News Bild Bischof Rudolf Voderholzer besucht das Maristengymnasium Furth

Bischof Rudolf Voderholzer besucht das Maristengymnasium Furth

Freude am Glauben quer durchs Kirchenjahr

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Furth b. Landshut, 17. April 2024

Erstaunt und hoch erfreut war Bischof Rudolf Voderholzer als er am Mittwoch das Maristengymnasium in Furth bei Landshut betrat: Alle Schülerinnen und Schüler begrüßten ihn mit dem Lied „Wer glaubt ist nie allein“. In einer herzlichen Begrüßung stellten die Schülersprecher Jonathan Jacobs, Marissa Marx und Julian Burckert ganz kurz ihre Schule vor und stellten fest: „Es ist eine der wichtigsten Eigenschaften unserer Schule, dass wir uns in unserer Schulgemeinschaft ausleben können, sei es geistlich, weltlich oder etwas dazwischen. Wir sind eine Schulgemeinschaft aus Lehrern und Schülern, die zueinander hält“.

„Grüß Euch alle miteinander“ rief der Bischof den jungen Leuten freudig zu. Er sei auch einmal Schülersprecher gewesen, einen Bischof habe er aber nicht begrüßen dürfen. Sein Ziel sei es, so der Bischof, einmal bei jeder Schülergeneration der kirchlichen Schulen zu sein. Er wisse, dass sich das Maristengymnasium der Tradition verpflichtet fühlt, es trägt ja noch den Namen seiner Gründer. „Ich freu mich sehr, dass ihr heute alle da sein könnt. Ich bin gerne in Schulen, weil mich das sehr an meine eigene, gute Schulzeit erinnert“, versicherte der Bischof. Ihm sei nicht nur im Fach Religion, sondern auch im Deutschunterricht und in Physik aufgegangen, dass der Glaube eine unglaubliche Kraft hat, die Welt und das eigene Leben zu verstehen.  

 

Schule ein Lebensraum der Geborgenheit

Im folgenden Gespräch mit Pfarrer Martin Popp, Schulleiter Christoph Müller, der stellvertretenden Schulleiterin Friederike Albiez, der Fachschaftsleitung Religion mit Stephanie Peis, Kerstin Geneder von der Schulpastoral, Doris Rauscher als „Assistent Director of Marist mission“ und Katharina Huber, Mitglied des „Marist mission council des District L’Hermitage“ erhielt Bischof Rudolf einen vertieften Einblick in die Schulpastoral. Direktor Müller erklärte, er stehe hinter den Lebensweisheiten des heiligen Marzellin. Der Schulpastoral sei es ein Anliegen, die Schule als einen Ort zu gestalten, an dem sich alle wohl und geborgen fühlen, sich entfalten und ihren Glauben leben können, versicherten Kerstin Geneder und Stephanie Peis. Ein Lebensraum für Schüler und Kollegium, wo vieles möglich ist. Es sei wichtig, die Schüler bei der Gottesdienstvorbereitung mitwirken und Impulse ermöglichen zu lassen. Mit am bedeutendsten sei es, den Maristischen Aspekt zu bewahren und diesen „Spirit“ vom Beginn der Schulzeit an zu pflegen.

Das tägliche, abwechslungsreiche Morgengebet, Einkehrtage vor den Hochfesten oder die Gestaltung des Kirchenjahres prägen das christliche Menschenbild der Schüler. Aktionen zur Fastenzeit, Osterweg, Osterblühen, Adventshaltestelle, Klagemauer sind nicht nur sehr bei den jungen Menschen beliebt, sondern fördern auch die Empathie. Pfarrer Martin Popp berichtete, erfreulicherweise seien die Elemente der Volksfrömmigkeit und damit die christlichen Bräuche bei den Schülern größtenteils noch bekannt. An zwei, drei Vormittagen vor den Hochfesten kämen viele freiwillig zur Beichte, der Blasiussegen oder das Beten der Kreuzwege werden angenommen. Hier komme die Schulpastoral, die Arbeit der Religionslehrer und verständnisvollen Lehrkräfte zum Tragen. Schulleiter Christoph Müller erinnerte an die freiwillige Rosenkranzaktion im Oktober, bei der sehr viele mitgemacht haben. In der guten Vorbereitung, verständigen Erklärung und Mitgestaltung durch Ministranten-Schüler kam der gymnasiale Charakter zum Tragen. „Schön, dass Sie uns Pfarrer Popp geschickt haben“, dankte Direktor Müller dem Bischof. „Er hat einen guten Draht zu den Schülern, die Harmonie trägt zur erfolgreichen Vernetzung von Schule und Pfarrgemeinde bei.“

 

Katholisches Schulprofil

„Für ein katholisches Schulprofil liegt es mir besonders am Herzen, dass nicht nur der Religionsunterricht, sondern auch die anderen Fächer unter einem gewissen Vorzeichen stehen“, erklärte Bischof Rudolf. Genau daran arbeite die Schule, so Direktor Müller. Ein pädagogischer Tag überraschte mit einer Vielfalt von Anknüpfungspunkten zur Fächervernetzung und Umsetzung übergreifender Themenstellung. In allen Fächern könnten christliche Werte durch persönliche Überzeugung weitergegeben werden. Kerstin Geneder sprach von den Bemühungen des Kollegiums, die Maristischen Tugenden, Familiensinn, Liebe zur Arbeit, Präsenz, Einfachheit und das Vorbild der Heiligen Jungfrau Maria erfahrbar zu machen. Die Vermittlung dieser Werte beginne bereits in der fünften Jahrgangsstufe beim Einkehrtag. Die Intensivierung erfolgt jedes Jahr mit weiteren Impulsen und gipfelt für die 11. Klasse mit dem Besuch der Hermitage, den Lebensstationen des Ordensgründers Marzellin.

 

Der Diözesanbischof zeigte sich sehr beeindruckt, in welcher Weise die Grundsätze der Ordenstradition verfolgt werden. Er bezeichnete es als mutig, sich mit diesen Themen zu beschäftigen und zeigte sich „freudig überrascht“. Von Doris Rauscher und Katharina Huber ließ sich Bischof Rudolf über das Wirken der Maristischen Gemeinschaft in verschiedenen Ländern berichten. Kurz ging Direktor Müller noch auf den Marchtaler Plan ein, den Friederike Albiez vor vielen Jahren als Leiterin der neu aufgebauten Ganztagsschule eingeführt hat. Viele Elemente daraus sollen in den Unterricht einfließen. Bei einem anschließenden Schulrundgang konnte Bischof Voderholzer Einblicke in verschiedene schulpastorale Projekte gewinnen. Der Tag der Begegnung schloss mit einem Austausch des Lehrkörpers mit dem Diözesanbischof und Günter Jehl, Direktor der Schulstiftung im Bistum Regensburg, zu internen und organisatorischen Themen.

 

Unser Titelbild zeigt: Die Schülersprecher holten Bischof Rudolf im Schulhof ab.

Text und Fotos: Agnes Wimmer

(jas)



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