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Zur Neuigkeit
Brauchtum in Ostbayern: Mariä Geburt und Mariä Namen
„Zu Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt“
Regensburg, 8. September 2025
Am 8. September seht das Fest „Mariä Geburt“ im Kalender. Außer dem Weihnachtstag und dem Gedenktag des heiligen Johannes am 24. Juni ist Mariä Geburt der einzige Geburtstag, der im Kirchenjahr gefeiert wird.
Das bayerische Brauchtumsjahr kennt zahlreiche Marienfeste. Zu den wichtigsten zählen Mariä Lichtmess am 2. Februar, der Himmelfahrtstag am 15. August und Mariä Geburt am 8. September. An diesem „Kleinen Frauentag“ oder auch am 12. September, dem Tag Mariä Namen, endet je nach Region die fruchtbare und gesegnete Zeit des „Frauendreißigers“, die an Mariä Himmelfahrt, am 15. August, beginnt. Nach alter bäuerlicher Tradition galt die Natur in dieser Zeit als besonders gesegnet.
Altes Marienfest
Der Fest Mariä Geburt hat seinen Ursprung Ende des 5. Jahrhunderts im Orient. Es geht vermutlich zurück auf das Weihefest der heutigen Sankt-Anna-Kirche in Jerusalem, die an der Stelle errichtet worden war, die von alters her als Geburtsort Mariens angesehen wurde. Im 7. Jahrhundert ist es – neben Mariä Verkündigung, Mariä Aufnahme in den Himmel und Mariä Lichtmess – als eines der vier Marienfeste belegt, die damals in Rom gefeiert wurden. Allgemeine Verbreitung fand das Fest dann im 11. Jahrhundert.
Wichtiger Wetterlostag
Spätestens jetzt sollte die Ernte eingebracht und die Vorräte für den Winter angelegt sein. Der „Kleine Frauentag“ war früher auch ein wichtiger Wetterlostag. „Zu Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt. Bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah“, heißt es in einer alten Bauernregel, oder „Wie das Wetter zu Mariä Geburt sich verhält, so ist’s noch weitere vier Wochen bestellt“. Diese „Wettervorhersage“ gilt vor allem in Südbayern. Verantwortlich für das schöne Wetter um den 8. September ist hier meist ein Azorenhoch, das sich dann oft noch längere Zeit über dem Kontinent hält. Und das sind die besten Voraussetzungen für einen ausgedehnten Altweibersommer und vielleicht sogar den „goldenen Oktober“.
Mariä Namen
Vier Tage nach der Geburt Mariens, am 12. September, wird ihr Namenstag gefeiert. Das im 16. Jahrhundert in Spanien entstandene Fest Mariä Namen wurde von Papst Innozenz XI. im Jahr 1683 für die ganze Kirche eingeführt – als Dank für den Sieg über die Türken bei der Schlacht am Kahlenberg vor Wien, bei der ein Banner mit der Schutzmantelmadonna vorangetragen worden war.
Noch bis ins 19. Jahrhundert war es üblich, dass Mädchen, die an Mariä Namen am 12. September getauft wurden, den Namen Maria bekamen.
Im Bauernkalender markierte der Tag den Abschluss des Sommers: „An Mariä Namen sagt der Sommer Amen“, sagt die Wetterregel. Auf dem Land durften die Armen ab diesem Tag das liegengebliebene Korn von den abgeernteten Feldern aufsammeln.
Kirchweih in Trautmannshofen
Zahlreiche Kirchen im Bistum Regensburg feiern an Mariä Namen ihr Patrozinium, darunter die Pfarrkirchen in Roding und Neubäu – und die Wallfahrtskirche in Trautmannshofen, eine der schönsten Barockkirchen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Hier wird auch alljährlich am Sonntag nach Mariä Namen das wohl größte Kirchweihfest der Region gefeiert. Die Wallfahrt zur Unversehrten Mutter zählt zu den ältesten und bedeutendsten Marienwallfahrten der Oberpfalz.
Lange Tradition
Seit den 17. Jahrhundert findet alljährlich im Herbst hier in Trautmannshofen eine der größten Oberpfälzer Marienkirchweihen statt. Nur zweimal sind Kirchweih und Markt ausgefallen: 1613 wegen der Pest und 1622, als Soldaten durch den Ort gezogen sind. Und auch schlechtes Wetter kann dem Fest nichts anhaben, denn selbst die „Gummistiefelkirchweih“ lockt jedes Jahr tausende von Besuchern an. Die Kirchweih beginnt am Donnerstag, den 11. September und dauert bis Dienstag.
Text: Judith Kumpfmüller
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