News Bild Bischof Rudolf weiht neuen Altar in der Pfarrkirche Blaibach

Bischof Rudolf weiht neuen Altar in der Pfarrkirche Blaibach

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Es war ein ganz besonderes Erntedankfest, das die Pfarrgemeinde Blaibach am 4. Oktober 2020 feiern konnte. Nach 16 monatiger Renovierungszeit kann die Pfarrkirche Sankt Elisabeth wieder im vollem Umfang genutzt werden: der neue Altar wurde von Bischof Rudolf feierlich geweiht. Der denkwürdige Anlass wurde Corona-bedingt mit einer kleinen Zahl von Gästen, aber nicht minder festlich gefeiert.

 

Erstkommunionkinder boten dem Bischof ein Begrüßungslied und überreichten Blumen. "Ein Haus voll Glorie schauet" ertönte durch festliche Orgelmusik und Volksgesang beim Einzug in das renovierte Gotteshaus. Hier erinnerte Pfarrer Augustin Sperl, dass die Altarweihe bereits im April stattfinden sollte, aber "ein Opfer der Corona Pandemie" wurde. Nun darf diese Weihe am Erntedankfest stattfinden und der schönste Dank sei, die Eucharistie zu feiern. Bischof Rudolf betonte, dass die Altarweihe nun verantwortungsbewusst unter Einhaltung der strengen Hygienemaßnahmen, aber in festlicher Freude gefeiert werden kann. "Wenn die Kirche einen Altar weiht, wird er behandelt wie eine Person" erinnerte der Bischof und erklärte die Reinigung, die Salbung und die Feier des ersten Meßopfers. Bei so einem denkwürdigen Anlass, werden alle Sinne angesprochen, denn es gebe viel zu sehen, zu riechen und zu hören. Gleich zu Beginn des Pontifikalgottesdienstes stand die Segnung des neugestalteten Taufsteines, die die Besprengung aller Gläubigen mit geweihtem Wasser zur Erinnerung an die Taufe, durch die man mithineingenommen ist in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Später folgte die Segnung des neuen Ambos, von dem man das Wort Gottes nicht nur hören, sondern es auch umsetzen solle.

153 Stelen tragen den Altar

"Wir lassen es nicht ausfallen, wir lassen uns etwas einfallen" sagte Bischof Rudolf in seiner Predigt in Bezug auf die verschobene Altarweihe im Frühjahr. Kirchliches Leben müsse weitergehen, menschliche Begegnungen möglich sein. Einprägsam erläuterte er die Verbindung eines christlichen Altares im Alten und Neuen Testament mit dem früheren Opferaltar und dem heutigen Tisch des Brotes, der Eucharistiefeier. 153 feine Pfeiler, kleine Stelen, tragen diesen Altar in der Blaibacher Pfarrkirche und Bischof Rudolf nannte es eine tiefe Symbolik. Einerseits wirkt der Tisch, als ob er schwebt und doch steht er stark und fest. Die Zahl 153 kam auch bereits im Evangelium vor, als Petrus auf die Ermutigung des Auferstandenen hin das Fischernetz nocheinmal auswarf und dann alleine das Netz mit 153 Fischen ans Land zog. 153 steht für die Fülle der damals bekannten Völker. Und sie sind den Apostelfischern gefolgt. "Fische landen in der Pfanne, aber die Getauften werden zum neuen, unzerstörbaren Leben geboren. Die ganze Welt ist dazu berufen, Christus nachzufolgen und das Ewige Leben zu erreichen" resümierte Bischof Rudolf. Das was auf dem Altar gefeiert wird, ist die Gemeinschaft mit Christus in der Kirche, in der Einheit der weltweiten, großen katholischen Kirche. Bischof Rudolf gratulierte zur neuen Kirchengestaltung und zur gelungenen Renovierung, dankte allen Beteiligten und ermutige die offene Kirche zu nutzen, um Sorgen und Nöte, aber auch Freude und Dank vor den Herrn zu bringen. Auch die Ministranten bestärkte er in ihrem Dienst.  

Altarkonsekration ist ein Jahrhundertereignis

Reich sind die Rituale einer Altarweihe mit der Allerheiligenlitanei, der Einsetzung der Reliquien, der Besprengung des Altares mit Weihwasser, der Salbung des Altares mit Chrisam, dem Verbrennen von Weihrauch auf dem Altar zur Erinnerung der fünf Wundmale Jesu, dem Weihegebet und schließlich dem Eindecken des Altares und dem festlichen Anzünden der Altarleuchter. Alles was bei einer Altarweihe geschieht ist sehr aussagekräftig und die meisten Menschen können eine Altarweihe nur ein einziges Mal miterleben und so ein Jahrhundertereignis "mit offenem Herzen aufnehmen". Die erste Eucharistie am neuen Volksaltar feierte Bischof Rudolf mit Pfarrer Augustin Sperl. Am Ende des festlichen Gottesdienstes verlas Pfarrer Sperl die Weiheurkunde des Bischofs. Der Gottesdienst wurde auch in den Außenbereich übertragen und hier war Platz für zahlreiche Pfarrangehörige. Desweiteren wurde der Gottesdienst aufgezeichnet, damit eine DVD das Jahrhundertereignis auch für die Nachwelt erhält. Die Kommission für kirchliche Kunst hatte die Neugestaltung des Altarraumes mit neuem Altar, Ambo, Priestersitz und Taufstein vorgeschlagen. Vier Künstler beteiligten sich am Wettbewerb und der Vorschlag des Künstlers Tom Kristen mit einem Stein aus Auer-Muschelkalk aus einem Steinbruch bei Kelheim wurde beschlossen. Das Architekturbüro Schnabel aus Kötzting mit Architekt Lindner koordinierte sämtliche Arbeiten, die in den vergangenen 16 Monaten durchgeführt wurden.



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