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Bischof Voderholzer bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft Niederbayern-Oberpfalz

Tiefe Liebe zur Heimat

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„Wer hätte gedacht, dass wir 2022 wieder einen Krieg erleben müssen. Der Krieg ist scheinbar nicht auszurotten.“ Dies stellte Diözesanbischof Rudolf Voderholzer bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Bezirksgruppe Niederbayern-Oberpfalz der Sudetendeutschen Landsmannschaft in seinem Grußwort fest. Zugleich würdigte er das Wirken der Heimatvertriebenen, die sich auf der Basis christlicher Wurzeln für Versöhnung einsetzen und jeden Gedanken an Rache ausschließen. Bekanntlich stammt ja die Familie seiner Mutter aus dem böhmischen Kladrau. Dort zelebriert Bischof Voderholzer seit vielen Jahren – auch schon vor Beginn seines Bischofsamtes – zum Fest Mariä Himmelfahrt am oder um den 15. August die Messe in der dortigen Schlosskirche. Er selbst ist bereits seit Studiumszeiten Mitglied bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft – beim Ortsverein Haar.

 

Dank an Sudetendeutsche Landsmannschaft

Direkt vom derzeit täglichen Friedensgebet um 12 Uhr im Dom war Bischof Voderholzer ins Hotel Bischofshof gekommen. „Ich bin tief beeindruckt von der Teilnahme an diesem Gebet“, berichtete er. Nun musste er den Tod des letzten Verwandten, der die Vertreibung am eigenen Leib erfahren hatte, bedauern. „Vor zwei Tagen ist der letzte Bruder meiner Mutter verstorben. Damit ist die Generation, die das Schicksal der Vertreibung erlebt hat, endgültig abgetreten“, berichtete der Bischof und sprach von „innerer Trauer“ bzw. einer Zäsur. Seine Mutter und deren Geschwistern bescheinigte er eine „tiefe Liebe zur Heimat. Sie wären gern in die Heimat zurückgegangen.“ Der Sudetendeutschen Landsmannschaft dankte er für deren Arbeit und Wirken – auch beim Aufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die Unterstützung und Hilfe seitens der Amerikaner damals vergaß er nicht. „Meine Mutter wäre ohne die Care-Pakete verhungert“, bekannte der Bischof.

 

„Angriff von einem Aggressor“

Hinsichtlich der Situation in der Ukraine geht Bischof Voderholzer von starken Flüchtlingsbewegungen aus. Die Caritas und viele Mitarbeiter in den Pfarreien würden eine hohe Bereitschaft und Solidarität zeigen und Hilfe leisten, soweit es möglich ist, so der Oberhirte. Auch über die Verbundenheit der Vertriebenenverbände zeigte sich der Bischof erfreut. Eindeutig bezeichnete er Russlands Handeln als „Angriff von einem Aggressor“ bzw. als eine „irrationale Entscheidung. Ich kann nicht verstehen, dass sich Putin auf ein solches Wagnis einlässt. Am schlimmsten werden die Folgen für ihn selbst sein.“ Der Bischof appellierte, zum einen die Gebete für die Ukraine auszuweiten und zu vertiefen, zum anderen freistehende bzw. weitere Kapazitäten für die Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. „Es geht auch darum, für die Werte Europas einzutreten“, schloss Bischof Voderholzer sein Grußwort.

 

Foto: Die Redner und Referenten der Versammlung mit den Vorsitzenden. Von links: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, MdL Sylvia Stierstorfer, SL-Landesobmann Steffen Hörtler, die Frauenreferentin und stellvertretende Bezirksvorsitzende Dr. Sigrid Ullwer-Paul, der wiedergewählte Bezirksobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Niederbayern-Oberpfalz Dr. Christian Weber.



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