News Bild Bischof Voderholzer feiert Ordenspatrozinium im Kloster Mallersdorf am Fest der Heiligen Familie

Bischof Voderholzer feiert Ordenspatrozinium im Kloster Mallersdorf am Fest der Heiligen Familie

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Das Kloster Mallersdorf, Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie seit 1869, konnte am Fest der Heiligen Familie das Patrozinium der Ordensgemeinschaft feiern. Rund 740 Schwestern überwiegend in Mallersdorf, der Pfalz, Siebenbürger und Südafrika zählen zum Orden. Wie alle Jahre war Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg zum Patroziniumsfest gekommen und erstmals waren auch viele Familien aus dem Klosterkindergarten "Zum Schutzengel" beim Festgottesdienst dabei. All den Kindern spendete der Bischof den Einzelsegen. 

 

Im weihnachtlichen Festschmuck empfing die Klosterkirche Mallersdorf am Fest der Heiligen Familie ihre Besucher. Nach dem feierlichen Einzug der Geistlichkeit und der Ministranten sprach Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner einen herzlichen Willkommensgruß an den Diözesanbischof. Er freute sich, dass Bischof Rudolf wieder gemeinsam mit den Schwestern in der Mutterhauskirche den Namenstag, das Hauptfest der Ordensgemeinschaft feiert. "Heute ist die Runde größer. Eltern mit ihren Kindern aus unserem Kindergarten "Zum Schutzengel", die Franziskanische Gemeinschaft und Flüchtlingsfamilien feiern diesen Tag mit uns" betonte Gegenfurtner. Dies zeige auch, wie die Ordensgemeinschaft hinwirkt in den Markt Mallersdorf. Der Superior erinnerte an den Gründer Paul Josef Nardini, dessen Auftrag weitergeführt wird. „Ihre Verbundenheit wissen die Schwestern sehr zu schätzen“ betonte Dr. Wilhelm Gegenfurtner und versicherte dem Bischof: „Die Schwestern geben diese Verbundenheit zurück, in dem sie für den Bischof und die Anliegen der Diözese beten.“  "Ich kann mir das Fest der Heiligen Familie gar nicht mehr ohne Mallersdorf vorstellen" sagte Bischof Rudolf Voderholzer und dankte für die freundlichen Worte der Begrüßung. Anschließend hielt er in seiner Statio zum Ende des Jahres einen kurzen Rückblick auf etliche Begegnungen mit den Mallersdorfer Schwestern wie die Südafrikareise und Professfeier, die Aussegnung von Bischof Emeritus Manfred Müller und die Vorbereitung der Diakone auf die Weihe. Für all das Wirken, Sorgen und Beten sprach der Bischof ein aufrichtiges "Vergelts Gott" aus. Sein Gruß galt auch den vielen Familien, Vätern, Müttern und Kindern und erinnerte, dass auch Jesus Kind einer menschlichen Familie geworden sei. 

 

In seiner Predigt ließ Bischof Rudolf die Gottesdienstbesucher an einem wunderbaren Weihnachtsgeschenk teilhaben. Dieses Geschenk hat sich eine siebenköpfige amerikanische Familie in diesem Jahr selbst gemacht, um das Andenken und die Erinnerungen an ihre im Jahr 2010 verstorbene Mutter zu erspüren und zu begreifen: sie nahmen an der diesjährigen Christmette im Regensburger Dom teil. Hintergrund war der 70. Jahrestag, dass ihre Mutter Gabriele 1945 die Christmette im Regensburger Dom mitgefeiert hat. "Und dieses Erlebnis hat sie Zeit ihres Lebens nicht vergessen" resümierte der Bischof. Die 21jährige war kurz vor Weihnachten aus einem russischen Kriegsgefangenenlager in der Tschechei freigelassen worden und gemeinsam mit einem Freund am Regensburger Bahnhof gelandet. "Ein wenig zu essen" hatten sie bekommen und waren dann zur Christmette in den Regensburger Dom gegangen, um quasi als Flüchtlinge "offene Türen und offene Herzen zu finden", mit vielen Soldaten, auf dem Boden sitzend die Christmette zu feiern.

Auch nach der Messe blieben Gabriele und ihr Begleiter ebenso wie der Domorganist die ganze Nacht im Dom. Den gedruckten Liedzettel dieser Christmette von 1945 bewahrte sie ihr Leben lang auf. Gabriele wanderte nach Amerika aus, vergaß aber nie die Erfahrung dieser weihnachtlichen Liturgiefeier, des engelsgleichen Gesangs der Regensburger Domspatzen und des anrührenden Orgelspiels. "Innerlich so reich beschenkt nach all den schrecklichen Kriegserlebnissen konnte die junge Frau viel verzeihen, konnte Schmerz und Leid vergessen, wurde innerlich versöhnt" resümierte Bischof Rudolf. Diese heilsame Begegnung mit dem christlichen Glauben, mit dem Glanz von Weihnachten, mit der Schönheit der Kirchenmusik bei der Christmette 1945 konnte Gabriele nie vergessen und erzählte ihren Kindern immer wieder davon.

"Jetzt wissen wir, was die Mutter so bewegt hat" berichteten die sieben Angehörigen dem Bischof nach der Christmette 2015 und er gab den Ordensschwestern und Familien in Mallersdorf weiter: "Weihnachten ist nicht nur ein Konsumrausch, sondern ein Fest des großen Geschenkes des Kindes, das in der Krippe gewickelt liegt." Auch er selbst verbinde viele Kindheitserinnerungen mit Weihnachten, am meisten geprägt habe ihn aber dabei auch die feierliche Liturgie. "Das ist die Kultur, für die es sich wirklich lohnt zu leben. Und es lohnt sich auch, dies den Kindern weiterzugeben" betonte der Bischof und lud alle ein, das Beziehungsangebot Gottes zu beantworten mit aller Liebe zum Detail. 

 

Gemeinsam mit Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner und Prälat Johann Stauffer am Altar und der versammelten Schwesterngemeinschaft sowie aller Gläubigen im Gotteshaus feierte Bischof Rudolf die Heilige Eucharistie. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier hatte der Schwesternchor unter der Leitung von Schwester Petra mit Chorälen und Weihnachtsliedern übernommen. Sr. Luisa erfreute mit ihrer instrumentalen Begleitung an der Geige.

Am Ende des festlichen Gottesdienstes nahm sich Bischof Rudolf Zeit, um allen Kindern den Segen Gottes einzeln zuzusprechen. Gemeinsam beten und gemeinsam feiern drückte anschließend das Festmahl im Franziskussaal aus, bei dem Generaloberin Sr. Jakobe Schmid freundliche Begrüßungsworte im Namen der 150 anwesenden Mallersdorfer Schwestern sprach.

 



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