Regensburg, 08.04.2023
Benedikt Bögle teilt seine Gedanken zum Evangelium der Osternacht. Darin geht es um das Sterben und Auferstehen mit Christus.
Osternacht – Römerbrief 6,3-11
„Schwestern und Brüder! 3Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. 4Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. 5Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. 6Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind. 7Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. 8Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. 9Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. 11So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.“
„Nur wenn Jesus auferstanden ist, ist wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert.“ – So fasste Papst Benedikt XVI. in seinem Jesus-Buch die Bedeutung der Auferstehung Christi zusammen.
Schon der Apostel Paulus fragte in seinem Brief an die Römer, was eigentlich diese Auferstehung Jesu bedeutet? So viele Wunder vollbrachte Jesus an anderen; er machte sie sehend, hörend und gehend – das letzte und größte Wunder wird nun an ihm selbst vollbracht und übersteigt die anderen. Die Christen begreifen von Anfang an, dass mit der Auferstehung Jesu aber nicht nur etwas mit ihm geschehen ist, sondern auch mit allen anderen Menschen. Paulus schreibt: „Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.“ Das könnte man akzeptieren und sogleich feststellen: Jesu Tod und seine Auferstehung sind damit ein singuläres Ereignis der Weltgeschichte. Es gab diesen einen Mann, der starb und wieder auferstand; über diesen einen Menschen hatte der Tod nunmehr keine Macht mehr. Aber was sagt das über uns? Mit den Worten von Papst Benedikt XVI. gefragt: Ist denn damit „wirklich Neues geschehen, das die Welt und die Situation des Menschen verändert“?
Die Kirche begreift von Anfang an, dass die Auferstehung Jesu auch die Situation des Menschen ändert. Paulus sagt: Jesus ist gestorben und hat in seiner Auferstehung den Tod überwunden. Wir Menschen aber wurden ihm in seinem Tod ähnlich: Wir alle müssen sterben und durch die Taufe wurden wir in das Sterben Jesu hineingenommen. Wenn wir Jesus aber im Tod ähnlich geworden sind – dann doch auch in der Auferstehung. Wenn Jesus nicht nur für sich, sondern für alle Menschen gestorben ist – dann muss dasselbe doch über seine Auferstehung gesagt werden. Von daher nimmt alle Osterfreude der Kirche ihren Ausgang: Christus hat den Tod besiegt und wir dürfen Anteil haben an diesem Sieg. In seiner Auferstehung ist wahrhaft Neues geschehen. Der Herr hat auch uns das Tor zum Leben erschlossen.
Text: Benedikt Bögle / (jw)