News Bild Bischof Voderholzer trifft angehende Katechisten im Kloster Weltenburg

Bischof Voderholzer trifft angehende Katechisten im Kloster Weltenburg

Katechisten sind Joker!

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Regensburg/Weltenburg, 11. Dezember 2024.

Am vergangenen Samstag begegnete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der zweiten Generation der Katechistenausbildung. Der Kurs, der vor einem Jahr begann, feierte mit diesem zehnten Studientag den erfolgreichen Abschluss von Baustein 1 – dem theologischen Ausbildungsteil. Für die angehenden Katechistinnen und Katechisten markierte dies einen Meilenstein in ihrer zweijährigen Ausbildung. 

Großes Engagement von allen Teilnehmern

„Zehn Präsenztage in einem Jahr – das ist ein unglaublich großes Engagement“, betonte Ausbilderin Michaela Blattnig. Die Gruppe, die aufgrund der großen Nachfrage bereits am 13. Januar startete, habe nicht nur theologische Inhalte vertieft, sondern sich intensiv mit Glaubensfragen und der eigenen Spiritualität auseinandergesetzt. „Es war immer eine große Beteiligung, ein großer Austausch.“ Am letzten Kurstag ließ man das vergangene Jahr Revue passieren. „Wir konnten heute zahlreiche Rückmeldungen sammeln, auch Punkte, die wir nachbessern könnten. Wir als Ausbilder merken, dass sich alle Teilnehmer intensiv mit den Kursinhalten auseinandersetzen“, erklärte Blattnig weiter. Diese Verbesserungsvorschläge sollen künftigen Kursen zugutekommen. Auch Bischof Dr. Voderholzer zeigte sich begeistert, dass so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ersten Kursabschnitt erfolgreich abgeschlossen haben. „Sie wissen ja, wir sind hier Pioniere.“ Die deutsche Bischofskonferenz sei anfangs etwas zurückhaltend gewesen, aber mittlerweile sei es ausdrücklich allen Bischöfen empfohlen worden, eine Katechistenausbildung anzubieten, erläuterte er.

Katechisten sind keine Notnägel

Höhepunkt des Tages war der Austausch mit Bischof Dr. Voderholzer, bei dem die Teilnehmer gezielt Fragen stellen konnten. Eine lautete: „Welche Erwartungen haben Sie an uns Katechisten in Ihrem Bistum?“ Der Bischof ging ausführlich darauf ein und schilderte die Rolle der Katechisten als wichtige Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft. „Der Beruf oder die Berufung zum Katechisten ist von Papst Franziskus in dem Schreiben „Antiquum Ministerium“ als ein altes, aber doch wieder neu in den Blick zu nehmendes Amt eingerichtet worden. Es ist ein Dienst von Frauen und Männern, die mitten im Leben, meist auch im Beruf stehen“, erklärte er. Besonders wichtig sei ihm, dass Katechisten keine Lückenbüßer oder Notnägel seien. „Sie sind Joker!“ Katechisten sollen neue pastorale Felder erschließen und dort tätig werden, wo ihre Talente am besten zur Geltung kommen.

Zu den bevorzugten Tätigkeitsfeldern zählte der Bischof die Ministrantenarbeit. „Ich komme mit vielen Ministrantinnen und Ministranten zusammen. Bei vielen von ihnen endet der Dienst nicht nach der Messe, sondern es existiert eine Gemeinschaft darüber hinaus. Hier können Katechisten liturgische Bildung vermitteln und junge Menschen für den Glauben begeistern“. Auch die Bibelarbeit sei ihm ein großes Anliegen. In vielen Pfarreien fehlen oft die Ressourcen oder die Zeit, um Bibelkreise lebendig zu halten. Katechisten könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Darüber hinaus hob der Bischof die Bedeutung von Gebeten in den Familien hervor und die Pflege des Hausgottesdienstes. Den Menschen diesen wichtigen Baustein des Glaubens wieder näherzubringen, sieht der Bischof als mögliche Aufgabe für die künftigen Katechisten.

Ein weiteres Thema war die Rolle der Katechisten bei der Evangelisierung. „Das große Vorzeichen ist Evangelisierung, Glaubensvermittlung, Glaubensverkündigung. Es geschieht natürlich am besten durch das persönliche Zeugnis, wenn der Glaube ein Gesicht hat. Und das sind Sie!“, erklärte Bischof Voderholzer. Denn: „Ein Katechist ist jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht und zugleich ein frohes Glaubenszeugnis gibt.“ Als Repräsentanten der Kirche seien sie mitunter auch Kritik ausgesetzt. „Dazu braucht man eine gewisse Stabilität, ein gewisses Rückgrat, aber auch Auskunftsfähigkeit“, so der Diözesanbischof abschließend, verbunden mit dem Dank an alle Kursteilnehmer für ihr großes Engagement.

Stand der Ausbildung

Im nächsten Jahr beginnt Baustein 2 der Ausbildung, bei dem die Teilnehmer ihren individuellen Schwerpunkt wählen. Dabei geht es um die konkrete Anwendung in der Pfarrei: Ministrantenarbeit, Bibelkreise oder die Gestaltung von Familiengebeten – die Möglichkeiten sind vielfältig. „Wo bringe ich mich ein, was ist mein praktisches Tun?“ – diese Fragen sollen die zukünftigen Katechisten dann beantworten. Für den nächsten Lehrgang im Herbst 2025 haben sich zudem schon zwei Personen angemeldet, weitere zwei sind interessiert.

Text und Fotos: Simon Doering

(jas und SG)



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