Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit 1128 Ehejubilaren Messe im Regensburger Dom
Am Sonntagvormittag feierte Bischof Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom St. Peter eine heilige Messe mit den Ehejubilaren des vergangenen Jahres. Dazu waren alle Ehepaare eingeladen, die auf 25, 40, 50, 60 oder gar 65 gemeinsame Ehejahre zurückblicken konnten. 564 Paare hatten sich angemeldet, darunter sogar 7 Paare, die bereits 65 Jahre miteinander verheiratet sind und somit das Fest der Gnadenhochzeit feiern konnten.
Wie emotional und schön die <link http: www.bistum-regensburg.de multimedia mediathek tag-der-ehejubilare-im-dom-571 external-link-new-window in der mediathek: segnung>Segnung der vielen Ehejubilare im Dom gewesen ist, können Sie in unserer Fotostrecke nachvollziehen.
"Ein außerordentlich ermutigendes Zeugnis..."
Bei der Begrüßung der Ehejubilare bedankte sich Bischof Rudolf Voderholzer für deren außerordentlich ermutigendes Zeugnis von Glauben und Vertrauen an und in Gott. In seiner Predigt griff er die Lesung aus dem 1. Johannesbrief auf wo es im 4. Kapitel Vers 8 heißt: "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe." Nicht Kraft, Macht oder Geist seien seine erstgenannten Eigenschaften, sondern die Liebe. Und weil sich diese verschenken will, habe Gott die Welt geschaffen und in ihr den Menschen nach seinem Ebenbild, als Mann und Frau. Mit Stolz und in Demut könne der Mensch sich als Krone der Schöpfung verstehen, so Bischof Rudolf. "Liebet einander, wie ich Euch geliebt", dieser Auftrag des Herrn an alle, werde besonders durch die Eheleute vergegenwärtigt.
"Geben Sie diese Liebe bitte weiter an Ihre Kinder und Enkel", forderte der Bischof die Jubelpaare auf, "welch ein Schatz an Erfahrung, Treue und Glauben ist heute hier im Dom versammelt". Im Blick auf den heutigen Muttertag und den kommenden Vatertag appellierte der Bischof an die Anwesenden, die beiden Tage im Lichte des Glaubens zu sehen - Dank für die mütterliche Liebe und die Heimkehr des Sohnes zum Vater an Christi Himmelfahrt. Im Marienmonat endete Bischof Rudolf seine Predigt mit dem Ruf an die Gottesmutter: "Heilige Maria, Mutter Gottes, Mutter der Kirche und aller, bitte für uns!"
"Christus, der Dritte im Bund"
Die Ehejubilare, die aus dem ganzen Bistum gekommen waren, übernahmen unterschiedliche Aufgaben in der Messfeier, lasen die Lesung und die Fürbitten, brachten die Gaben zum Altar und wirkten als Kommunionhelfer mit. Nach dem Pontifikalsegen traten dann alle Jubelpaare nach vorn und wurden von Bischof Rudolf Voderholzer und Weihbischof Reinhard Pappenberger einzeln gesegnet. Als Erinnerung an diesen Tag hatten alle Paare ein Olivenholzkreuz bekommen, das von Christen aus der Betlehem gefertigt worden war. Bei der Segnung umschlossen beide Ehepartner dieses und der Bischof legte seine Hand darauf und segnete die Paare. Unter den Paaren waren auch sieben gehörlose Paare. Sie hatten mittels Gebärdensprache durch Pfarrer Christian Burkhardt die Heilige Messe mitfeiern können, der alle Texte für sie gebärdet und in liturgischer Kleidung die Messe mitgefeiert hatte. Sichtlich gerührt waren viele Paare bei der Segnung durch einen der Bischöfe, erinnerte sie dies doch an den Tag, an dem sie sich das Treueversprechen gegeben hatten. "Ich bin jetzt noch ganz ergriffen", verriet eine Goldjubilarin nach der Segnung, "das ist ein unvergesslicher Moment gewesen".
"A bisserl Böhmisch, a bisserl Bayrisch"
Nach dem Pontifikalamt wurden die Jubelpaare ins benachbarte Kolpinghaus eingeladen, in dem die Kolping-Blaskapelle aufspielte und es sich der Bischof nicht nehmen ließ, die Kapelle ein Stück zu dirigieren. Eine Jubilarin aus dem Dekanat Tirschenreuth meinte schmunzelnd, "Das ist ja toll, ein Bischof der den Takt angibt". Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das in allen Sälen des Kolpinghauses eingenommen wurde, erwartete die 570 Jubelpaare ein abwechslungsreiches Programm: Gestalten einer Jubiläumskerze aus Bienenwachs, Führungen durch den Dom, die Alte Kapelle, das Domschatzmuseum oder das Katharinenspital mit Brauerei sowie das document Niedermünster. Domkapitular Prälat Peter Hubbauer, der mit seinen Mitarbeitern des Seelsorgeamtes auch diesen Tag der Ehejubilare wieder geplant und durchgeführt hatte, blickte dankbar auf die vergangenen Jahre zurück. Unter Bischof Gerhard Ludwig Müller war diese Veranstaltung ins Leben gerufen worden.