Bischof Rudolf Voderholzer besucht Haus St. Rita in Regensburg
Bischof Rudolf Voderholzer war es ein großes Anliegen, dass die Kollekten am Tage seiner Bischofsweihe und aus der Eucharistiefeier zum Ende des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. für Projekte alleinerziehender bzw. für Frauen in sozialen Notlagen gespendet werden. Aus privaten Mitteln stockte der Oberhirte den Betrag noch auf, so dass eine stattliche Summe von 8.000 Euro zustande kam. Die Sammlung kam dem Haus St. Rita am Regensburger Hauptbahnhof zugute. Einer Caritas-Einrichtung für Frauen. Am Dienstag besuchte Bischof Rudolf Voderholzer nun die Einrichtung, um die Mitarbeiter und Bewohnerinnen persönlich kennenzulernen. Der Bischof zeigte sich beeindruckt über die wertvolle Arbeit der Mitarbeiterinnen aber auch über den großen Mut der Bewohnerinnen. „Wenn man in eine schwierige, ja fast aussichtslose Lebenssituation geraten ist, gehört viel Kraft und Entschlossenheit dazu, wieder in ein geregeltes Leben zu finden. Die professionelle Unterstützung der Fachkräfte im Haus St. Rita leistet dazu einen bedeutenden Beitrag“, so der Regensburger Bischof.
Im Haus St. Rita finden wohnungslose Frauen gegebenenfalls auch mit ihren Kindern in sozialen Notlagen Unterstützung, Beratung und Unterkunft. Dabei treffen ganz unterschiedliche Probleme aufeinander. „Der Fokus liegt auf der schwierigen Lebenssituation. Allen gemein ist oft eine lange, schwierige Kindheit und wenig familiäre Bindung“, so die Diplom-Sozialpädagogin Karin Haubenschild-Mergel, Leiterin des Hauses St. Rita. Zusammen mit ihrer Kollegin Brigitte Mache und zehn ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut sie die zurzeit acht Frauen der Wohngruppe.
Die Schicksale der hier wohnenden Frauen sind nicht immer leicht. Haftentlassungen oder psychische Probleme sind keine Seltenheit. „Es ist wichtig, dass man den Humor nicht verliert“, erklärt Haubenschild-Mergel. In der Wohngruppe lernen die Frauen, ihren Alltag zu meistern – das reicht von Anregungen für die Freizeitgestaltung bis zum Erlernen von Benimmregeln. Ein Jahr können sie in der Einrichtung verbringen, aber auch nach ihrem Auszug bietet das Haus St. Rita ihnen Unterstützung etwa bei Formalitäten an.
Seit nunmehr 66 Jahren gibt es die Einrichtung. Angefangen hat das Ganze 1947 mit einer Baracke am Peterskirchlein. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof diente sie als eine erste Aufnahmestelle für die hier ankommenden Flüchtlingsfrauen. Fast 20 Jahre vergingen, bis man in das heutige Gebäude umsiedelte. In so langer Zeit spricht sich die Arbeit der einzigen Einrichtung ihrer Art in Niederbayern herum: Die dort ankommenden Frauen werden nicht nur von Sozialdiensten vermittelt, manche klingeln auch an der Tür oder werden durch Mundpropaganda bis nach Regensburg geleitet.