News Bild Bischof Voderholzer blickt zurück auf 2015 beim Silvestergottesdienst im Dom St. Peter

Bischof Voderholzer blickt zurück auf 2015 beim Silvestergottesdienst im Dom St. Peter

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Zusammen mit mehreren hundert Gläubigen zelebrierte Bischof Rudolf Voderholzer zusammen mit Weihbischof Reinhard Pappenberger und Weihbischof Josef Graf die Messe zum Jahresabschluss. Der Ferienchor der Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Roland Büchner sowie Domorganist Professor Franz-Josef Stoiber an der Orgel gestalteten die Pontifikalmesse musikalisch.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf Voderholzer an die Verstorbenen des  Jahres 2015, darunter Altbischof Manfred Müller. „Bischof Manfred Müller stärkte die geistigen Grundlagen des Bistums“, sagte Bischof Rudolf und erklärte, dass man dem Altbischof, der seine letzten Jahre in Mallersdorf, umsorgt von Mallersdorfer Schwestern, verbracht hatte, stets ein dankbares Gedenken  schenken wolle. Worte der großen Wertschätzung fand der Bischof auch für den im selben Jahr verstorbenen Prälaten Dr. Albert Rauch, der sich besondere Verdienste um den Kontakt zur Ostkirche erworben habe. Dr. Rauch habe sich vor allem der Stipendiaten der Ostkirchen angenommen und dadurch ein weit verzweigtes Freundschaftsnetz gesponnen. „Prälat Dr. Albert Rauch hat unserem Bistum einen guten Namen in der Welt der Ostkirche verschafft“, sagte der Bischof. Das Erbe des Ostkirchlichen Instituts, für das Albert Rauch verantwortlich zeichnete, werde P. Dr. Dietmar Schon O.P. zusammen mit einer Neuausrichtung übernehmen. Als besonders  erfreulich bezeichnete Bischof Rudolf die Tatsache, dass die Christen aller Konfessionen in Regensburg  an Ostern und Weihnachten zu einem gemeinsamen Vespergebet zusammen kämen. 

Nach dem Blick auf die Verstorbenen richtete Bischof Rudolf seine Aufmerksamkeit auf den "Aufbruch". So sei am 7. Juni 2015 Josef Graf, bis dato Spiritual des Priesterseminars Regensburg, im Dom St. Peter zum Weihbischof geweiht worden. Auch erinnerte der Bischof an die drei neuen Priester, die in diesem im Jahr 2015 die Weihe erhielten, und wies darauf hin, dass im neuen Jahr acht Neupriester geweiht werden würden.

Bischof Rudolf verwies auch auf die Bischofssynode im Oktober 2015. Ein Ergebnis der Synode sei gewesen, dass die Ehevorbereitung in Zukunft intensiviert und die Eheleute mehr gestärkt werden müssten. Das Miteinander von Mann und Frau in der sakramentalen Ehe sei eine Lebensaufgabe, sagte der Bischof. Ein weiteres Ergebnis der Synode sei die Möglichkeit der Beschleunigung eines Ehenichtigkeitsverfahrens für jene, deren Ehe gescheitert sei, weil die sakramentale Voraussetzung für die Ehe nicht vorhanden gewesen sei. Bischof Rudolf appellierte an die Gläubigen, die davon betroffen seien, dies in Anspruch zu nehmen.

Im Zusammenhang mit dem Ansprechen der sakramentalen Ehe wandte sich Bischof Rudolf gegen das sogenannte Gender-Mainstreaming in der Gesellschaft, das die Bemühungen um Ehe und Familie untergrabe. Bei allen kulturellen Unterschieden liege doch die Basis der Schöpfung Gottes in der gegenseitigen Anziehung von Mann und Frau sowie deren Aufgabe als Vater und Mutter für die aus dieser Liebe entstehenden Nachkommen.

Bischof Voderholzer sprach auch das Heilige Jahr der Barmherzigkeit an. Der Papst habe angeregt, dass die Heiligen Pforten auf der Welt eröffnet werden sollten. In Regensburg wurde  das Portal der Karmeliterkirche als Heilige Pforte eröffnet, da das Domportal wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung steht. Die Heilige Pforte sei ein äußeres Symbol für den Schritt auf Gottes Barmherzigkeit zu, sagte der Bischof.

Schließlich ging der Regensburger Oberhirte auf die Flüchtlingsproblematik ein. Er berichtete von seinem Besuch in einer Flüchtlingsnotunterkunft am Heiligen Abend, die ihn sehr beeindruckt habe. Bis auf einen einzigen Mann habe er ausschließlich ehrenamtliche Helfer dort gesehen, die ihren Heiligen Abend zu Gunsten der Hilfe für Flüchtlinge geopfert hätten. Dem Dank des Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin folgend, entbot Bischof Rudolf seinen tiefen Dank all den unermüdlichen ehrenamtlichen Helfern. Bezugnehmend auf die Terroranschläge im Jahr 2015 in Frankreich, bei denen unschuldige Menschen "Opfer eines gewalttätigen und geblendeten Islam" geworden seien, stellte Bischof Rudolf fest: "Die geistigen Führer des Islam haben noch nicht genug getan, um das Verhältnis des Islam zur Gewalt zu klären." 

Der Bischof schloss seine Predigt mit den Worten: "Dass uns der Herr die Leidenschaft und die Liebe zu seinem Wort schenke, Mut zum Zeugnis, aber auch Demut und Sensibilität, Rechenschaft zu geben von der Hoffnung, die uns erfüllt. Das ist mein Wunsch, meine Bitte für das neue Jahr des Heils 2016 nach Christi Geburt. Amen."



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