Als Mönch des Klosters Einsiedeln in der Schweiz war der hl. Wolfgang zu einem Missionsversuch nach Ungarn, der Heimat der damaligen Erzfeinde des Hl. Römischen Kaiserreichs Deutscher Nation, aufgebrochen. Ob auf Anregung seines Weihe-Bischofs, Ulrich von Augsburg, oder durch eine visionäre Aufforderung durch den hl. Otmar von St. Gallen, mag dahingestellt bleiben: Fakt ist, das Unternehmen scheiterte. Erst durch seine spätere Schülerin als Bischof von Regensburg, der seligen Gisela, zusammen mit ihrem Mann, dem hl. König Stephan von Ungarn, wurde Wolfgangs Werk, die Christianisierung der Magyaren, indirekt vollendet.
Dieser Traditionen erinnert man sich bis heute dankbar unter den Gläubigen Ungarns. So war es eine logische Konsequenz, dass nach der großen Diözesanpilgerreise des Bistums Regensburg nach St. Wolfgang am Wolfgangsee im vergangenen Frühjahr, eine kleine Regensburger Delegation der Einladung der im vergangenen Jahr entstandenen Wolfgangkonferenz nach Ungarn Folge leistete. So kam es Dr. Rudolf Voderholzer, dem Bischof von Regensburg als direktem Nachfolger des hl. Wolfgang, zu, die Pilgertagung in Sopron (Ödenburg) vor internationalem Auditorium mit renommierten Referenten zu eröffnen. Dabei zeigte vor allem der Beauftragte der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg, Wolfgang Stöckl, in seinem Referat über das Leben und Wirken des hl. Wolfgang seine europäische Dimension auf, die sich in Wolfgangs Schülern, dem späteren hl. Kaiser Heinrich II. und der seligen Königin Gisela von Ungarn noch vertiefte. In Simultanübersetzung für die ungarischen Referate lauschte die Zuhörerschaft dabei u.a. auch Prof. Gábor Thoroczkay von der Universität Budapest. Dieser stellt dabei die große Bedeutung Bischofs Wolfgang und des Königspaares Stephan I. und Gisela für die Christianisierung Ungarns vor.