News Bild Bischof Rudolf Voderholzer feiert in der Wolfgangswoche Pontifikalamt mit den Priestern und Diakonen

Bischof Rudolf Voderholzer feiert in der Wolfgangswoche Pontifikalamt mit den Priestern und Diakonen

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Traditionsgemäß am Montag der Wolfgangswoche feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit den Priestern und Diakonen des Bistums eine Heilige Messe in der Basilika St. Emmeram. Mit ihm standen am Altar, vor dem der Wolfgangschrein seit der Eröffnung seinen Platz hat, Vertreter verschiedener Weihejahrgänge, die heuer ein rundes Jubiläum feiern konnten: Stiftsdekan Prälat Heinrich Wachter (60 Jahre), Pfarrer Josef Höning (50 Jahre), Pfarrer Thomas Senft (40 Jahre) und Pfarrer Erich Renner (25 Jahre) sowie der Vorsitzende des Klerusvereins, Domvikar Rainer Schinko. Die Kirche gedenkt an diesem Tag der beiden englischen Märtyrer, dem Bischof von Rochester, John Kardinal Fisher (hingerichtet 22. Juni 1535 in London) und Lordkanzler Thomas Morus (hingerichtet 6. Juli 1535 London).

 

"Was würde Jesus heute dazu sagen?"

In seiner Predigt griff Bischof Rudolf die oft zitierte Fragestellung von Hans Wittmann (1924-1998), dem langjährigen Direktor des Exerzitienhauses Werdenfels auf: "Was würde Jesus heute dazu sagen?" Heutzutage bestehe die Gefahr der Verwechslung der eigenen Lieblingsideen und dem, was Jesus dazu sagen würde. Dabei habe die Kirche Kriterien erarbeitet, die dabei behilflich sind, die "Lehre von den theologischen Fundorten", den "loci theologici". Da wären nach der Heiligen Schrift und den Worten Jesu, die Tradition der Kirche mit der Autorität der Kirchenlehrer und Scholastiker zu nennen aber auch die außertheologischen Orte wie die Vernunft, Philosophie und Geschichte.

Ein Fundort werde zu wenig bedacht, dieser Gedanke habe ihn schon länger beschäftigt, nämlich das Lebenszeugnis der Heiligen, besonders der Märtyrer. Gerade in der aktuellen Diskussion um den Stellenwert von Ehe und Familie seien die Lebenszeugnisse von Johannes dem Täufer und den englischen Märtyrern Johan Fischer und Thomas Morus von großer Bedeutung, so der Bischof.

Sie hätten ihr Leben verloren, weil sie nachdrücklich auf die Heiligkeit des Ehesakramentes hingewiesen hätten. Auch der hl. Papst Johannes Paul II. (1920-2005) habe mit seiner Theologie des Leibes, die nicht nur ein Randthema für ihn gewesen sei, sondern ein Herzensanliegen, einen richtungsweisenden Hinweis für den Umgang mit der menschlichen Sexualität gegeben. "Wenn wir hinter das zurückfallen, was die Heiligen mit ihrem Blut bezeugt haben", so der Bischof zum Ende seiner Predigt, "dann sind wir nicht mehr wirklich Kirche Jesu Christi". Bei der eingangs erwähnten Fragestellung, "Was würde Jesus heute dazu sagen?", dürfe das Blutzeugnis der Märtyrer nicht fehlen.

In den Fürbitten, die am Schrein des Bistumspatrons des hl. Wolfgangs vorgetragen wurden, wurde auch der 28 Priester gedacht, die seit der letzten Wolfgangswoche verstorben sind, unter ihnen Altbischof Manfred Müller († 20. Mai 2015) und Altbischof Dr. Johannes Jobst SAC († 5. Juli 2014). Während Domvikar Schinko die einzelnen Priester namentlich erwähnte, läutete die Totenglocke. Unter Leitung von Eva-Maria Leeb, Dekanatskirchenmusikerin für das Dekanat Donaustauf, brachte eine Schola aus jungen Kirchenmusikerinnen das gesungene Gotteslob zum Klingen. Im Anschluss an das Pontifikalamt fand im Diözesanzentrum Obermünster die Jahreshauptversammlung des Klerusverbandes Regensburg statt.



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