Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit deutschen Pilgern Heilige Messe in Rom
Trotz traurigem Anlass ein Fest des Glaubens und der Hoffnung
Rom, 4. Januar 2023
Am Vorabend der Trauerfeierlichkeiten für Papst em. Benedikt XVI. feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Heilige Messe im Campo Santo Teutonico mit Bischof Dr. Stefan Oster (Passau), Abt Maximilian Heim (Stift Heiligenkreuz) und rund 250 deutschen Pilgern.
Die Gläubigen waren aus Regensburg, Trier, Mainz und ganz Deutschland nach Rom gereist, um dem verstorbenen, emeritierten Papst die letzte Ehre zu erweisen. Bereits am Mittwochmorgen besuchten die Pilger den Petersdom, um für den Verstorbenen zu beten, der in der römischen Kathedrale aufgebahrt worden war. Am Donnerstagmorgen werden die Pilger mit vielen Tausenden anderen Gläubigen auf dem Petersplatz am Requiem für Papst em. Benedikt XVI. teilnehmen.
In seiner Predigt bezog sich der Regensburger Bischof auf den silbernen und goldenen Schlüssel im offiziellen Wappen des Heiligen Stuhls, das jedem Papstwappen zugrunde liegt. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert werden die beiden Schlüssel in der Heraldik und in der Ikonographie farblich unterschieden: Der eine Schlüssel ist silbern, der andere golden. Im Heiligen Jahr 2000 hat Kardinal Joseph Ratzinger in einer Predigt vor einer Pilgergruppe aus Trier dieses Detail des Papstwappens gedeutet. „Mir scheint, dass er dabei zugleich das Programm entworfen hat für die Ausübung des Amtes, das ihm fünf Jahre später übertragen werden sollte“, so Bischof Voderholzer. Der silberne Schlüssel stehe für die Erkenntnis und damit für die Lehrvollmacht des Papstes, für seine Aufgabe, die Heilige Schrift „aufzuschließen“, den Glauben der Kirche zu deuten, in der Predigt und in den vielen anderen Medien der Verkündigung. Der goldene Schlüssel stehe für die Liebe, die Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat und durch seine Liebe befähigt, selbst liebende Menschen zu werden. Sie werde uns zugewendet vor allem in den Sakramenten der Kirche. „Die beiden Schlüssel stehen somit in der Deutung Ratzingers einerseits für die Lehrvollmacht, andererseits für das Hirten- und Priesteramt, das dem Papst als Nachfolger Petri anvertraut ist“, erläuterte der Regensburger Bischof.
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer betonte zum Ende seiner Predigt, dass obwohl der Anlass der Begegnung dieser Tage in Rom trauriger Natur sei, die Beerdigungsfeierlichkeiten aber zu einem Fest des Glaubens, der Hoffnung und Zuversicht werden könnten. Vor allem auch, weil so viele junge Menschen zum gemeinsamen Gebet gekommen seien. Bischof Rudolf verteilte an die Gläubigen einen Vorabdruck des Sterbebildes des emeritierten Papstes.
Text: Jakob Schötz
Fotos: Dr. Gabriel Weiten