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Bischof Rudolf konsekriert Altar in Steinberg

Weihwasser, Chrisam und Weihrauch

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Am Sonntag konsekrierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den neuen Altar in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Steinberg im Vilstal. Eine aufgeregte Kinderschar stand Fähnchen schwingend Spalier für Bischof Rudolf Voderholzer. Mit bunten Motiven untermalten sie für ihn das Lied „Du hast uns Deine Welt geschenkt“. Für diesen schönen Empfang dankte der Bischof mit herzlichen Worten.

Die symbolträchtige Altarweihe erinnere an Taufe – Wasser, Firmung – Salbung und Erstkommunion – festlich geschmückt, erklärte der Oberhirte. Opfer auf dem Altar darzubringen sei das älteste, ursprünglichste, geschichtlich bezeugte Glaubensbekenntnis. In allen Kulturen wollen Menschen damit in Beziehung zu Gott treten. Getragen von den unterschiedlichsten Motivationen, Dank-, Bitt-oder Sühneopfer. Die Botschaft des Neuen Testamentes aber besagt „alle Bemühungen, mit Gott in Verbindung zu treten, greifen zu kurz. Gott selber steigt herab, Christus sammelt alle Bemühungen der Menschen ein“.  In der Gestaltung des neuen Altares stehe der aus dem Boden herauswachsende Stein für das alte Testament und die Mensa aus Bronze für das neue Testament.

Die Kindergartenkinder empfingen "ihren Bischof" vor der Kirche.

Reliquien der Heiligen Candidus und Amantia

Vor der Altarkonsekration segnete der Bischof das Taufwasser und den Ambo. Im Bodenbereich des Altars setzte er die Reliquien des Heiligen Candidus und der Heiligen Amantia (Märtyrer um 300 n.Chr.) ein. Großzügig besprengte er den Stein von allen Seiten mit Weihwasser. Dann salbte er die Mensa mit Chrisam, dem Heiligen Öl. Die Salbung der Altarplatte deutet auf Christus, den Gesalbten. Der brennende Weihrauch in der Mitte und an vier Stellen außen entwickelte einen aufsteigenden Wohlgeruch. Kniend sprach der Bischof das Weihegebet. Diakon und Mesnerin lösten den verbrannten Weihrauch und legten das Altartuch auf. Erst danach wurden die gesalbten neuen Apostelkerzen und alle Kerzen in der Kirche entzündet. Nach dieser für die Gläubigen so beeindruckenden Zeremonie feierte Bischof Voderholzer mit den Konzelebranten die erste heilige Eucharistie auf dem neuen Altar. Die festliche musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor Steinberg unter Leitung von Stefan Pielmeier.

Bischof Rudolf entzündet den Weihrauch auf der Altarplatte.

Prespyterium mit positivem Raumempfinden

Der neue Altar wurde zentral unter dem ersten Schlussstein positioniert. Fugenlos wächst aus dem neuen Bodenbelag der Altarfuß. Eine elliptische Platte aus Bronze mit goldenem Rand bildet die Mensa. Der Ambo besteht wie Altarfuss und Fussboden aus Auerkalk. Bis zur Renovierung galt die Pfarrkirche Steinberg als ein spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert. Bodenöffnungen zur Leitungsverlegung brachten die Erkenntnis, dass sie um 200 Jahre älter ist. Ursprünglich handelte es sich dabei wohl um eine einfache Saalkirche im romanischen Baustil. Hoch-und Seitenaltäre sind einheitlich neugotisch gestaltet. Der markante Taufstein mit achtseitigem Fuß und Becken stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die gut eineinhalb Jahre dauernde Innenrenovierung umfasste die bestandsbewahrende

Konservierung der gefassten Altarausstattung und der Holzdecke. Erneuert wurden der gesamte Natursteinboden, die Elektroinstallation mit Einbindung der Glockensteuerung und die Beleuchtung. Die Wände im Kirchenraum und in der Sakristei erhielten einen Neuanstrich. Zur Finanzierung der Kosten von über einer Million trägt die Bischöfliche Finanzkammer aus Kirchensteuermitteln 50 Prozent bei. Zuschüsse erhielt die Kirchenstiftung von der Gemeinde Marklkofen und dem Landkreis Dingolfing/Landau. Auch die Pfarrangehörigen spendeten für ihre Kirche.

Unter die Freude über das Fest der Altarweihe mischte sich Trauer und Anteilnahme über den Brandunfall im benachbarten Reisbach. Bischof Rudolf Voderholzer und Pfarrer Laumer gedachten zu Beginn des Pontifikalgottesdienstes der vier Todesopfer, der Verletzten, Angehörigen, der vielen Einsatzkräfte und Helfer. Bischof Rudolf betonte, dafür gebe es keinen anderen Trost als das Gebet. Am Nachmittag besuchte er die Unglücksstelle.

Durch die Salbung mit Chrisam wird der Altar zum Symbol Christi.



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