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Bischof Rudolf segnet die neue Marienrealschule in Cham

Ehrfurcht vor Gott gehört zur Bildung

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Am vergangenen Mittwoch versammelte sich die Schulfamilie, Schülerinnen und Schüler, Lehrerschaft zur Segnung der neuen Räume. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer kam, hielt gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen einen Wortgottesdienst in der Studienheimkapelle, segnete die Schule und die Kreuze für die Räumlichkeiten der Schule. Nach einem Instrumentalstück hieß Realschuldirektor Josef Maier, Bischof Dr. Voderholzer, Stiftsdirektor Oberstudiendirektor Günter Jehl, viele Ehrengäste, Bürgermeister Martin Stoiber, Konrad Nagl vom Landratsamt, das Architektenteam vom Büro Schnabel und Partner mit seinem Leiter Markus Weber willkommen. Direktor Maier betonte: „Wir freuen uns auf ihren Segen, sehr geehrter, hochwürdigster Herr Bischof. Ihr Zuspruch macht uns Mut die jungen Leute auf das Erwachsenenleben als mündige Christen und Staatsbürger im Sinne von Maria Theresia Gerhardinger und Marzellin Champagnat vorzubereiten.“

Bildung ist Herzens- und Gewissensbildung

In seiner Ansprache beim anschließenden Wortgottesdienst ging Bischof Voderholzer auf die Schriftlesung „Ihr seid das Salz, ihr seid das Licht der Erde“ ein. Salz und Licht entfalten ihre ganze Kraft, wenn sie für andere da sind. „Ohne Salz schmecken Speisen und Brot „fad“. Salz macht Speisen würzig. Zuviel Salz töte, so Voderholzer. Im Licht der Sonne werden wir sichtbar.“ Das Wort Bildung sei ein ursprünglich deutsches Wort, so Voderholzer. Bildung sei mehr als Lesen und Schreiben lernen. Bildung ist Herzens- und Gewissensbildung. Auch die Ehrfurcht vor Gott gehöre zur Bildung.“ Der Bischof ging auf die beiden Gründer der beiden Vorgängerschulen (Maristen und Gerhardinger) im 19. Jahrhundert ein. Er nannte sie eine geistige Erneuerung in dieser Zeit. Ihre Geschichte soll den Besuchern der Marienrealschule ein Vorbild sein. Man muss wissen woher man komme, so Voderholzer. Die Kapelle sei die fundamentale Ausrichtung der Marienrealschule. Sein heutiger Segen ersetze nicht eine Rauchmelderanlage, nicht eine Versicherung der Schule und auch nicht die jetzt geltenden Vorschriften in der Zeit von Corona. Sein Segen sei für ein gutes Miteinander, ein Wohlwollen für alle die in dieser Schule ein- und ausgehen, sagte der Bischof. Der Wortgottesdienst endete mit dem Te Deum, nachdem Carola Feldbauer, Jonas Fuchs, Angelina Huf und Katja Zahner die Fürbitten vortrugen und der Bischof die in der Glasfusing-Technik hergestellten Klassenzimmerkreuze in den drei Farben des Schullogos segnete.

Gebäude verbindet Tradition und Moderne

Schulstiftungsdirektor OStD Günter Jehl stellte im anschließenden Festakt den Bildungsauftrag der kirchlichen Schulen in den Mittelpunkt seiner Rede. In der Marienrealschule würden alle vier Wahlpflichtgruppen angeboten. Sein besonderer Dank galt dem Landrat, der eine finanzielle Unterstützung des Landkreises zugesichert habe. Jehl dankte dem Führungsteam um Schuldirektor Josef Maier, die den reibungslosen Zusammenschluss der beiden Schulen organisierten und bewerkstelligten. An Maier überreichte Jehl die Urkunde zu seinem 40jährigen Dienstjubiläum.

Bürgermeister Martin Stoiber, der auch für Landrat Franz Löffler ein Grußwort sprach, sagte im Auftrag des Landrats unter anderem: „Die Realschulen sind seit jeher ein unverzichtbarer Bestandteil der vielfältigen und hochwertigen Bildungslandschaft. Wer am Schulsystem spare, so Stoiber, gefährde die Bildungschancen der jungen Generation und damit unsere Zukunft. Dieses durchdachte Gebäude verbindet Tradition und Moderne, Form und Funktion. Es optimiert das Bildungsangebot unserer Kreisstadt und wertet unser Oberzentrum weiter auf.

