Bischof Voderholzer besucht Sonderausstellung über Volksfrömmigkeit in Waldsassen
Andachtsgegenstände aus 200 Jahren
Waldsassen, 28. Dezember 2024
Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer besucht Sonderausstellung über Volksfrömmigkeit und Klosterarbeiten aus den vergangenen 200 Jahren im Stiftlandmuseum.
Am 28. Dezember besuchte Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer die Ausstellung und zeigte sich stark beeindruckt. Pfarrer Klaus Haußmann führte den Gast durch seine rund 150 Exponate umfassende Sammlung. Im Anschluss besichtige der Bischof die Klosterarbeiten und Andachtsgegenstände aus den vergangenen 200 Jahren, sowie die Krippenausstellung. Vor allem letzte begeisterte ihn: „Ich muss wiederkommen, wenn ich mehr Zeit habe“, schrieb er ins Gästebuch des Museums, denn Bischof Rudolf war auch nach Waldsassen gereist, um die große diözesane Sternsingeraktion zu eröffnen.
Begrüßt wurde der Bischof von Museumsleiter Hans Zölch und Oskar Sommer, sowie Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl und Bürgermeister Bernd Sommer. Pfarrer Klaus Haußmann, der 17 Jahre lang in Friedenfels Pfarrer war und heute in Ammerthal wirkt, zeigte dem Bischof 150 Exponate, die er in den vergangenen dreißig Jahren gesammelt hat. „Ich habe vieles erstanden auf Floh- und Trödelmärkten“, berichtete Haußmann. Seine Ausstellung ist im Stiftland zum ersten Mal zu sehen. „In meiner Ausstellung sind vor allem Andachtsgegenstände von einfachen Leuten zu sehen, die sie sich damals auch leisten konnten“, sagte Haußmann, der darauf hinwies, dass seine Werke bis zu 200 Jahre alt sind. Haußmann schätzt besonders die einfachen, selbst geschnitzten und verzierten Andachtsgegenstände, die dann freilich oft abgelöst wurden von industrieller Massenware, die dem „Geschmack“ vieler entgegenkamen. Pfarrer Haußmann führte mit viel Detailwissen durch die Ausstellung und erklärte den Gästen, wo er die Sachen aufgespürt hat und was diese bedeuten. Bischof Rudolf Voderholzer zeigte sich interessiert, auch an Details und sprach angesichts der Ausstellung von einem authentischen Empfinden der Menschen in den früheren Zeiten. Die Ausstellung rege an, nach zeitgenössischen Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit Ausschau zu halten und sie zu fördern. Zu sehen sind in der Ausstellung auch Haussegen, Weihwasserkessel und weitere Andachtsgegenstände, die alle sorgfältig in Vitrinen untergebracht sind. Gesammelt hat der Geistliche auch Wallfahrtsandenken, die die Leute von ihren Pilgerreisen mit nach Hause gebracht haben.
Im Anschluss besuchte der Bischof noch die Ausstellung mit den Klosterarbeiten der drei Frauen Franziska Möhwald, Marianne Grzesina und Gabriele Salomon. Museumsleiter Hans Zölch führte durch die Ausstellung und erläuterte die Besonderheiten. Zölch wusste, dass die drei Frauen von der Filigrankunst eines Frater Adalbert Eder, der von 1707 bis 1777 lebte, inspiriert wurden. Eder war es, der einst die in der Stiftsbasilika Waldsassen befindlichen Ganzkörperreliquien verziert hatte, die noch heute zu sehen sind. Die drei Frauen wagten sich an diese schwierige Aufgabe und fertigten professionelle Klosterarbeiten. Zölch machte deutlich, dass es sich um Originale handelt. Zum Abschluss des Besuchs gab es noch eine kurze Stippvisite zur Krippenausstellung, die als Dauerausstellung im Museum zu sehen ist. Zu sehen sind dort eine Reihe von Landschaftskrippen. „Es ist eine schöne und interessante Ausstellung, die ich gerne noch genauer und intensiver gesehen hätte“, sagte der Bischof beim Abschied, ehe er sein Wiederkommen ankündigte.
Text und Fotos: Josef Rosner
(jas)