Bischof-Manfred-Müller-Schule hat einen Meilenstein geschafft
(pdr) Als Katholische Freie Volksschule hat die Bischof-Manfred-Müller-Schule in diesem Jahr eine große Bewährungsprobe bestanden. Erstmals traten Schüler und Schülerinnen der vierten Grundschulklassen zur Aufnahmeprüfung in eine weiterführende Schule an. „100 Prozent der als geeignet befürworteten Kinder haben die Aufnahmeprüfung in eine höhere Schule bestanden“, freut sich Schulleiter Konrad Wacker. „Mehr als zwei Drittel der Viertklässler wechseln zum Schuljahresende in Gymnasien und Realschulen. Dies sehen wir als einen hervorragenden Beweis und Bestätigung der privaten Schule in der Trägerschaft der Diözese Regensburg“. In der Bischof-Manfred-Müller-Schule werden 300 Kinder in zwölf Grundschulklassen unterrichtet, von denen 200 die Ganztagsbetreuung in Anspruch nehmen. Die Kirche kommt mit der Trägerschaft dieser Schule laut Wacker auch ihrer sozialen Verantwortung nach, da viele Alleinerziehende durch die Ganztagsbetreuung entlastet und zudem Kinder mit kleinen Handicaps hervorragend integriert sind. Ziel ist nun der Aufbau einer vollausgebauten Hauptschule.
Die Bischof Manfred Müller Schule wurde im September 2002 gegründet. „Die Diözese Regensburg hat damit ein Zeichen für die christliche Bildung und Erziehung in unserer Zeit gesetzt“, so Wacker. „Die Herausforderung bedeutet, dass damit Kindern geholfen werden soll, ihre vielfältigen Begabungen zu entfalten und sie gleichzeitig zu befähigen, als junge Christinnen und Christen ihren Glaubensweg und ihre Stellung in der modernen Gesellschaft zu finden“.
Gemäß dem zweiten Vatikanischen Konzil, solle die Katholische Schule „Lebens- und Arbeitsraum sein, in dem der Geist, die Freiheit und Liebe des Evangelium lebendig ist“. Unter dem Motto „Mehr als Schule“ werden an der katholischen freien Volksschule vor allem christliche Werteorientierung, Reformpädagogik und ein musikalisch-musischer Schwerpunkt vermittelt. „Wir haben vier große Grundschulchöre, 120 Kinder lernen Instrumente. Aus der Überzeugung, dass christliche Werte humane Werte sind, bildet die Vermittlung christlicher Werte das Zentrum des Unterrichts. Das Kirchenjahr prägt das Schulleben entscheidet mit seinen Festen und Feiern“ erklärt Schulleiter Wacker. Für die Unterrichtsinhalte und die Lernziele sind die Lehrpläne für die Bayerischen Grund- und Hauptschulen verpflichtend. „Aber unsere Methoden unterscheiden sich: Grundlage des Unterrichts ist der Marchtaler Plan, der sich seit Jahren in katholischen Schulen anderer Diözesen bewährt hat“. Dieser Plan mache Ernst mit der Forderung nach der Würde des Kindes, ganzheitlicher Erziehung und Befähigung zu Freiheit und Selbstverantwortung. Dazu gehöre der Morgenkreis am Montagmorgen, der die Woche eröffnet. „In ihm sollen die Kinder für die religiöse Dimension ihres Lebens offen werden und die neue Woche als Geschenk Gottes erfahren“ erläutert Wacker. In der freien Stilarbeit hätten die Kinder eine eigenständige Auswahl an vorbereiteten Arbeitsmaterialien, würden den Lernort selbst bestimmen und entscheiden, ob alleine oder mit Partner gearbeitet werde. „Die meisten Fächer werden fächerübergreifend unterrichtet“ erzählt der Schulleiter. Deshalb sei für die Lehrkräfte an der Bischof-Manfred-Müller-Schule auch die „Missio canonica“, die bischöfliche Lehrbeauftragung zum Religionsunterricht, notwendig. „Unsere Schule ist eine von Christen für Christen gestaltete Schule“, so Wacker.
Als Katholische Freie Volksschule habe die Bischof-Manfred-Müller-Schule große Verantwortung für die Kinder übernommen. „Wir sehen uns derzeit noch als Lernende“ betont Wacker, „denn nach wie vor ist es eine tägliche Gradwanderung zwischen individueller Förderung und den Anforderungen der Lehrpläne, zwischen freier und strukturierter Arbeit“. Gerade deshalb sei der durchschlagende Erfolg beim Probeunterricht, bei den Aufnahmeprüfungen an den höheren Schulen, eine schöne Bestätigung, eine Stärkung des Selbstbewusstseins, für das Lehrerkollegium mit seinen 30 Personen und auch für die 20 Angestellten im Ganztagsbereich. „Jeder hat seinen Beitrag geleistet“, bestätigt der Schulleiter. Alle Schüler, die in höhere Schulen übertreten wollen, mussten in das Aufnahmeverfahren. Sie bekamen eine Übertrittsempfehlung mit Noten, die sie durch den Probeunterricht an Gymnasien oder Realschulen beweisen mussten. So sei die große Frage des Lehrerkollegiums gewesen: „Bestätigen sich unsere Noten gegenüber den anderen Schulen?“ Erfreut und erstaunt sei man dann gewesen, wie genau und korrekt die Noten der Schule mit denen der Aufnahmeprüfung übereinstimmten. Ein wichtiger Meilenstein sei diese Bestätigung vor allem in Hinblick darauf gewesen, dass die Bischof-Manfred-Müller-Schule auf die staatliche Anerkennung hinarbeitet und dann als Ersatzschule die Regelschule ergänzen kann. Dafür seien bestimmte Standards notwendig, zu denen die Aufnahmeprüfung zähle und bei zweimaligem Erfolg für die späteren Schüler auch das Übertrittszeugnis wie bei Regelschulen gültig ist. In der Bevölkerung genießt die Bischof-Manfred-Müller-Schule einen guten Ruf: Für 75 zu vergebende Plätze in den ersten Klassen liegen 250 Voranmeldungen vor. „Unsere Kinder gehen gerne zur Schule“ resümiert Wacker abschließend und nennt als Ausdruck einer guten Schule: „In Gelassenheit und Ruhe seine Arbeit tun“.