Bischof Voderholzer feiert Gedenkgottesdienst für Franz Josef Strauß
Anlässlich des 25. Todestages des ehemaligen Landesvaters Franz Josef Strauß feierten zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche einen Gedenkgottesdienst am Mittwochabend. Der Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer zelebrierte das Pontifikalamt in der altehrwürdigen Kirche St. Michael im Herzen der Altstadt von München. Rund 15.000 Menschen erwiesen dem Politiker 1988 die letzte Ehre als Friedrich Kardinal Wetter in der Frauenkirche ein Pontifikalrequiem für den Verstorbenen Politiker feierte, das auch auf die Straßen und Plätze der bayerischen Landesstadt übertragen wurde. Bischof Rudolf ist der Familie Strauß seit seiner Jugend verbunden. In seiner Schulzeit besuchten die Kinder Strauß´ das gleiche Gymnasium wie er und arbeiteten gemeinsam in der Schülermitverwaltung. Die leibliche Mutter des Bischofs engagierte sich in einer von der Landesmutter ins Leben gerufenen Stiftung, die sich unter anderem für das Wohl alleinerziehender Frauen einsetzt.
In der der vollbesetzten Kirche St. Michael griff Bischof Rudolf Voderholzer die Stelle aus dem Markusevangelium „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gehört“, auf. Mit Blick auf Franz Josef Strauß betonte der Bischof, dass dieser ein Katholik gewesen sei, der sich nicht für seinen Glauben entschuldigt und der seine religiösen Wurzeln nicht verleugnet habe. Auch sei er ein Beter gewesen. Humanistisch gebildet, so Bischof Voderholzer, habe Strauß es mit allen Pfarrern und auch Bischöfen aufnehmen können, wenn es um die lateinische Sprache ging. Er habe gewusst, dass Latein die Weltsprache der Kirche ist, die die Beter der Jahrhunderte vereinigt. Als christlicher Politiker stellte Strauß die Fähigkeiten, die Gaben, die der Herrgott ihm mitgegeben hatte, in den Dienst von Staat und Gesellschaft. Dies, so hob Bischof Rudolf hervor, sei genau das, was das Zweite Vatikanische Konzil mit dem Stichwort „Laienapostolat“ meine. Heute könne man Franz Josef Strauß dafür danken, dafür, dass er Gott gegeben habe, und nur Gott, was Gott gehöre, nämlich Ehre, Lob und Anbetung. Auf diese Weise, erklärte der Regensburger Oberhirte, konnte er den Menschen wahrhaft dienen, weil sein Herz, Sinn und Verstand, geweitet waren von der Liebe Gottes, die den Menschen immer als unverfügbaren Selbstzweck, als geliebtes Du, und nie als Instrument für eigene Interessen ansehe.