Regensburg, 4. September 2024
Wie in einem großen Bienenstock geht es an diesem Spätsommertag in der Caritas Einrichtung „Haus St. Rita für wohnungslose Frauen“ zu. Statt fleißigen Bienchen flitzen junge Männer und Frauen in gelb- und blaugestreiften T-Shirts geschäftig hin und her. Bei 30 Grad Innentemperatur schleppt eine Gruppe von Auszubildenden verschiedenstes Mobiliar in den in die Jahre gekommenen Gruppenraum von St. Rita. Sie schrauben, bohren, hämmern und messen. Unentwegt und mit viel Plan und mit viel Eifer, bis nach rund sechs Stunden ein nigelnagelneues Wohnzimmer steht.
Lampen, Teppiche, Schränke, Sessel und Hocker, Gardinenstangen und Vorhänge. Nicht zu vergessen, die super bequeme Coach – sogar Wandbilder und Pflanzen: Es wurde wirklich an alles gedacht für das neue Wohnzimmer in der Caritas Unterkunft in der Regensburger Bahnhofstraße, und es ist nun ein Ort zum Ankommen, Wohlfühlen, Ruhe finden. Und sich idealerweise neu zu orientieren, denn auch dafür ist St. Rita gedacht. Im „Caritas Haus St. Rita“ finden junge Frauen Schutz und die Chance, neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Diese setzen sie gemeinsam mit dem sozialpädagogischen Fachteam der Caritas Regensburg um.
Die Caritas-Einrichtung „Haus St. Rita“ ist eine stationäre Einrichtung für volljährige Frauen, deren Lebensverhältnisse zu sozialen Schwierigkeiten (im Sinne des §67 SGB XII) geführt haben und die sich in einer besonderen Lebenssituation befinden. Darunter fallen insbesondere Krisensituationen, unzureichende Unterkunft, Wohnungslosigkeit, Straffälligkeit und Haftentlassung sowie von Gewalt geprägte Lebensumstände. Es bietet sechs Einzel- und ein Doppelzimmer sowie eine Gemeinschaftsküche, zwei Bäder und weitere Gemeinschaftsräume die durch Spenden ausgestattet werden.
Auch Caritasdirektor Michael Weißmann bedankte sich bei Michael Lenski, dem Niederlassungsleiter von Ikea Regensburg: „Ich bin selbst ein großer Ikea-Fan. Unser Zuhause ist größtenteils mit euren Möbeln eingerichtet. Die Verwandlung dieses in die Jahre gekommenen Raumes in ein helles und einladendes Zimmer ist wirklich bemerkenswert!“ Einrichtungsleitung Karin Haubenschild denkt schon weiter: „Ich freue mich schon auf all die Gruppenarbeiten die in unserem neuen Wohnzimmer stattfinden werden können. Vielen lieben Dank!“
In Zusammenarbeit mit Tanja Weller, Local Community Engagement Leader bei Ikea Regensburg, holte Lenski die schwedische Tradition der „Majblomman“ nach Deutschland. Jedes Jahr zum Sommeranfang, gehen Kinder von Tür zu Tür und verkaufen ihre selbstgebastelten Blumen aus Papier oder Stoff. Der Erlös kommt sozialen Projekten zugute. Die Empfänger konnten die Maiblumen dann an die Spendenwand im Möbelhaus kleben und pro Blume wurden 15 Euro in Form von Möbeln und Dekoration für das neue Wohnzimmer gespendet. Das Möbelhaus unterstützt so regional und regelmäßig Menschen, die aufgrund von Gewalt, Krankheit oder Wohnungslosigkeit, Unterstützungsbedarf haben.
Text: Hans-Christian Wagner
(sig)