Bischof Rudolf Voderholzer spendet 42 Mädchen und Jungen das heilige Sakrament der Firmung
Gott schaut auf Dich und vergisst Dich nicht
Rottenburg a.d. Laaber, 11. Mai 2024
Am Samstag spendete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer 42 Jugendlichen der Pfarreiengemeinschaft Rottenburg-Oberhatzkofen-Inkofen das Sakrament der heiligen Firmung. Er bestärkte sie darin, als Gefirmte für den Glauben einzustehen.
Unter festlichen Orgelklängen zogen Bischof Rudolf Voderholzer, Stadtpfarrer Saju Thomas, Vikar Pater Sijo, Pfarrer i.R. Johann Pelg, Diakon i.R. Rudolf Einzmann und Gemeindereferent Robert Lentner mit den Ministranten in die dicht besetzte Pfarrkirche St. Georg ein. Das leuchtende Rot der liturgischen Gewänder und des Blumenschmucks im Altarraum standen als Zeichen des Heiligen Geistes. Zwei Firmbewerber und Pfarrer Saju begrüßten den Diözesanbischof zum Pontifikalgottesdienst. Unter Leitung von Johanna Lentner gestalteten der junge Chor der Pfarrei, Organist Johann Fischaleck und Instrumentalisten die Feier musikalisch.
„Die Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind ein hervorragender Termin für eure Firmung, denn die ganze Kirche betet in diesen Tagen auf Pfingsten hin, um die Sendung des Heiligen Geistes. Und so ist Euer Firmtag getragen vom Gebet, wirklich von der ganzen Kirche und natürlich von uns allen hier“, mit diesen Worten wandte sich Bischof Rudolf an die erwartungsvollen Firmlinge. Wahrscheinlich vor zehn, elf Jahren seien sie von ihren Eltern zur Taufe gebracht worden, ohne dass sie dies bewusst wahrgenommen hätten. Die häufig gestellte Frage, ob man die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft vorwegnehmen dürfe, ohne die Betroffenen fragen zu können, sei nicht ganz unberechtigt. Allerdings müssten Eltern und Großeltern für die Kinder vieles vorentscheiden. Angefangen vom Namen, über die Muttersprache, den Wohnort, den Kindergarten, die Schule und noch so vieles mehr, was einem behüteten Leben zuträglich ist. Bischof Rudolf dankte den Eltern, dass sie nicht nur an die materiellen Dinge für die Kinder gedacht, sondern auch die andere Dimension mit einbezogen haben. „Danke, dass sie ihr Kind zur Taufe gebracht haben“. Die Kirche halte die Firmlinge nun für groß genug, um die Sache des Glaubens selbst in die Hand zu nehmen, auch gestärkt durch die Erstkommunion. Sie brächten zum Ausdruck, dass sie die Entscheidung ihrer Eltern zur Taufe für gut befänden und Ja zum Glauben sagen wollten. Deutlich stimmte der Bischof die Jugendlichen auf das Geschehen ein. „Ihr werdet bei eurem Namen angesprochen, weil der große und heilige Gott Dich bei deinem Namen nennt, er hat Deinen Namen in sein Herz geschrieben. Er schaut auf Dich, er kennt Dich und er vergisst Dich nicht“.
Jesus als besten Freund
Gefirmt zu sein heiße, Jesus als besten Freund mit zu nehmen in alle Lebenssituationen hinein. „Nehmt ihn mit“, ermunterte der Bischof, „versucht, ihn besser kennen zu lernen. Das macht Christsein aus“. Manchmal werde er gefragt, ob es stimme, dass es bei der Firmung eine Watschn gebe. Er erklärte, diese Redewendung komme von der Handauflegung als Zeichen des Segens und Behütens. Die „Watschn“ könne Ausdruck der Befähigung sein, für den Glauben etwas einzustecken. Bischof Voderholzer wandte sich mit der Bitte an seine lieben jungen Freunde, die beiden wichtigsten Geschenke – die Gabe des Heiligen Geistes und die Bereitschaft der Paten – dankbar anzunehmen. Die Eltern bat er, ihren Kindern im Prozess des Erwachsenwerdens als Vorbild beizustehen, die Sonntagskultur zu pflegen und den Glauben in der Familie zu leben.
Gott kennt jeden Namen
Nach dem feierlichen Taufversprechen läutete die große Kirchenglocke. Bischof Rudolf forderte alle auf, kniend der Besinnung Raum zu geben. Er betete für die Firmlinge um den Geist der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Stärke, der Erkenntnis, der Frömmigkeit und Gottesfurcht. Jeden Firmling rief er mit seinem Namen. Zur Salbung mit dem geweihten Chrisamöl und der Handauflegung sprach er „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, den heiligen Geist. Der Friede sei mit Dir“. Bestärkt durch die Hand ihrer Paten antworteten die so Angesprochenen mit „Amen“.
Intensive Vorbereitung
Ab Oktober letzten Jahres bereitete Gemeindereferent Robert Lentner die jungen Christen mit zahlreichen thematischen Treffen auf das Sakrament der Firmung und den würdigen Empfang vor. Mit besonderen Gottesdiensten, Projekten und Aktionen lernten sie den großen Inhalt des Sakramentes kennen. Fest eingebunden waren sie in die Gestaltung des Firmgottesdienstes mit Kyrieruf, Fürbitten, Worte an den Bischof und Gesang. Couragiert richteten zwei Neugefirmte am Ende des Gottesdienstes herzliche Worte an den Bischof. Mit strahlenden Augen überreichten sie ihm Blumen und ein süßes Geschenk. Pfarrer Saju Thomas sagte, „Vergelts Gott Herr Bischof für die großartige Predigt und die Nähe zu den Firmlingen“. Nach dem Erinnerungsfoto weilte Bischof Rudolf am Platz vor der Kirche unter der Festgemeinde. Die dritte Bürgermeisterin Angelika Aiwanger bat den Gast aus Regensburg um einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Rottenburg.
Text und Foto: Agnes Wimmer
(jas / SG)