News Bild Bischof Rudolf Voderholzer besucht Mallersdorf: „Gott kennt auch mich mit meinen Namen“

Bischof Rudolf Voderholzer besucht Mallersdorf: „Gott kennt auch mich mit meinen Namen“

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Seinen ersten Sonntagsgottesdienst nach der Bischofsweihe außerhalb von Regensburg zelebrierte Bischof Rudolf Voderholzer in der Pfarrkirche Sankt Johannes in Mallersdorf. Dicht besetzt waren die Kirchenbänke als der Diözesanbischof mit den Geistlichen der Pfarrei Mallersdorf und Westen sowie des Klosters unter Begleitung einer langen Schar Ministranten und Fahnenabordnungen in das Gotteshaus einzog. Herzliche Worte fand Bischof Rudolf Voderholzer für die Gläubigen und freute sich, dass so viele Kinder gekommen waren. Ein besonderer Gruß galt den Ordensschwestern, denen er versicherte, dass ihm die Mallersdorfer Schwestern, Franziskanerinnen vom Orden der Heiligen Familie, seit früher Kindheit bekannt sind, da sie in seiner Heimatpfarrei Sankt Margaret München einen Kindergarten leiteten: „Wir sind an diesem sonnigen Sonntag zusammengekommen, um zu Jesus Christus als Sonne unseres Lebens zu beten“ betonte der Bischof. In seiner Predigt bezog er sich auf „eine der wichtigsten Botschaften im Alten Testament“, auf die Tageslesung aus dem Buch Exodus, als Gott seinen Namen offenbarte und sich als der „Ich-bin-da“ bezeichnete. Ein Name sei nicht nur zusammengesetzt aus ein paar Buchstaben, er sei vielmehr etwas sehr Wichtiges für uns Menschen. So würden Eltern lange überlegen bei der Wahl eines Namens für ihr Kind. Wenn junge Männer oder Frauen ins Kloster eintreten, werde ein neuer Name gewählt und damit eine neue Identität angenommen. Und auch der Papst gebe sich einen neuen Namen, um das Neue herauszukehren. Papst Benedikt zeigte mit seiner Namenswahl die Verbundenheit zum Patron Europas, sein „verpflichtet sein“ mit dem Heiligen Benedikt. So drücke ein Name unser zweites Ich, unsere Identität aus.

„Jemanden mit Namen kennen macht ihn ansprechbar, er hat ein Gesicht“ erklärte der Bischof und gestand schmunzelnd, dass ihm in den letzten Wochen viele Leute vorgestellt wurden und es leider unmöglich sei, sich alle Namen und Gesichter gleich gut zu merken. Ein Name sei nicht Schall und Rauch, sondern offenbare das Innere. Damit schlug der Bischof die Brücke zum Lesungstext mit der Namensoffenbarung Gottes gegenüber Mose. Der „Ich-bin-da“ hat mich gesandt, sollte Mose an das Volk weitergeben und dies berge die Verheißung, dass Gott da sein wird für sein Volk. „Gott ist da in jedem Augenblick unseres Daseins“ versicherte Bischof Rudolf. Dieses „Gott ist mit uns“ wurde endgültig wahr in der Sendung des Gottessohnes. In Jesus stellte sich Gott selbst neben uns als Bruder und so können wir seine Schwestern und Brüder sein. „Ich-bin-da“ sei gleichbedeutend mit Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. „Auf diese Namen sind wir getauft. In Gottes Namen beginnen wir unsere Gottesdienste, unsere Unternehmungen und so werden wir gesegnet“ erinnerte der Bischof. Gott rufe auch uns beim Namen. „Der Bischof kann vergesslich sein und sich nicht alle Namen merken, aber Gott hat alle Namen im Herzen, er begleitet unseren Weg auf allen Etappen unseres irdischen Lebens“ resümierte Bischof Rudolf abschließend. Jeder dürfe gewiss sein „Gott kennt auch mich mit meinen Namen“.

Gemeinsam mit Pfarrer Alfred Huber, Superior Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner und den weiteren Geistlichen feierte Bischof Rudolf die Eucharistie am Altar. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestalteten abwechselnd Kirchenchor, Schwesternchor und gemeinsamer Volksgesang. Nach dem Pontifikalsegen sprach der Bischof mit herzlichen Worten zu den Erstkommunionkindern und segnete am Kirchenportal die Kleinkinder. Beim Stehempfang im neuen Johannes-Saal des Klosters warteten der stellvertretende Landrat Josef Laumer, Bürgermeister Karl Wellenhofer und die Marktgemeinderäte sowie die Mitglieder von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung auf Bischof Rudolf Voderholzer, der alle persönlich mit einem freundlichen Händedruck begrüßte. Pfarrer Huber überreichte ein Bild der geschichtsträchtigen Mallersdorfer Pfarrkirche und der Bischof verwies auf das prächtige Gotteshaus, aber die noch wichtigeren „lebendigen Bausteine“, die heute die Kirche so herrlich gefüllt haben. Bürgermeister Karl Wellenhofer dankte dem Bischof dass er so schnell nach Mallersdorf kommen konnte und wünschte ihm, dass er viele Brücken zu den Menschen baue. Mit der Eintragung in das Goldene Buch der Marktgemeinde schloss der Stehempfang.

Anschließend begrüßten die Mallersdorfer Schwestern den hohen Gast. Generaloberin Sr. Hiltrud Baumer drückte die große Freude des Mutterhauses aus, dass einen Tag nach dem 158. Gründungstag des Klosters der Diözesanbischof hier weilt. 150 Schwestern lebten derzeit im Mutterhaus und 320 Schwestern im Altenheim. „Und mehr als die Hälfte der Schwestern erleben diesen Besuch mit“ betonte sie. Das apostolische Wirken sei den Schwestern auch im Alter noch wichtig und so werde die Kirche durch ihr Gebet unterstützt. Bischof Rudolf dankte für den Willkommensgruß und versicherte den zahlreichen Schwestern, wie wohlbekannt ihm das „Caritaskreuz“ der Mallersdorfer Schwestern und ihrer umfangreichen Tätigkeit im gesamten Bistum ist. Am Nachmittag traf Bischof Rudolf seinen Vor-Vorgänger Bischof emeritus Manfred Müller sowie die Bewohnerinnen des Altenheims. Mit einer gemeinsamen Vesper schloss der Bischofsbesuch in Mallersdorf.



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