Auch der neue Schulstiftungsdirektor, Günter Jehl, begleitete die Segnungsfeier.

614 Schüler fühlen sich wohl in der neuen Schule

Markus Weber vom Architekturbüro Schnabel & Partner erklärte, dass er nach einem hochkarätig besetzten Architektenwettbewerb die Planung für eine neue Realschule mit insgesamt 24 Klassen übernehmen konnte und eines der größten und viel beachteten Bauprojekte der Region betreuen und bauen durfte. Ein moderner Schulkomplex ist entstanden.  Bestandsschonend, untergeordnet und zurückhaltend wurde das Gebäude nach Norden erweitert. Unsere größten Trümpfe waren die vielen ortsansässigen und regionalen Firmen. Weber dankte allen für das tolle Gemeinschaftswerk.

Bezirksschülersprecherin Sonja Köstlinger, die in Vertretung aller 614 Schülerinnen und Schüler sprach, freute sich über den Besuch des Bischofs und betonte: „Wir finden unsere neue Schule sehr schön, fühlen uns wohl, auch wenn es die ersten Wochen noch ungewohnt war, dass Jungen und Mädchen an die Schule gehen, weil wir dies in den vergangenen Jahrzehnten in Cham anders kannten.“ Besonders gefallen den Schülerinnen und Schülern der Zusammenhalt, der spürbar sei. Das neue Gebäude fänden alle toll. Die Klassensprecher der beiden bisherigen Schulen (Maristen und Gerhardinger) stellten mit einer Glasmeisterin alle Kreuze, die in den Klassenzimmern, Fachräumen und im Lehrerzimmer hängen, her. Jedes Kreuz sei, so wie jeder Schüler ein bisschen anders und einzigartig, so Köstlinger. So spiegeln die Kreuze unsere Schulgemeinschaft die vielen unterschiedlichen Charaktere wieder.

Die Lehrerin Maria Hintereder überreichte von der Lehrerschaft eine Collage Orientalische Scherenschnittkrippe von Frater Rober Schmitt.

Krippe, Rucksack und Collage: Gastgeschenke für den Bischof

An Bischof Voderholzer übergaben die Klassensprecher einen Rucksack, den alle Fünftklässler zu Beginn des Schuljahres bekommen hatten. Dort finde der Bischof kleine Beiträge aller Schülerinnen und Schüler, die sie den Bischof auf den Weg geben wollen, so Köstlinger. Lehrerin Maria Hintereder dankte im Namen der Lehrerkolleginnen und Kollegen dem Bischof für seinen Besuch, den Segen des Schulgebäudes und übergab eine Collage „Orientalische Scherenschnittkrippe“ des verstorbenen Maristenfraters Robert Schmitt“ zur Erinnerung an seinen Besuch in Cham. Josuah Bauer von der 8b übergab eine in Gemeinschaftsarbeit selbstgebastelte Weihnachtskrippe.

Josuah Bauer  von der 8 b übergab im Namen seiner Klasse eine von ihm und seinen Mitschülern gebastelte Krippe an Bischof Rudolf.

„Das Beste aus zwei Guten“

Realschuldirektor Josef Maier nannte die Zusammenlegung der beiden bisher selbständigen Schulen und Schultraditionen als „Das Beste aus zwei Guten“. Mit Mut und Zuversicht gehe man nun in die bevorstehende Zeit. Weitere Etappen bis zur endgültigen Fertigstellung stünden noch aus, so Maier. Der Abriss des alten Maristen-Schulgebäudes, der Neubau der Doppelturnhalle, die Fertigstellung der offenen Ganztagsschule im Obergeschoß des renovierten Studienheims, die Integration von Bildern, Skulpturen, Reliefs aus den bisherigen Schulen in der neuen Schule, die Gestaltung der christlichen Kunst am Bau mit dem Kunstreferat der Diözese und vieles mehr. „Wir alle werden uns reinhängen und im Sinne von Maria Theresia Gerhardinger und Marzellin Champagnat die Zukunft dieser Schule gemeinsam gestalten, versprach Maier abschließend.

Ist stolz auf das gelungene Gemeinschaftsprojekt: Schuldirektor Josef Maier



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