News Bild Bischof Voderholzer besucht Symposium „Setkáni – Begegnungen – Encounters“ in Klattau

Bischof Voderholzer besucht Symposium „Setkáni – Begegnungen – Encounters“ in Klattau

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Die tschechisch-bayerischen Beziehungen bzw. die Partnerschaft zwischen den Diözesen Pilsen und Regensburg hat am letzten Wochenende bei einer weiteren Veranstaltung Bischof Dr. Rudolf Voderholzer vertieft. Denn er wohnte in Klattau dem Symposium „Setkáni – Begegnungen – Encounters“ bei, das sich in den Vorträgen mit dem Thema „Tschechisch-deutsche Beziehungen 1200 bis 1500“ beschäftigte. Doch im Vordergrund stand der im Titel des Symposiums in drei Sprachen genannte Aspekt: Begegnung. Hauptorganisatoren der Veranstaltung waren auf tschechischer Seite der Bürgervereinigung Klattauer Katakomben und auf deutscher Seite die Ackermann-Gemeinde in der Diözese Regensburg.

 

Und Bischof Voderholzer erhielt gleich dreimal die Gelegenheit zu einem Grußwort. Zuerst beim Empfang des Klattauer Bürgermeisters Rudolf Salvetr im Rathaus. Hier sprach er dem 2. Bürgermeister und Vorsitzenden der Bürgervereinigung Václav Chroust seinen Dank für die persönlich überbrachte Einladung zu dem Symposium aus. Für den Regensburger Oberhirten geht es besonders darum, „alle Möglichkeiten für persönliche Begegnungen zu nutzen und damit den Weg für ein gutes Zusammenleben und ein auf christlichen Grundlagen basierendes Europa zu bereiten“. Auch seine ganz persönliche Beziehung zu den Jesuiten vergaß er nicht zu erwähnen: so hat er auch bei Jesuiten an der Hochschule für Philosophie in München studiert und seine Dissertation über den Jesuiten Henri de Lubacs geschrieben. Ein Grußwort sprach auch der Regensburger Diözesanvorsitzende der Ackermann-Gemeinde Leonhard Fuchs.

 

Mit Christus Brücken bauen!

An der Eröffnung des Symposiums nahmen auch der emeritierte Bischof von Pilsen František Radkovský und sein seit 1. Mai im Amt befindlicher Nachfolger Tomáš Holub teil. In seinem Grußwort betonte Bischof Holub, dass der Dialog als Grundlage zur Entstehung von Begegnungen zwischen Menschen gepflegt und fortgesetzt werden soll. Der Dialog möge aber auch – besonders jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit – auf Gott gerichtet sein. Bischof Voderholzer erinnerte an das Motto des Katholikentags 2014 in Regensburg „Mit Christus Brücken bauen“ und besonders an die deutsch-tschechische Wallfahrt nach Neukirchen beim Hl. Blut sowie an die gegenseitigen Handauflegungen bei den Bischofsweihen. Auch verwies er auf die gemeinsame Aussendung der Sternsinger der beiden Bistümer Ende 2015 in Kladrau. „Ich bin gerne der Einladung gefolgt. Dieses Symposium ist eine neue Möglichkeit der Begegnung, des Austausches und guter geistlicher Beziehungen“, freute sich der Regensburger Oberhirte.

Er zeigte sich „tief bewegt von der Atmosphäre in diesem großen Gebäude mit großer Geschichte“, denn in unmittelbarer Nähe der Klattauer Stadtbibliothek befinden sich die Katakomben mit den Mumien der Jesuiten. Der Bischof stellte auch den Bezug zur Stadt Cham her, in der ebenso wie in Klattau früher Jesuiten wirkten. Eine Abordnung aus Cham mit der 1. Bürgermeisterin Karin Bucher an der Spitze nahm auch am Symposium teil. Nach den weiteren Grußworten – unter anderem von Karl Ritzke und Jean Ritzke-Rutherford für die Ackermann-Gemeinde und von Bürgermeisterin Bucher - stand eine kurze Führung in den Katakomben auf dem Programm.

 

Rückblick auf Geschichte wichtiger Aspekt für europäische Einigung

Zur Einführung in die Fachvorträge ergriff Bischof Voderholzer erneut das Wort. Neben Begegnungen sind für ihn auch der wissenschaftliche Austausch und die Rückbesinnung auf die Geschichte wichtige Aspekte für den Aufbau eines vereinten Europas. Damit sei in diesem Kontext auch dieses Symposium ein bedeutender Faktor. Der Oberhirte zitierte den früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss, der von drei Europa prägenden Hügeln (Akropolis in Athen, Capitol in Rom, Golgotha in Jerusalem) sprach und fügte den Berg Sinai (zwölf Gebote, jüdische Tradition) und den Monte Cassino (Heiliger Benedikt, Klöster) hinzu als Wurzeln und geistige Orientierungen für Europa. „Unsere Heimat ist von diesem Erbe zutiefst geprägt“, fasste Bischof Voderholzer zusammen und wies auf die Wallfahrtsorte in beiden Ländern mit lebendigen bzw. wiederbelebten Traditionen und den Brückenheiligen, den Heiligen Johannes Nepomuk, hin.

 

Abschluss mit Festgottesdienst

Die Vorträge beschäftigten sich mit tschechisch-bayerischen künstlerischen Kontakten im Mittelalter, den Reformideen in Böhmen und Bayern im Mittelalter, d.h. Gemeinsamkeiten, Unterschiede und gegenseitiger Austausch. Martin Luther, der Wittenberger Reformator, wurde unter dem Gesichtspunkt des Erbes von Jan Hus beleuchtet. Und im vierten Referat ging es um die Dominikaner in Klattau und die geistige Atmosphäre im Spätmittelalter. Mit einer vom Pilsener Bischof Tomáš Holub zelebrierten Festmesse endete das Symposium.

 



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