News Bild Bischof Rudolf Voderholzer segnet sanierte Dorfkapelle „Mariä Heimsuchung“ in Anger
Bischof Rudolf Voderholzer segnet sanierte Dorfkapelle „Mariä Heimsuchung“ in Anger

Ein Ort, um sich mit Maria und Elisabeth verbunden zu fühlen

Home / News

Anger, 2. Juli 2023

„Ein erhaltenswertes Stück der geistlichen Kultur“ stehe nun wieder zum Gebet und für liturgische Zwecke zur Verfügung. Mit diesen Worten und Gedanken lobte Diözesanbischof Rudolf Voderholzer vor allem das Engagement der Mitglieder des Kapellenvereins Anger. In nur zwei Jahren ist es diesem gelungen, das seit Ende der 1950er Jahre nicht mehr liturgisch genutzte und seit 1985 nicht mehr öffentlich zugängliche Gotteshaus, das zusehends verfiel, zu renovieren und zu einem kleinen Schmuckstück werden zu lassen. Grund genug für den Oberhirten des Bistums, zwischen anderen Terminen in Anger Station zu machen und die frisch sanierte Kapelle im Rahmen eines Wortgottesdienstes zu segnen.

Die ursprüngliche Segnung erfolgte vor 140 Jahren, im Jahr 1883. Vier Jahre zuvor hatte der Bauer Johann Stiegler aufgrund eines Gelübdes einen ersten Bauplan zeichnen lassen, zwei Jahre später erfolgte der Baubeginn, die Kosten übernahm Stiegler. Dieser wurde im Jahr 1887 dann auch Eigentümer der Kapelle, die in der Folge jeweils an die Erben überging – zuletzt an Heidi Ziegaus, geborene Stiegler. Diese plante seit 2014 mit ihrer Familie die Sanierung der Kapelle, was sich zuletzt durch Corona verzögerte. Dann ging es sehr schnell: am 6. Juni 2021 wurde der Kapellenverein Anger gegründet, der per Schenkung die Kapelle als Eigentümer erhielt und die Renovierung in Angriff nahm. So konnte am Vortrag des Patroziniums Mariä Heimsuchung Bischof Voderholzer die Weihe der Kapelle und des Altars vornehmen.

Spender für Kreuzwegbilder gesucht

Der Bischof dankte besonders dem Vereinsvorsitzenden Bernhard Liedl und dessen Familie für das große Engagement. Mit Blick auf die Beweggründe des Kapellenbaus vor mehr als 140 Jahren – Johann Stieglers Gelübde – meinte der Oberhirte, dass es auch heute viele Sorgen, Trauer und Nöte, aber auch Freuden gebe, die man in die Kapelle bringen könne. Auf den geistlichen Gehalt von „Mariä Heimsuchung“ (auch im Altarbild dargestellt) ging Bischof Rudolf ebenso ein und betonte dabei das Wirken des Heiligen Geistes und damit Gottes bei den Schwangerschaften von Elisabeth und Maria bzw. – in anderen Kontexten – auch bei Zacharias und Josef. „Das ist eine Szene mit geistlichem und menschlichem Gehalt. Für viele Angerer ist die Kapelle nun wieder ein Ort, um sich mit Maria, Elisabeth, Josef und Zacharias verbunden zu fühlen“, kam Bischof Voderholzer auf den aktuellen Anlass. Er freute sich über die Zusage Liedls, dass die Kapelle offen und etwa alle vier Wochen für liturgische Zwecke (Andacht oder Messe) zur Verfügung steht. Neben Rosenkranz und Maiandachten könne, so der Bischof, der Kreuzweg in der Fastenzeit gebetet werden. Allerdings seien, so Bernhard Liedl, die Kreuzwegstationen noch bei der Renovierung, darüber hinaus würden dafür Spender gesucht. „Vergelt’s Gott für das große Engagement des Kapellenvereins“, schloss Bischof Voderholzer seine kurze Ansprache und empfahl einen Ständer mit Kerzen, „um die Fackel des Glaubens weiterzutragen.“

Text und Fotos: Markus Bauer/jas

 



Nachrichten