Bischof Voderholzer trifft Radwallfahrer aus Österreich im Regensburger Dom
Von Kärnten über die Oberpfalz zum Schwarzwald
Regensburg, 23. September 2023
Bischof Rudolf Voderholzer traf am vergangenen Samstag acht Damen und Herren aus Kärnten (Österreich), die auf ihrer Radwallfahrt „Benedikt-be-Weg-t“ vom heimischen Stift St. Paul im Lavanttal nach St. Blasien im Schwarzwald in Regensburg Station machten. Der Oberhirte bot den fünf Herren und drei Damen eine kurze Domführung und erteilte ihnen in der Sailer-Kapelle den Reisesegen.
Am 16. September waren die Radwallfahrer gestartet, am 23. September – dem Tag, als sie in Regensburg ankamen – hatten sie 94,5 Kilometer zurückgelegt. Die Strecke ist auch Teil des noch weit längeren Benedikt-Pilgerwegs. Zwischen St. Paul in Kärnten, übrigens das älteste, noch aktive Kloster in Kärnten (Gründung im Jahr 1091) und St. Blasien im Schwarzwald besteht eine schon sehr lange historisch begründete Verbindung. Denn das im Jahr 1782 aufgehobene Benediktinerkloster wurde im Jahr 1809 mit Mönchen aus dem Schwarzwald neu besiedelt und wiederbelebt. Entlang der Tour der Radwallfahrt liegen noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten, zum Teil auch im Benedikt-Kontext. Für die Gruppe ist es aber auch wichtig, so deren Sprecher Ernst Leitner, neben den spirituellen Aspekten Botschafter für die Heimatregion zu sein.
Verschiedene Stile und Epochen im Dom zu sehen
Im Dom hieß Bischof Voderholzer die Gruppe willkommen und begann zunächst im Freien die Führung, da dort ja die Elemente des romanischen Vorgängerbaus – vor allem der „Eselsturm“ - noch zu sehen sind. Auch machte der Oberhirte hier auf die verschiedenen eingesetzten Steinarten – mit unterschiedlichen Farben – aufmerksam sowie auf die Einrichtung, die für die Instandhaltung des Doms zuständig ist – die staatliche Dombauhütte. „Dass nicht nur eine Steinsorte zum Bau verwendet wurde, macht den Dom lebendig“, merkte der Bischof an. Für Leben sorgt bekanntlich auch Licht – ein Element, das ebenfalls im Dom vor allem durch die Fenster besonders zur Geltung kommt. Bischof Rudolf interpretierte dies als „göttliches Licht, das die Welt erleuchtet“, und dies wird nur im Innenraum bei Einstrahlung durch die Sonne deutlich. Hier verwies er auf die vielen Umgestaltungen im Laufe der Jahrhunderte. Barock sind heute noch der Hochaltar, ein Grabmal für einen Wittelsbacher und die hierzu gehörenden Leuchter. Im frühen 19. Jahrhundert erfolgte – gefördert ganz besonders durch König Ludwig I. - die Regotisierung. In diesem Zusammenhang kam er auch auf Bischof Johann Michael Sailer zu sprechen, der „väterlicher Freund und Lehrer“ von König Ludwig I. war.
Bedeutung von Bischof Johann Michael Sailer
Aus der jüngsten Zeit erläuterte der Bischof die im Jahr 2009 geweihte und seither im Einsatz befindliche neue Orgel, die höchste technische und statische Anforderungen hatte. Das älteste Element im Dom ist der zwölf Meter tiefe Brunnen, der an die Bibelszene der Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobs-Brunnen erinnert. In der Sailerkapelle ging Bischof Voderholzer natürlich auf seinen Amtsvorgänger Bischof Johann Michael Sailer (1751 – 1832) ein, der ab 1829 Oberhirte des Bistums Regensburg war – „einer der größten und bedeutendsten Bischöfe“, so der jetzige Diözesanbischof. Daher wurde Sailer auch die Seitenkapelle des Doms gewidmet – als Raum der Stille und des Gebets. Letzteres galt dann auch für die Gruppe. Bischof Voderholzer gestaltete eine kurze Andacht und erteilte den acht Österreichern den Reisesegen. Denn die Tour ist insgesamt ca. 1.000 Kilometer lang, die täglichen Etappen zwsichen 50 und 100 Kilometer. Das Ziel St. Blasien soll am kommenden Samstag erreicht werden. Natürlich hatten die Kärntner ein Geschenk für Bischof Rudolf dabei – einen Korb vor allem mit kulinarischen Schmankerln aus ihrer Heimatregion.
Text und Fotos: Markus Bauer / jas