News Bild Bischof Rudolf Voderholzer besucht am Ostermontag die Pfarreien Waffenbrunn und Willmering
Bischof Rudolf Voderholzer besucht am Ostermontag die Pfarreien Waffenbrunn und Willmering

Gläubige müssen Osterbotschaft in die Welt tragen

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Waffenbrunn, 10. April 2023

Pontifikalgottesdienst zur Feier von „100 Jahre Pfarrei Waffenbrunn“, Empfang im Schloss Waffenbrunn bei Herrn Baron und Frau Baronin von Schaky, eine Emmaus-Andacht mit Kindersegnung in der Kirche St. Johannes in Willmering sowie eine Stippvisite in der Senioren-WG in Willmering. Diese Punkte standen auf dem Programm des Pastoralbesuchs von Bischof Rudolf Voderholzer im Osten der Diözese.

Die Pfarrei Waffenbrunn feierte ihr „Hundertjähriges“ aus drei Anlässen: am 10. September 1922 erfolgte die Grundsteinlegung ihrer Kirche, am 10. April 1923 wurde die Pfarrei gegründet, am 14. Februar 1924 erfolgte die Benediktion der Pfarrkirche mit Installation des ersten Pfarrers. Am 10. April 2023, Ostermontag, exakt 100 Jahre nach der Pfarreigründung feierte die Pfarrgemeinde mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dieses Jubiläum.

Die Feier begann mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst in der Pfarrkirche. Bischof Voderholzer gratulierte der Pfarrei zum 100. Geburtstag und begrüßte neben den Gläubigen namentlich die Familie von Schacky. Er habe, so Voderholzer, im Stiftungsbrief gelesen, dass die Vorfahren der heutigen Familie von Schacky, das nötige Holz, die Steine und den Sand unentgeltlich und noch dazu 450.000 Mark zur Verfügung gestellt und gestiftet hatten, da sich das ursprünglich angedachte Projekt des Ausbaus der Schlosskapelle nicht habe verwirklichen lassen. „Sie, liebe Familie von Schacky, haben ein unglaubliches Opfer gebracht, um die Kirche hier bauen zu können“, sagte der Bischof. Und weiter: „Wir feiern heute Ostern, dass Gründungsfest der Kirche. Ohne Ostern gäbe es diese Kirche nicht. Der 10. April fällt dieses Jahr auf den Ostermontag, was für ein Wunderbares Zusammenwirken beider Ereignisse. Wenn das heutige Evangelium von der Begegnung des Auferstandenen erzählt, erzählt es auch was hier zur Entstehung dieser Kirche stattfand“.

Bischof Rudolf Voderholzer zu Gast auf Schloss Waffenbrunn.

Der Karfreitag, so der Diözesanbischof weiter, sei kein Betriebsunfall, kein Justizirrtum gewesen, sondern offenbarte das, was sich aus dem Alten Testament bereits angebahnt habe. So, wie es draußen immer dunkler wurde, als die Sonne unterging, so wurde es in den Herzen der beiden Emmaus-Jünger immer heller. Sie spürten, da ist jemand, der hat was zu sagen, mit dem wollen wir noch länger zusammenbleiben. Ihr Gast, Jesus, wird zum Gastgeber, er nimmt das Brot, wie beim Abendmahl, bricht und teilt es aus. Dann begriffen sie: ‚Das ist doch der Auferstandene Herr‘, erklärte Bischof Rudolf. So wie die Jünger darauf hinausgingen in die Welt, um die Botschaft zu verkünden, so ist es auch heute noch unsere Aufgabe als Getaufte, Gefirmte, in der Eucharistie gestärkte Christen, die Botschaft von Ostern hinauszutragen in den Alltag, zum Arbeitsplatz, ermutigte der Bischof die Gläubigen: „Auch wir sind hier in Emmaus, jede Kirche ist Emmaus, weil der Herr zu uns spricht, sich zu erkennen gibt, im Brechen des Brotes, in der Feier der Eucharistie. Wir sind Boten, Zeugen des Evangeliums“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer abschließend.

Hintergrundinformationen

Es waren unruhige Zeiten in Deutschland vor 100 Jahren. 1923 kam es zu einer Reihe außergewöhnlicher Ereignisse. Der Hitler-Putsch, die Ruhrkrise und die Hyperinflation. Die Regierung druckte viel Geld. Die Inflation stieg in wenigen Monaten sprunghaft an. Doch die damaligen Gemeinden Waffenbrunn, Kolmberg, Rhanwalting und Willmering gingen unbeirrt ihren Weg und schufen gemeinsam mit Benefiziat Karl Waldhier und Gottfried Freiherr von Schacky nicht nur in der Ortsmitte eine Kirche, sondern gründeten die heutige Pfarrei Waffenbrunn, die lange Zeit ein Benefizium war. Am 30. April 1922 unterzeichneten Benefiziat Karl Waldhier, Gottfried Freiherr von Schacky und die gesamte Kirchenverwaltung sowie die Bürgermeister und alle Gemeinderäte der Gemeinden Waffenbrunn, Kolmberg, Rhanwalting und Willmering den „Stiftungsbrief für die Pfarrei Waffenbrunn“. Am 10. April 1923 unterzeichnete Bischof Antonius von Henle die Gründungsurkunde der Pfarrei.

Text und Fotos: Jakob Moro/jas



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