Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt zum Abschluss des Jubiläumsjahres 1000 Jahre Gnadenbild in der Stiftsbasilika U.L.F. zur Alten Kapelle

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Das große Jubiläumsjahr des Kollegiatstifts U.L.F. zur Alten Kapelle, das am 27. April 2014 mit einer Festmesse eröffnet wurde und damals der Rückkehr des Gnadenbildes aus München im Jahre 1864 gedachte, wurde nun mit einem Pontifikalamt und dem Gedenken der Ernennung zur Basilika vor 50 Jahren feierlich abgeschlossen. Bischof Rudolf Voderholzer feierte mit den Kanonikern des über tausend Jahre alten Stiftes die Heilige Messe, die von einer übergroßen Zahl von Gläubigen besucht wurde. Der Hausherr, Stiftsdekan Prof. Dr. Norbert Glatzel, begrüßte den Bischof aufs allerherzlichste, und erinnerte an ein Wort aus dem Hirtenbrief von Bischof Rudolf Graber anlässlich der Erhebung der Stiftskirche zur päpstlichen Basilika 1964: "Wir feiern Feste nicht der Feste wegen, sondern um damit unsere kindliche Liebe zur Gottesmutter zu bekunden". Dessen Amtsnachfolger Bischof Rudolf Voderholzer betonte, dass er sich gerne in die jahrhundertealte Pilgerschar einreihe, um auch seine Anliegen vor die Gottesmutter zu bringen. Sein besonderer Dank galt dem Chor und Kammerorchester der Alten Kapelle, die stimmgewaltig und eindrucksvoll die "Cäcilienmesse" von Charles Gounod zu Gehör brachten. "Wir sind hier nicht zu einem Konzert versammelt", so der Bischof an die Gläubigen gerichtet, "sondern zum Gebet, die Musik soll unsere Herzen zum Herrn erheben".

 

Die zwei Anliegen des Bischofs vor der Gottesmutter

In seiner Predigt, in der er das Sonntags-Evangelium vom Hochzeitsmahl aufgriff, legte er die beiden großen Anliegen dar, die er heute vor die Gottesmutter in der Alten Kapelle bringe. Der Herr habe im Evangelium nicht umsonst das Bild eines Hochzeitsmahles verwandt, um eine Ahnung vom Himmlischen Gastmahl zu geben. Im Blick auf die derzeit in Rom tagende außerordentliche Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie betonte der Bischof noch einmal nachdrücklich, die große Bedeutung der christlichen Ehe als Abbild der Liebe Gottes zu den Menschen. Er nannte sie das Erfolgsmodell des Christlichen Abendlandes. "Wir brauchen uns als Katholiken mit unserem Eheverständnis nicht verstecken", so der Bischof, "beten wir für die Synodalen in Rom." Sein zweites großes Anliegen waren die abertausende von Flüchtlingen, die zur Zeit aus dem Irak, aus Syrien und Jordanien fliehen müssen, gleich ob nun Christen oder andere Minderheiten. Bayern habe nach dem Krieg in vorbildlicher Weise gezeigt, wie man Heimatlosen eine neue Heimat geben können. Der Bischof rief alle zur Mithilfe auf, bedankte sich aber auch für alle das, was schon geleistet worden ist. "Heilige Maria Mutter Gottes," so schloss Bischof Rudolf seine Predigt, "bitte für alle Flüchtlinge und ihre Gastgeber, bitte für uns alle - Amen". Die Kollekte an diesem Sonntag war auf Anregung der Deutschen Bischofskonferenz eine Sonderkollekte zur Linderung der Not der Flüchtlinge. Mit dem traditionellen Wallfahrtslied "Wir ziehen zur Mutter der Gnade" wurde nach dem Pontifikalsegen die Gottesmutter gegrüßt.

 

Stichwort: Gnadenbild in der Alten Kapelle

Anlässlich der Kaiserkrönung am 14. Februar 1014 hatte Papst Benedikt VIII. dem neuen Kaiser Heinrich II. eine Marienikone geschenkt, die dieser dann seiner Hofkirche, der Alten Kapelle zu Regensburg, weiterschenkte. Dabei handelt es sich um eine byzantinische Darstellung der Mutter Gottes mit dem Jesuskind. Der frommen Tradition nach, soll sie vom Evangelisten Lukas gemalt worden sein. Das Original befindet sich seit 1694 in der südlichen Seitenkapelle, der sogenannten Gnadenkapelle. Auf dem Hochaltar von Simon Sorg sieht man ganz oben über der Hl. Kaiserin Kunigunde den Evangelisten Lukas sitzen, wie er das Gnadenbild in Händen hält. Neben dem Hochaltar befindet sich die Kopie des Gnadenbildes, die bei dessen Beschlagnahmung 1810 schnell angefertigt wurde. Über Schloß Schleißheim kam es 1858 in das Bayerische Nationalmuseum in München. Regensburgs Bischof Ignatius von Senestréy und dem Stiftskapitel gelang es dann, das Gnadenbild im Tausch für zwei andere Kunstwerke wieder nach Regensburg zurückzuholen. Am 27. April 1864 kehrte es in seine ursprüngliche Heimat zurück, die Stiftsbasilika U.L.F. zur Alten Kapelle am Regensburger Kornmarkt.



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