Suche
Kategorien
Seiten
Nachrichten
Bilder
Videos
{{{_highlightResult.post_title.value}}}
{{#helpers.snippet}}{ "attribute": "content", "highlightedTagName": "mark" }{{/helpers.snippet}}
Zur Seite{{{_highlightResult.post_title.value}}}
{{#helpers.snippet}}{ "attribute": "content", "highlightedTagName": "mark" }{{/helpers.snippet}}
Zur Neuigkeit
Brauchtum in Ostbayern: Der Gallimarkt in Mainburg
Das „weltliche Erntedankfest“
Regensburg, 10. Oktober 2025
Wenn auf dem Münchner Oktoberfest die Zelte bereits abgebaut und auch andere Volksfeste längst Erinnerung sind, dann beginnt in der Hopfenmetropole Mainburg das „Hallertauer Oktoberfest“. Der Gallimarkt, das „weltliche Erntedankfest“, wie die Mainburger ihr Volksfest auch bezeichnen, gehört zu den ältesten Jahrmärkten in Bayern. Namensgeber ist der heilige Gallus, dessen Gedenktag am 16. Oktober gefeiert wird.
Altes Marktrecht
Bereits im Jahr 1397 bekam Mainburg vom Herzog von Bayern-München das Recht verliehen, zusätzlich zum Eisenmarkt im Juli einen zweiten Markt am Gallustag abzuhalten. Wie bei allen Jahrmärkten stand auch beim Mainburger Gallimarkt ursprünglich der Warenhandel im Mittelpunkt. Heute ist daraus ein viertägiges Fest geworden, das alljährlich am zweiten Oktoberwochenende gefeiert wird. Im Lauf der Jahre wechselte der Markt mehrmals den Standort, so fand er unter anderem am Marktplatz und am Griesplatz statt.
Volksfest und Marktgeschehen
Mit dem Umzug vom Griesplatz auf das neue Gelände zu Beginn des neuen Jahrtausends konnte auch der Vergnügungspark erweitert werden. Das beliebte „Fest des ganzen Volkes“ im Herzen des Hopfenlandes bietet jetzt neben traditionellen Schießhallen und Wurfbuden auch moderne Fahrgeschäfte, die nicht nur auf die jungen Besucher eine besondere Anziehungskraft ausüben. Doch im Mittelpunkt soll immer noch das traditionelle Markenzeichen des Volksfestes stehen: hier trifft man sich – zum Bummel und auf eine Maß süffiges Bier im Festzelt. Zum Fest gehören auch eine Landmaschinenausstellung und die Gewerbeschau mit einer Hopfenfachmesse. Das Volksfest beginnt am Freitag um 17.30 Uhr mit einem Standkonzert vor dem Rathaus, um 18 Uhr marschiert der Festzug mit den örtlichen Vereinen und den Hopfenköniginnen zum Festplatz.
Traditionelles Marktgeschehen
Trotz aller Veränderungen – es gibt ihn immer noch, den traditionellen Gallimarkt. In der Innenstadt von Mainburg sind am Marktsonntag und -montag wie eh und je die Stände aufgebaut. Vom Spielzeug für die Kleinen über Bekleidung, Haushaltswaren, Teppiche, Gardinen, Blumen und Obst bis hin zu den Artikeln des neuzeitlichen „billigen Jakobs“ bieten insgesamt rund 100 Firanten mit annähernd 800 laufenden Metern Standlänge hier ihre Waren an.
Glück im Unglück
Einen Gallimarkt werden die Mainburger sicher nicht vergessen. Im Jahr 1967 brannte am Sonntagabend das Festzelt auf dem Griesplatz lichterloh. Wie der Chronist berichtet, herrschte in der mit rund 3.000 Menschen vollbesetzten Bierhalle beste Oktoberfest-Stimmung, als um 20 Uhr plötzlich Feuer ausbrach. In Sekundenschnelle wurde die Zeltplane von den Flammen erfasst. Die Menschen stürmten ins Freie. Der Griesplatz war hell erleuchtet von einem Flammenmeer, ein Glückshafen brannte wie Zunder und auch den nebenstehenden Schaubuden und Ständen drohte große Gefahr. Die Mainburger Feuerwehr konnte das Feuer innerhalb von 15 Minuten unter Kontrolle bringen. Glücklicherweise war es bei der „Bierzeltflucht“ der vielen Menschen zu keiner Panik gekommen. Lediglich der Festwirt und zwei Zeltbesucher hatten leichte Brandverletzungen erlitten.
Hart im Nehmen
Als Brandursache stellte sich eine Propangasflasche heraus, die in der Hendlbraterei Feuer gefangen hatte. Das Feuer breitete sich schnell aus, der entstandene Schaden belief sich auf insgesamt ca. 120.000 Mark. Noch während der Nacht wurde das Bierzelt gereinigt, und am Gallimarktmontag konnte ab 10 Uhr vormittags wie gewohnt der Bierausschank wieder begonnen werden. Bis um Mitternacht saßen noch rund 2.000 Besucher im Festzelt, teilweise unter freiem Himmel und schunkelten und sangen zur Musik der Hallertauer Jugendkapelle.
Text: Judith Kumpfmüller
Weitere Infos
Mehr Beiträge aus der Reihe Brauchtum und Geschichte in Ostbayern




