Regensburg/Berlin, 7. Januar 2025
Mit großer Wertschätzung empfingen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Montagmorgen pünktlich zum Dreikönigsfest 20 Sternsingerinnen und Sternsinger aus dem Bistum Augsburg im Schloss Bellevue. „Meine Frau und ich fühlen uns reichlich beschenkt durch euch. Es begeistert uns natürlich, dass ihr ein Auge habt für die Menschen und vor allen Dingen für die Kinder, denen es in anderen Regionen der Welt so viel schlechter geht als uns.“ Gleich mehrfach betonte der Bundespräsident, wie sehr ihn das Engagement der kleinen und großen Könige beeindrucke, die derzeit bundesweit ihren Segen zu den Menschen bringen und Spenden für benachteiligte Gleichaltrige in aller Welt sammeln. „Ich kann es mir inzwischen gar nicht mehr anders vorstellen, als dass das Jahr mit den Sternsingern beginnt.“
Die acht Jahre alte Amelie hatte die ehrenvolle Aufgabe, den Besuch der Sternsingergruppe aus dem Allgäu einzuleiten. Pünktlich um 11 Uhr klopfte sie an das große Schlossportal, an das Josias (12) kurz darauf den Segen „20 * C + M + B + 25 – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus im Jahr 2025“ anschrieb. „Wir gehen von Haus zu Haus und sammeln für Kinder in Not. Wir bringen den Segen und bitten: Christus segne dieses Haus und alle, die hier gehen ein und aus“, sagte Veronika (11) den dazu passenden Segensspruch auf. „Das ganze Jahr hindurch schreiten viele Menschen durch dieses Portal“, griff Bundespräsident Steinmeier den Segen später im Schloss noch einmal auf, auch mit Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen und mögliche neue Minister, „die dann euren Segen bekommen“.
„Für die Rechte dieser Kinder stehen wir ein!“ – ein Platz für Kinderrechte
Beim Empfang im großen Saal des Schlosses stellten die 17 Mädchen und drei Jungen aus der Pfarrei St. Lorenz in Kempten sowie aus den Pfarreiengemeinschaften Grünten und Durach im Allgäu sich, ihr Heimatbistum Augsburg und die Ziele der aktuellen Aktion Dreikönigssingen vor. Passend zum Leitwort der aktuellen Aktion, „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“, machten sie beispielhaft deutlich, wie in vielen Teilen der Welt – aber auch in Deutschland – die Rechte von Kindern wie Adid, Nio, Sita oder Leon missachtet werden. „Für die Rechte dieser Kinder stehen wir ein!“, sangen die Allgäuer Sternsinger dazu im Chor. Die Sternsinger überreichten dem Bundespräsidenten zudem einen bunt gestalteten Stuhl, der symbolisch einen Platz für Kinderrechte einfordert. Begleitet wurden die Mädchen und Jungen beim Empfang vom Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier, in der Bischofskonferenz zuständig für die Weltkirche, von Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, und von Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Spende des Bundespräsidenten für Projekt in Kenia
Die Sternsingerinnen Aurelia (10) und Luisa (11) durften mit ihrer Sammeldose die Spende des Bundespräsidenten entgegennehmen, mit der er ein Gesundheitsprojekt der Sternsinger in der Turkana (Kenia) unterstützt, das zu den inhaltlichen Schwerpunkten der aktuellen Aktion Dreikönigssingen zählt. Er sei selbst schon einige Male in Kenia gewesen und kenne die Turkana, erzählte Steinmeier den Kindern. „Das ist eine Region, die besondere Unterstützung verdient, ganz besonders die Kinder. Deshalb bin ich sehr angetan und begeistert, dass ihr auch ein solches Projekt in den Blick genommen habt“, so der Bundespräsident. Den Sternsingern überall in Deutschland wünsche er, „dass ihre Überzeugungskraft dazu führt, dass die diesjährige Sammelaktion besonders guten Ertrag bringt, weil es viele Kinder weltweit gibt, denen geholfen werden muss.“
Bundespräsident Steinmeier empfing zum siebten Mal Sternsinger in seinem Amtssitz. Er setzte die Tradition der Empfänge fort, die schon seine Amtsvorgänger Karl Carstens, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck gepflegt hatten. Dass eine Sternsinger-Delegation aus dem Bistum Augsburg den Bundespräsidenten und seine Frau Elke Büdenbender besuchte, hatte einen guten Grund: Ende 2023 hatten in Kempten 650 Sternsingerinnen und Sternsinger die vergangene, 66. Aktion Dreikönigssingen bundesweit eröffnet.
Rund 1,36 Milliarden Euro seit dem Aktionsstart 1959
„Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie elementar es für Mädchen und Jungen weltweit ist, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden. Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der deutschlandweiten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Text: Thomas Römer, Christian Toussaint
(mw)