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Bischof Rudolf spendet 24 Jugendlichen in Ebnath das Sakrament der Firmung

Die Firmung bleibt etwas ganz Besonderes

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Ebnath, 1. Mai 2022

„Das Feuer der Apostelkerzen soll überspringen auf eure Firmkerzen und damit auf euch selbst, denn heute spende ich euch ein ganz persönliches Sakrament, die Firmung!“, so begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer am Mittwoch, 1. Juni 2022, die 24 Firmbewerber der Pfarrgemeinde St. Ägidius in Ebnath.

„Die Apostelkerzen brennen nur, wenn der Bischof – als Nachfolger der Apostel – anwesend ist“, so erläuterte Bischof Rudolf den Jugendlichen. Pater Anish George wies darauf hin, dass es ihr Wunsch sei, im Glauben gestärkt zu werden. Sie gehen in die fünfte bis siebte Klasse und haben sich mit Christinnen und Christen aus der Pfarrgemeinde intensiv auf ihre Firmung vorbereitet. Ihre schön gestalteten Kerzen und ihre aus Papier gefalteten Tauben stehen bereits vor dem Altar.

Der Altar ist festlich geschmückt. Davor stehen die Zeichen der Jugendlichen für ihre Firmung: Die Kerzen, die Tauben als Symbol für den Heiligen Geist und ihre Portraits.

Begeistert im Glauben

Die Lesung aus der Apostelgeschichte handelte von der Einsetzung des Pfingstfestes. Die Apostel befanden sich alle am gleichen Ort, vom Himmel kam ein Brausen. Ihnen erschienen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. Das folgende Lied „Atme in uns, Heiliger Geist“ (Nr. 346 im Gotteslob) wurde von den Jugendlichen besonders begeistert gesungen. Es drückt in jugendgemäßer Sprache und moderner Melodie die Sehnsucht nach dem Heiligen Geist aus. Diakon Rudolf Hoffmann trug eine Stelle aus dem Evangelium nach Johannes vor. „Jesus antwortete dem Apostel: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen … Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

Die Farbe Rot steht für: Liebe, Mut und Blut

Bischof Rudolf sprach in seiner frei vorgetragenen Predigt die Jugendlichen direkt an. „Die liturgische Farbe für die Firmung ist „rot“. Sie steht für das Feuer, für das Licht der Erkenntnis, für Liebe, Mut und Blut. Das Feuer soll in dir brennen und dir zeigen, dass Gott dich unendlich liebt. Du bist einzigartig! Der Heilige Geist hilft dir, deine Gaben und Talente, die du von Gott erhalten hast, ans Licht zu bringen!“ Der Heilige Geist werde jeden Gefirmten weisen und im Leben begleiten. Er werde auch den Geist des Rates und der Erkenntnis bringen, führte er weiter aus. „Der Heilige Geist gibt dir die Kraft, Gott zu lieben, die Gemeinschaft mit Gott zu ersehnen und zu ihm zu beten.“ Dazu gehöre, die Menschen zu lieben, sich mit einem Perspektivwechsel in den anderen hineinzuversetzen, das eigene Verhalten zu hinterfragen und bei Bedarf zu ändern. „Lassen wir den Heiligen Geist in uns wirken!“ rief Bischof Rudolf die Jugendlichen, ihre Paten und Eltern auf. Er verwies auf das Verhalten des Apostels Petrus: „Nach dem letzten Abendmahl hat er Jesus noch feige verleugnet. Wenige Zeit später, beim ersten Pfingstfest, hat er öffentlich und mutig gesprochen. Da war Petrus vom Heiligen Geist gestärkt.“ Diesen Mut könne der Heilige Geist in jedem Gefirmten bewirken.

Bischof Rudolf segnete jedes Kindergartenkind persönlich. Sie begrüßten ihn mit dem Lied „Wir sind die Kleinen in den Gemeinden“.

Hineingenommen in die Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist

Dann kam der große Moment für die Firmbewerber: Bischof Rudolf spendete ihnen das Firmsakrament: „Ihr werdet durch die Sendung des Heiligen Geistes hineingenommen in die Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist.“ Jeder Jugendliche wurde (dies war der Corona-Pandemie geschuldet) mit einem Pinsel mit Chrisam gesalbt, jeden segnete der Bischof und bildete dabei mit seinen Händen ein Segensdach über ihn: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Dabei legte der Pate oder die Patin seine oder ihre rechte Hand auf die Schulter des Jugendlichen. So versprach der Pate oder die Patin, das Patenkind im Leben zu begleiten. In ihren Fürbitten erinnerten die Neugefirmten an einen von ihnen ganz besonders: Timo sollte mit ihnen gefirmt werden, er hat auch die Vorbereitung zum Teil mitgemacht. Aber dann starb er kurz vor dem Festtag an einer lang ertragenen schweren Erkrankung. Bischof Rudolf hoffte, dass er jetzt vom Himmel aus mit an der Gemeinschaft teilhaben würde.

 

Das Gotteshaus von Ebnath

Eine Kirche in Ebnath wird erstmals 1179 erwähnt. Die heutige barocke Kirche wurde 1741 bis 1743 erbaut und nach dem heiligen Ägidius benannt. Er ist einer der vierzehn Nothelfer und war im Mittelalter einer der populärsten Heiligen Europas. Der 28 Meter hohe Turm ist mit Zwiebelhaube und Laterne ausgestattet. Er trägt die Inschrift „Bittet und ihr werdet erhalten“.

 

Text und Fotos: Peter Pirner



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