News Bild Bischof Rudolf Voderholzer besucht Pfarrei St. Michael Weidenthal
Bischof Rudolf Voderholzer besucht Pfarrei St. Michael Weidenthal

„Das Kreuz ist das Zeichen der Liebe Gottes zum Menschen“

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Weidenthal, 10. März 2024

„Das Kreuz ist nicht das Zeichen des Scheiterns, das Kreuz ist nicht ein Zeichen der Niederlage, sondern letztlich das unübersehbare Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen, der alle Not, alle Krankheit, alle Schuld der Welt auf sich nimmt, für uns trägt und uns den Weg aus aller Finsternis ins Leben erschließt.“ Diese Botschaft richtete der Oberhirte des Bistums Regensburg an die Besucher des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche St. Michael in Weidenthal anlässlich des Abschlusses der Innenrenovierung des Gotteshauses. Die musikalische Gestaltung oblag dem Pfarrkirchenchor.

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf das Tagesevangelium (Joh 3,14-21) ein, die nächtliche Begegnung Jesu mit Nikodemus, dem „fragenden und suchenden Ratsherrn“, so der Oberhirte. In der Passage aus dem Johannes-Evangelium wird auch der Tod Jesu am Kreuz angedeutet. „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ Diese Sätze Jesu an Nikodemus seien, so Bischof Rudolf, tief ins Herz des jüdischen Ratsherrn eingedrungen, so dass Nikodemus noch in zwei weiteren wichtigen Aspekten in der Bibel vorkommt: er setzt sich für Jesus gegenüber den jüdischen Autoritäten ein und er hilft bei der Kreuzabnahme und Grablegung Jesu mit.

Rettung durch die Erhöhung des Kreuzes

Jesus hat sich bemüht Nikodemus auf das Ärgernis des Kreuzes vorzubereiten, so der Regensburger Diözesanbischof. Dem dient der Vergleich mit Mose und der erhöhten Schlange. Hier sei Gott seinem Volk zur Hilfe gekommen. Durch den Aufblick zur erhöhten Schlange aus Erz sei den Israeliten Rettung zuteil geworden. Durch die Erhöhung des Kreuzes bzw. durch den am Kreuz getöteten Jesus geschehe Rettung für alle Menschen. Somit wird das Kreuz zum Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen. Bei dem am Ende des Evangeliumstextes erwähnten Gericht handle es sich „nicht um ein irdisches Gericht, wo der himmlische Vater mit einer Liste von bösen Taten uns konfrontiert, sondern das Gericht ist die Begegnung mit dem hellen Licht der Liebe Gottes, in der uns die eigene Heilungsbedürftigkeit aufgeht,“  erläuterte Bischof Voderholzer und betonte, dass das eine Frohe Botschaft, eine gute Nachricht sei.

 

„Genießen Sie Ihre Kirche und studieren Sie sie“

„Hoch beeindruckt“ zeigte sich der Bischof von der gelungenen Innenrenovierung der Kirche, auch wenn noch einige Restarbeiten ausstehen wie zum Beispiel die Sanierung der Kreuzwegstationen. Ins Auge fiel ihm besonders der entlang der Mauer geschriebene Text des Apostolischen Glaubensbekenntnisses mit den Abbildungen der zwölf Apostel. „Das ist schon etwas Außergewöhnliches und Schönes. Genießen Sie Ihre Kirche und studieren Sie sie“, freute er sich. Entdeckt habe er auch eine Darstellung des Heiligen Wolfgang mit dessen Attributen, dem Bischofsstab und dem Beil. Dadurch sei auch eine „Brücke zum großen Bischof von Regensburg“ hergestellt, dessen 1.100. Geburtstag das Bistum Regensburg heuer feiert. „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer ganz besonders schönen und aussagekräftigen Kirche“, schloss Bischof Rudolf seine Predigt und ermunterte die Gläubigen angesichts der Fastenzeit zu einer „geistig-geistlichen Renovierung“ durch die Teilnahme an einem Bußgottesdienst oder den Empfang des Bußsakraments.

 

Dank besonders an Pfarrer Johnson

Im Rahmen des Gottesdienstes segnete Bischof Voderholzer den Ambo, Kirchenpfleger Joseph Manner bezifferte in seiner Ansprache die veranschlagten Kosten der Renovierung auf 1.005.000 Euro, wobei das Bistum einen Zuschuss in Höhe von 499.000 Euro gewährt. Von der Pfarrei St. Michael sind also ca. 506.000 Euro aufzubringen. Manner dankte den an der Maßnahme beteiligten Firmen sowie allen bisherigen Spendern, ganz besonders aber Pfarrer Johnson - Joseph Varakaparambil CST. „Ohne Ihre Hartnäckigkeit wären wir nicht so weit gekommen“, lobte der Kirchenpfleger. Er bedauerte, dass Pfarrer Johnson im April die Pfarreiengemeinschaft verlassen wird, da er zum Provinzial seines Ordens in Indien gewählt wurde und dieses Amt antritt. Manner erinnerte aber auch an seinen im vergangenen Jahr verstorbenen Amtsvorgänger Alfons Forster, der noch den Start der Innenrenovierung begleitet hatte. Laut Manner werden wohl bis Mitte des Jahres die Restarbeiten der Innenrenovierung beendet sein.

Text und Fotos: Markus Bauer (jas / SG)



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