News Bild Bischof Rudolf Voderholzer wandert mit 70 Gläubigen von Sankt Englmar zur Filialkirche Sank Wolfgang nach Rettenbach
Bischof Rudolf Voderholzer wandert mit 70 Gläubigen von Sankt Englmar zur Filialkirche Sank Wolfgang nach Rettenbach

Auf Wolfgangs Spuren

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St. Englmar, 14. Juli 2024

Mit 70 Gläubigen wanderte Bischof Dr. Voderholzer im Wolfgangsjahr auf dessen Spuren. Bei der siebten von dreizehn Stationen ging die Tour von Sankt Englmar zur Filialkirche Sank Wolfgang nach Rettenbach.

Das Wetter hätte nicht schöner sein können, als sich die Pfarrgemeinde Sankt Englmar am Sonntagnachmittag mit Bischof Rudolf auf den Weg machte, um den Spuren des Heiligen Wolfgang im Bistum Regensburg zu folgen. 70 Gläubige trafen sich in der „Pfarrkirche Sankt Engelmar“ (Landkreis Straubing-Bogen) mit Pfarradministrator P. Simeon Rupprecht, OPraem, der den Diözesanbischof hherzlich begrüßte. Bischof Rudolf seinerseits erinnerte daran, dass man sich zu diesem geistlichen Weg heute getroffen habe, um den Bistumspatron, den Heiligen Wolfgang noch näher kennenzulernen, dessen Geburtstag vor 1100 Jahren war. Zur Feier dieses Jubiläumsjahres war schon an einen Weg von Regensburg nach Sankt Wolfgang gedacht worden, jetzt aber werden 13 Stätten des Heiligen Wolfgangs oder Kirchen mit seinem Namen im Bistum besucht. „Siebte Station ist von Sankt Englmar zur Filialkirche Sank Wolfgang nach Rettenbach“ so war die Ankündigung. Nach kurzem Gebet, Lied und dem Segen für den Pilgerweg begann der rund 5 Kilometer lange Weg.

Als Pilger in der Gemeinschaft der Glaubenden unterwegs

Die geistlich geführte Wanderung erinnerte an mehrere Stationen aus dem Leben des Heiligen Wolfgang

Die geistlich geführte Wanderung beinhaltete mehrere Stationen. Dabei wurde das Leben des Heiligen Wolfgang von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates mit Sprecherin Ingrid Stieglbauer betrachtet: Als Mönch, als Priester, als Hirte und als Heiliger. Eine Schriftstelle mit Lesungen aus verschiedenen Briefen oder Evangelien führte ein. Die Impulse für den Weg gaben Fragen aus diesen Betrachtungen vor. „Wie gehe ich mit meinen persönlichen Ressourcen um, mit meinen Talenten und Fähigkeiten? Was ist mein ganz persönlicher Beitrag zum Erhalt der Schöpfung?“ Manche Wegstrecken wurden leise und versunken in eigenen Gedanken marschiert, andere Teilstrecken im gemeinsamen Gebet der Wolfgangslitanei oder dem Christusrosenkranz. Der Weg führte durch Sankt Englmar, nach Glashütt und Rettenbach. Vorbei an schmucken Häusern und Gärten, Wiesen und Feldern, Kühen auf Weiden und hinein in den Wald. „Das ist ja wie ein Urlaub“ stellte Bischof Rudolf fest. Die Landschaft präsentierte sich im Sonnenschein. Fernblicke ergaben sich von mancher Weggabelung auf die Gebirgsketten. Immer wieder hörte man das Plätschern kleiner Wasserläufe und Bäche. Natur pur und die wunderbare Schöpfung Gottes in vielfältiger Weise hautnah zu spüren – dies waren besondere Impressionen für die Wanderer.

