News Bild Bischof Rudolf spendet 43 jungen Christen in Klardorf das heilige Sakrament der Firmung

Bischof Rudolf spendet 43 jungen Christen in Klardorf das heilige Sakrament der Firmung

Wenn das Feuer des Glaubens überspringt

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Klardorf, 19. Juni 2024

„Firmung heißt in der Freundschaft mit Jesus gestärkt werden“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer am Mittwochvormittag in der Pfarrkirche Sankt Georg in Klardorf. Dorthin war er gekommen, um den 43 Firmbewerbern aus der Pfarreiengemeinschaft Klardorf-Wiefelsdorf das heilige Sakrament der Firmung zu spenden.

Bereits auf dem Weg vom Pfarrhaus zur Pfarrkirche bildeten die Kindergartenkinder vom Katholischen Kindergarten Sankt Florian gemeinsam mit ihren Erzieherinnen ein langes Spalier für den Diözesanbischof. „Gottes Liebe ist so wunderbar“, sangen die Kinder mit kräftiger Stimme und machten auch die passenden Gesten zum Text. Erfreut applaudierte Bischof Rudolf und nahm sich die Zeit, jedem Kind den persönlichen Segen zuzusprechen und ein Erinnerungsbild zu schenken. Die nächste Überraschung wartete wenige Meter weiter, denn für einen Vormittag mitten unter der Woche standen über 30 Ministranten und Ministrantinnen parat. Pfarrer Markus Meier erklärte, dass die hervorragende Zusammenarbeit mit der Schule solche Ausnahmen möglich mache.

 

Herzliche Worte der Begrüßung fand Pfarrer Markus Meier dann nach dem feierlichen Einzug in die vollbesetzte Pfarrkirche. Hier stach ein fulminanter und bis ins kleinste Detail wohlüberlegter Blumenschmuck, eigenhändig von Pfarrer Markus Meier ausgewählt und arrangiert, ins Auge. Bei seinen einführenden Worten betonte er, dass heute „ein Fest der Begeisterung“ gefeiert werde. Alle, insbesondere die Firmbewerber, dürfen begeistert sein von Jesus und vom Glauben. Sie hätten sich gut vorbereitet, unter anderem mit einem „Glaubens-Zirkeltraining“. Bischof Rudolf fand lobende Worte für die stattliche Anzahl der Ministranten und den wunderbaren Kirchenschmuck. Hier würde sich das Feuer der Begeisterung, der Heilige Geist, widerspiegeln. Er verwies auch auf die brennenden Apostelleuchter und wünschte, dass das Feuer überspringen, in den Firmlingen brennen möge, damit sie begeisterte Christen werden. 

Vorentscheidungen der Eltern

In seiner Predigt, die Bischof Rudolf inmitten der Firmlinge, Paten und Eltern im Kirchenraum hielt, blickte er auf die 43 Firmlinge im Alter von 11 oder 12 Jahren. Solange sei es auch her, dass diese Firmbewerber meist im Babyalter ihre Taufe empfangen haben. Wie vieles andere, sei auch der Glaube von den Eltern vorentschieden worden, den Kindern von den Eltern in die Wiege gelegt worden. „Die Eltern haben alles getan, um dir einen guten Start ins Leben zu geben. Ein warmes, sicheres Zuhause zu geben“, sagte der Bischof. Dabei erinnerte er auch an die Vorentscheidungen der Namenswahl, den Kindergarten, die Schule, den Wohnort, die Muttersprache. „Wir könnten gar nicht ins Leben hineinkommen, wir könnten uns gar nicht bewähren, wenn unsere Eltern und Großeltern nicht einiges vorentschieden hätten“ betonte der Bischof und blickte dabei auch auf den Glauben, für den sich die Eltern bei der Taufe ihrer Kinder entschieden haben. „Danke, liebe Eltern, dass Sie ihren Kindern nicht nur eine materielle Basis eingerichtet haben, sondern auch die Zugehörigkeit zur Kirche“. Der Glaube, die Zugehörigkeit zur Kirche sei den Eltern genauso wichtig gewesen, wie die anderen „Vorentscheidungen“. Heute sei nun der Tag der eigenen Entscheidung, der Bekräftigung für die Vorgabe der Eltern gekommen. „Ja, ich glaube“, solle deshalb laut und vernehmlich in der Kirche zu hören sein. So bringen die Firmlinge öffentlich zum Ausdruck, dass sie nach dem Hineinwachsen in die Glaubensgemeinschaft nun selbst „unterschreiben“ und sich bewusst für die Firmung entschieden haben. „Der große und heilige Gott hat deinen Namen in sein Herz geschrieben, er hält seine schützende Hand über dich. Ein Leben lang“, versicherte er den jungen Christen eindringlich. Auch an Jesus, als den besten Freund an der Seite, werde beim Glaubensbekenntnis erinnert. Und dieser Glaube soll kräftig bekannt werden: der Glaube an den Dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. „Firmung heißt bestärkt werden in dem Glauben, dass dir der große und Heilige Gott das Leben geschenkt hat, dass Gott deinen Namen kennt und dich nicht vergisst“. Eindringlich bat Bischof Rudolf die Firmbewerber, zu verinnerlichen, dass Firmung heißt, in der Freundschaft mit Jesus gestärkt zu werden.

 

Der Heilige Geist schenkt Empathie  

Eindringlich warnte Bischof Rudolf vor Mobbing in der Schule oder auf den Social-Media-Plattformen und unbedacht über andere „blöd daherzureden“. Wer gefirmt ist, wer die Gabe Gottes ins Herz geschenkt bekommen hat, dürfe da niemals mitmachen, mahnte der Diözesanbischof. Den Heiligen Geist empfahl er als das Gegenmittel: er mache liebesfähig, schenke Empathie und Einfühlungsvermögen, er helfe, sich in andere hineinzuversetzen. Als wichtigstes Geschenk des heutigen Tages bezeichnete der Bischof die Zusage „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Er soll den Weg zeigen, er soll helfen wo man sich einbringen kann in der Pfarrei, im Leben. Ein weiteres wichtiges Geschenk seien die Personen, „die heute hinter euch stehen, euer Pate, eure Patin“. Sie würden damit zeigen: „Ich bin da für dich, wenn du mich brauchst". So dankte Bischof Rudolf den Paten und auch den Eltern, die diese Jugendlichen beim Prozess des Erwachsenwerdens mit der Lebenserfahrung und Glaubensfreude begleiten. „Vergelts Gott für die Übernahme des Patenamtes“. Er bat um eine gute Sonntagskultur und auch darum, miteinander über den Glauben zu reden, die Tauf- und Firmgnade lebendig zu halten durch Gebet und Nächstenliebe.

 

Sei besiegelt mit der Gabe Gottes                     

Nach der Tauferneuerung mit dem Glaubensbekenntnis betete der Bischof mit ausgebreiteten Armen für die Firmlinge und bat um den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Anschließend traten die Firmlinge und ihre Paten nach vorne. Bischof Rudolf zeichnete mit dem geweihten Chrisam das Kreuzzeichen auf die Stirn des Firmlings, sprach jeden bei seinem Vornamen an und sagte „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“. Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf gemeinsam mit Pfarrer Markus Meier am Altar und der ganzen feiernden Gemeinde im Gotteshaus. Die Firmlinge waren durch den Lektorendienst in die liturgische Gestaltung miteingebunden. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestaltete der Kirchenchor Klardorf. Dankesworte sprachen am Ende des Gottesdienstes die Firmlinge und überreichten einen Blumenstrauß an Bischof Rudolf.

Text und Bilder: Irmgard Hilmer
(jas)



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