News Bild Bischof Rudolf Voderholzer besuchte zum Expertengespräch „Hospiz- und Palliativversorgung“ den Diözesan-Caritasverband

Bischof Rudolf Voderholzer besuchte zum Expertengespräch „Hospiz- und Palliativversorgung“ den Diözesan-Caritasverband

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Am Ende steht die Begleitung des Sterbenden, nicht die Hilfe zur Tötung. Mit diesem Fazit endete kürzlich der Besuch des Regensburger Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer bei  Gesundheits- und Altenpflegeexperten seines Caritasverbandes. „Wir dürfen gerade am Ende ihres Lebens die Menschen nicht allein lassen. Das ist eine zutiefst christliche Aufgabe“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz. Kirche und Caritas müssten den Anspruch haben: „Niemand stirbt allein oder mit Schmerzen!“ Bei dem Treffen ging es auch um eine Standortbestimmung, was Kirche und Caritas für sterbende Menschen im Bistum Regensburg tun.
 
Angst und Schmerzen nehmen
Jährlich versterben in Deutschland etwa 800.000 Menschen, davon über 70 Prozent in Pflegeeinrichtungen, Hospizen und Krankenhäusern. Laut Umfragen wollen aber 90 Prozent zuhause in ihrer vertrauten Umgebung sterben. „Viele Menschen haben aber gleichzeitig Angst, zuhause zu sterben. Sie möchten vor allem nicht leiden müssen und keine unnötigen Schmerzen haben“, sagte Anita Kerscher, Hospiz- und Palliativbeauftragte bei der Caritas Regensburg. Wenn Menschen schwerstkrank werden, brauchen sie neben einer guten medizinischen Versorgung Sicherheit und Strukturen, die ihnen Halt geben und einen Abschied in Würde ermöglichen.

Die Hospiz- und Palliativversorgung ist eine gute Antwort auf die Angst der Menschen vor einem Sterben allein und in Schmerzen. Im gesamten Bistum Regensburg existieren derzeit 26 ambulante und 18 stationäre Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen. Hinzu kommen noch 60 ambulante Caritas-Pflegedienste und 51 katholische Alten- und Pflegeheime, in denen Palliativfachkräfte arbeiten. „Wir reichen den Kranken und ihren Angehörigen die Hand und begleiten sie auf ihrem Weg“, so Bärbel Kiechle vom Caritas-Palliativdienst am Krankenhaus St. Josef.
 
Würde des Menschen zu jeder Zeit schützen
In der Hospiz- und Palliativpflege sind es neben den pflegerischen und medizinischen Fachkräften vor allem Angehörige, ehrenamtliche Helfer und Seelsorger, die sich um den Sterbenden kümmern. „Man muss den Angehörigen auch vermitteln, dass der Pfarrer nicht nur für die Krankensalbung zuständig ist. Er ist wichtiger Teil der Sterbebegleitung“, unterstreicht Bischof Voderholzer. Es war ihm ein besonderes Anliegen, sich über die Möglichkeiten der Palliativ- und Hospizversorgung zu informieren. „Dieses Thema wird uns im Zuge des demografischen Wandels in den nächsten Jahren noch intensiver beschäftigen“, so Voderholzer weiter. Die Würde des Menschen – vor allem auch am Ende und am Anfang des Lebens – sei zu schützen, betonten Bischof und Caritasdirektor mit Nachdruck.   

Lebensqualität auch am Ende
Ein würdiges Sterben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen, ist das Ziel der Einrichtungen und Dienste von Caritas und Kirche. Ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen greifen ineinander und pflegen den Kranken dort, wo er sich zuhause und geborgen fühlt. „Unsere Alten-und Pflegeheime verfügen über die Palliative-Care-Kompetenz und stellen so sicher, dass sich jeder Bewohner auch in seiner letzten Lebensphase in unseren Heimen wohl fühlt. Das beginnt bei der Gestaltung der Zimmer und endet bei vertrauten Gerichten im Speisesaal“, so Caritasdirektor Batz.

Schwerkranke und sterbende Menschen müssten in ihrer letzten Lebensphase die bestmögliche menschliche Zuwendung, Versorgung, Pflege und Betreuung erhalten. „Deshalb wollen wir die Hospiz- und Palliativversorgung weiterentwickeln. Insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Regionen fehlt es noch an ausreichenden Angeboten“, sagte Batz. Bischof Voderholzer möchte künftig gemeinsam mit der Caritas gezielt auf Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft zugehen und so zur Verbesserung der Palliativ- und Hospizpflege beitragen. Damit ein Leben bis zuletzt in der vertrauten Umgebung ermöglicht werden kann, ist ein Versorgungsnetzwerk erforderlich, in dem alle in der Hospiz- und Palliativversorgung relevanten ambulanten und stationären Angebote sowie die verschiedenen Berufsgruppen eng zusammenarbeiten.   
 
Zusatz-Info 1: Abschied nehmen – Eine Handreichung für Angehörige
Die Handreichung für Angehörige Sterbender des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg ist gerade erst in der zweiten Auflage erschienen. Sie gibt auf 30 Seiten ganz praktische und realitätsnahe Hilfestellungen, die Angehörige und Begleiter im Sterbeprozess im Blick haben. Gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro pro Heft kann diese per Mail bestellt werden: <link mail>presse@caritas-regensburg.de  
 
Zusatz-Info 2: Fachbeitrag "Zuwenden statt Töten"
In seinem Fachbeitrag beschreibt Dr. Roland Batz die Möglichkeiten der modernen Palliativpflege und den Wert eines jeden Menschen, auch in den letzten Stunden seines Lebens. „Zuwenden statt Töten“ lautet der Titel des Beitrages,  zu finden im Internet unter <link http: www.caritas-regensburg.de external-link-new-window>www.caritas-regensburg.de



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