Pilgerweg durch den Wald

Den Pilgerweg als Gemeinschaft der Glaubenden gehen

Für die einzelnen Gebetsstationen hatte P. Simeon Rupprecht Wegkreuze, Erinnerungsstätten mit Totenbrettern, kleine Kapellen am Wegrand und einen herrlichen Platz inmitten des Waldes ausgewählt. So führte der Weg nach Rettenbach. Nach rund zweistündiger Pilgertour sah man den Turm und das Kirchenschiff der Filialkirche Sankt Wolfgang. Sie war besonders schön geschmückt und die Apostelleuchter brannten als die Pilgerschar das Gotteshaus unter Glockengeläut betrat. P. Simeon Rupprecht betonte, dass man nun am Ziel dieses Pilgerweges angekommen sei und zurückschauen könne auf den gemeinsamen Weg. Man sei ihn gegangen als Gemeinschaft der Glaubenden, aber auch in der Gemeinschaft mit allen Heiligen. Er verwies auf den Heiligen Wolfgang, der als Kirchenpatron im vordersten Glasfenster dargestellt ist.

Es ist wichtig, den Bistumspatron näher kennenzulernen

Bischof Rudolf freute sich über die volle Kirche und das gut ausgewählte Stationenprogramm. „Es war wie eine Werbung für Sankt Englmar als schöne Urlaubsregion“ betonte er lachend und begrüßte dabei Bürgermeister Anton Piermeier und stellvertretenden Landrat Andreas Aichinger. Es sei wichtig, den Heiligen Wolfang als Bistumspatron auch näher kennenzulernen. Er habe ja ein bewegtes Leben gehabt, bevor er Bischof von Regensburg wurde und äußerst segensreich wirkte. Wolfgang war in jungen Jahren Lehrer und bildete Priester aus, ohne selbst ein Priester zu sein. Später wurde er Mönch und schloss sich den Benediktinern an. Bischof Ulrich aus Augsburg legte ihm nahe, den Schritt ins Priestertum zu gehen. Später war er in Ungarn und half dabei mit, das Bistum von Ulrich zu verteidigen. Im Jahre 971 erbat sich Wolfgang von Bischof Pilgrim die Erlaubnis als Missionar nach Ungarn gehen zu dürfen. Dieses Unternehmen war zwar fromm und tapfer durchgeführt, jedoch nicht hinlänglich vorbereitet. Es endete mit einem Fehlschlag. Als der Bischof von Passau auf Wolfgang aufmerksam wurde und näher kennenlernte, schlug er ihn als Bischof von Regensburg vor. „Und hier hat er viele kluge Entscheidungen getroffen“ resümierte Bischof Rudolf als dessen 77. Nachfolger. Wolfgang gründete die Domschule, den Domchor und die Regensburger Domspatzen, die zu Recht als einer der ältesten, wenn nicht als der älteste Knabenchor gelten. Die Gründung des Bistums Prag geht auf den Heiligen Wolfgang zurück, der den Böhmerwald im guten Wissen um dessen eigene Kultur freigab.

13)	Dialog mit den Ministrantinnen bei der Betrachtung des Reliquiengefäßes

Bischof Rudolf wies auf ein besonderes Attribut des Heiligen Wolfgang hin, die Axt oder auch das Hackl. Er habe schon festgestellt, dass diese Darstellung in Sankt Englmar fehle: vermutlich deshalb, weil damit auch der Selige Englmar dargestellt ist. Bischof Rudolf zeigte die Reliquie, die er sich dankbarerweise aus Matting ausleihen durfte. Im Dialog mit den Ministrantinnen wurde die Darstellung erarbeitet: Kirche, Engel mit Mitra, Bischofsstab und Axt. „Wir wollen den Heiligen Wolfgang ehren, auf ihn schauen und seine Weisung für unser Bistum empfangen“ betonte Bischof Rudolf abschließend und lud zum Empfang des Einzelsegens mit der Wolfgangsreliquie ein. Jeder Pilger erhielt zur Erinnerung die Jubiläumsmedaille zum Wolfgangsjahr vom Bistum Regensburg.

Nach der Andacht gab es im Gut Schmelmerhof auf Einladung der Pfarrgemeinde Sankt Englmar noch eine Stärkung und Getränke für die Pilgerschar und Gelegenheit zur Begegnung.    

 

Text und Fotos: Irmgard Hilmer

(SG)



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