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Bischof Voderholzer besucht St. Walburga in Lintach zum Abschluss der Innenrenovierung
„Auf dein Wort hin“
Lintach, 9. Februar 2025
„Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die auf das Wort der Apostel hin glauben, den Glauben in ihrem Herzen annehmen und sich senden lassen“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich des feierlichen Pontifikalamtes in der Pfarrkirche St. Walburga in Lintach zum Abschluss der Innenrenovierung.
In seiner Predigt nahm der Bischof Dr. Rudolf Voderholzer Bezug auf das Tagesevangelium (Lk 5, 1-11) vom Menschenfischer. Nachdem Jesus von Simons Schiff aus zu den Menschen gesprochen hat, fordert er ihn auf, weiter hinaus auf den See Gennesaret zu fahren und dort im tieferen Wasser seine Netze nach bisher erfolglosen Fang erneut auszuwerfen. Simon antwortet: „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen“. „Mehr als uns wahrscheinlich bewusst ist, richten wir unser alltägliches Handeln, richten wir unsere Entscheidungen am Maßstab oder am Vorbild an dem aus, was Menschen uns vorgeben, zu denen wir Vertrauen haben. Denn ohne Vertrauen geht es nicht“, erklärt Bischof Rudolf. Darum geht es auch in dem aktuellen Sonntagsevangelium: „Auf dein Wort hin“. Lukas, so der Bischof, setzt in seinem Evangelium, das ganz am Anfang des irdischen Wirkens Jesu steht, eigene Akzente. Während Markus und Matthäus vor allem betonen, dass Jesus zwei Brüderpaare beruft, konzentriert sich Lukas darauf, was in Simon Petrus, dem ersten der Apostel, vor sich geht.
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Obwohl Simon die ganze Nacht erfolglos gefischt hat, folgt er der Aufforderung Jesu, tagsüber – eine für die Fischerei undenkbare Zeit zum Fischen – erneut seine Netze auszuwerfen. Das schier Unmögliche passiert: Die Netze werden so voll, dass sie zu reißen drohen und sogar die Hilfe eines weiteren Schiffes muss herbeigerufen werden. „Was macht das aus Simon? In Simon spielt sich eine ganze Glaubensgeschichte ab“, so der Bischof. Simon nennt Jesus zunächst ‚Meister‘ im Sinne eines Professors. Als er aber an Land zurückkehrt, sagt er zu ihm „Geh weg von mir, HERR, ich bin ein Sündiger“. Hat er ihn anfangs noch für einen religiös begabten Menschen gehalten, so erkennt er jetzt, dass Gott selber in ihm gegenübertritt. Und er kommt zum Glauben an Jesus, dem Herrn. Er erkennt, dass ihm in Jesus der Schöpfer von Himmel und Erde selbst in Menschengestalt begegnet. Auf Jesus Wort hin lässt er mit den anderen alles stehen und liegen und wird Menschenfischer. Diese Begegnung ist der Ursprung der Kirche, auch wenn es in der weiteren Beziehung zwischen Simon Petrus und Jesus noch einige Höhen und Tiefen geben wird, betonte Bischof Voderholzer. Die dunkelste Stunde des Simon Petrus istauf der einen Seiteder Karfreitag mit der dreimaligen Verleugnung Jesu vor seiner Kreuzigung. Auf der anderen Seite die Erscheinung Jesu nach dessen Auferstehung: „dem Kephas, dann den Zwölf“, wie der Apostel Paulus im Korintherbrief schreibt (Kor 15, 1–11). Die Texte, so der Bischof abschließend, passen sehr gut zu einer Kirchenrenovierung, da gesagt wird, was Kirche eigentlich ist: „Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die auf das Wort der Apostel hin glauben. Die den Glauben der Apostel, der über die Jahrhunderte überliefert worden ist, in ihrem Herzen annehmen und darin den Sinn ihres Lebens entdecken und sich selber senden lassen“, so der Diözesanbischof.
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Dank an zwei langjährige Kirchenverwaltungsmitglieder
Der Dank des Diözesanbischofs galt zunächst dem erkrankten Seelsorger Pfarrer Moses Gudapati, der zu diesem Anlass von Dekan Thomas Helm vertreten wurde, wie allen in der Pfarrei haupt- und ehrenamtlich Engagierten sowie allen Verantwortlichen, die bei der gelungenen Innensanierung mitgewirkt haben. Am Ende des Pontifikalgottesdienstes informierte Architekt Johann Ernst über die Details der Sanierungsmaßnahme. Kirchenpfleger Karl Forster dankte seinem Vorgänger Franz Weiß für insgesamt 36 Jahre Tätigkeit in der Kirchenverwaltung, Walter Jokiel für zwölf Jahre.
Text und Fotos: Markus Bauer
(jas und SG)