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Bischof Rudolf Voderholzer besucht JVA Weiden

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Zu den Pastoralbesuchen von Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer gehören nicht nur Pfarrgemeinden, sondern immer wieder auch besondere Einrichtungen. So machte er sich am vergangenen Sonntag ein Bild von der Justizvollzugsanstalt Weiden. Zusammen mit den Gefangenen und dem Personal feierte er Gottesdienst, führte Gespräche mit den Inhaftierten und ließ sich in der anschließenden Führung diese Einrichtung näher erklären. In den vergangenen Jahren hatte Bischof Voderholzer bereits die Justizvollzugsanstalten in Regensburg und Straubing besucht – auch unter dem Gesichtspunkt des im November letzten Jahres zu Ende gegangenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Denn eine der sieben Werke der Barmherzigkeit lautet ja „Gefangene besuchen“.

 

„Denkt an die Gefangenen“

Zu Beginn des Gottesdienstes erklärte Pastoralreferent Markus Brunner, der im Rahmen seiner Tätigkeit auch als Gefängnisseelsorger wirkt, das Gastgeschenk für den Bischof: ein kleines vergittertes Fenster mit einem Rosenkranz und zwei Kreuzen am Anfang und Ende der Kette und der Aufschrift „Denkt an die Gefangenen“. Auch erinnerte Brunner an die Aufforderung Jesu, den Verlorenen nachzugehen. „Ich möchte zu allen Menschen im Bistum kommen, ich verstehe mich als Hirte für alle. Ich komme nicht als Richter, sondern als Ausrichter einer guten Botschaft“, begrüßte der Diözesanbischof die Gottesdienstbesucher, darunter viele Gefangene sowie Bedienstete der Anstalt im Mehrzweckraum der Anstalt, der als Gottesdienstraum diente.

 

Für Jesus ist Jeder wichtig

In seiner Predigt ging der Oberhirte auf das Tagesevangelium von der Taufe Jesu durch Johannes ein. Zunächst erläuterte Bischof Voderholzer die positiven und negativen Seiten des Wassers (Zeichen des Lebens und des Todes). Er verwies auf die Bedeutung der Taufe, bei der durch das Drücken des Täuflings ins Wasser „die Last und der Schmutz des Lebens“ abgewaschen werden – sozusagen ein Neustart für das Leben. „Der alte Mensch wurde zurückgelassen, der neue Mensch tritt heraus. Jesus setzt das fort, was schon mit seiner Geburt begonnen hat: er stellt sich solidarisch an die Stelle der Menschen, der Sünder, er vollzieht alles mit, was die Menschen belastet“, erläuterte Bischof Voderholzer. Besonders die Nähe Jesu zu den Menschen betonte er und erwähnte zudem, dass Jesus im Jordan an der tiefsten Stelle der Erdoberfläche außerhalb der Meere von Johannes getauft wurde.

„Jesus geht ganz hinunter, wo die Menschen ganz ‚down‘ sind. Für Jesus ist Jede und Jeder wichtig“, führte der Bischof aus. Und den vom Himmel herab bei der Taufe Jesu gesprochenen Satz „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ interpretierte der Oberhirte: „Wer getauft ist, auch alle, die sich nach der Taufe sehnen, denen sagt Gott zu: Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. Er möchte das zu allen Menschen sagen. Jede/Jeder ist ihm wichtig“. Daraus ist für Bischof Voderholzer auch eine gegenseitige Achtung der Menschen und eine Achtung vor sich selbst abzuleiten. „Keiner kann noch tiefer fallen als dorthin, wo Jesus Christus für uns schon gegangen ist – als in die ausgebreiteten Hände von Jesus Christus“, schloss der Bischof seine theologischen Gedanken. Mit dem Dank an alle Helfer beim Gottesdienst sowie bei der alltäglichen Arbeit in der Justizvollzugsanstalt beendete Bischof Voderholzer seine Predigt.

 

Einige der Gefangenen wirkten beim Gottesdienst als Träger des Bischofsstabes und der Mitra sowie als Lektoren und Ministranten. Nach dem Gottesdienst führte der Bischof noch Gespräche mit Häftlingen. Beim anschließenden Rundgang erläuterten der Anstaltsleiter, Leitender Regierungsdirektor, Peter Möbius (zuständig für die JVAs Amberg und Weiden), der Weidener Abteilungsleiter Regierungsamtsrat Harald Bäumler und der Dienstleiter, Amtmann im Justizvollzugsdienst, Hermann Ach die verschiedenen Stationen der Anstalt sowie auch Zellen von Inhaftierten. Mit dem Eintrag ins Gästebuch der Anstalt endete nach dem Mittagessen der Pastoralbesuch des Bischofs.

 



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