News Bild Bischof Rudolf führt neuen Domdekan, Domkapitular und Domvikar feierlich in Ämter ein

Bischof Rudolf führt neuen Domdekan, Domkapitular und Domvikar feierlich in Ämter ein

Ein Haus aus lebendigen Steinen

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Regensburg, 20. Oktober 2024

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierte am Sonntagnachmittag im Dom St. Peter eine Pontifikalvesper mit den Mitgliedern des Domkapitels und zahlreichen Gläubigen. Anlass waren drei Installationen – Einführungen – als Domdekan, als Domkapitular und als Domvikar. Ihm standen als Assistenz Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen und Domkapitular BGR Johann Ammer zur Seite. Im Chorgestühl hatten amtierende und emeritierte Domkapitulare, Domvikare sowie Vertreter der beiden Stiftskapitel und der Augustiner Chorherren aus Paring und der Prämonstratenser aus Speinshart Platz genommen. Angehörige, Freunde und Mitarbeiter der drei neuen Amtsträger waren ebenfalls nach Regensburg gekommen.

„Stimme ein in den Lobgesang der Kirche und lebe aus der Kraft des Gebetes.“

Dem Eröffnungs-Hymnus „O lux, beata Trinitas“, den ein Vokalensemble ehemaliger Domspatzen stimmgewaltig unter Leitung von Karl-Heinz Liebl intonierte, folgte die Verlesung der Ernennungsurkunden durch Dompropst Dr. Franz Frühmorgen. Generalvikar Msgr. Dr. Roland Batz wurde zum Nachfolger von Domdekan Prälat Dr. Josef Ammer gewählt, neu aufgenommen wurden ins Domkapitel Offizial Dr. Peter Stier durch Wahl und durch bischöfliche Ernennung Domvikar Dr. Christian Schulz, Leiter der Abteilung Erwachsenenpastoral. Nach dem gemeinsam abgelegten Glaubensbekenntnis und Treue-Eid folgte die eigentliche Amtseinführung. Dabei erhielt der neue Domdekan das Kapitelkreuz, das ihn als Amtsträger ausweist. Die Neu-Installierten erhielten als äußeres Zeichen ihres Amtes die Mozetta (violetter oder schwarzer Schulterkragen), Kapitelkreuz, Birett (priesterliche Kopfbedeckung) und Brevier (Stundenbuch) durch Bischof Rudolf überreicht. Dem Friedensgruß durch Bischof und Dompropst folgte die „Inbesitznahme“ durch das Platznehmen im Chorgestühl unter den Mitbrüdern. Mit dieser war die Amtseinführung nun abgeschlossen.

Dank für unsere Gotteshäuser

König Ludwig I. von Bayern war es, so der Bischof in seiner Predigt, der die sogenannte „Allerweltskirwa“ einführte, der Tag, an dem alle Pfarreien ihrer Kirchweih gedenken, die den genauen Weihetag nicht kennen. Wenn auch beim Dom St. Peter der Weihetag, der 30. Juni, historisch überliefert ist, so „teilen wir die Freude über unsere Gotteshäuser, die uns lieb und oft auch im wahrsten Sinne des Wortes teuer sind“. Mit diesem Dank verband Bischof Rudolf seinen Dank an das Domkapitel, das sich um alle Belange der Domkirche kümmert: die regelmäßig gefeierten Gottesdienste, die Gottesdienstpläne, das gesamte Personal bis hin zur Dommusik mit Chören und Organisten. Vor allem nahm er dann aber die neuen beheizbaren Kirchenbänke in den Blick, die bereits in Seiten- und Mittelschiff stehen, und zukünftigen Beterinnen und Betern dienen werden. Auch der guten Zusammenarbeit zwischen Domkapitel und staatlichem Bauamt galt des Bischofs Dank an diesem Kirchweihsonntag.

Haus aus lebendigen Steinen

Sinn und Zweck dieses und aller Gotteshäuser ist es, einen Raum für den Lobpreis Gottes und die Feier der Eucharistie zu bieten, damit das Volk Gottes werden kann, was es ist, Leib Christi. Neben der Hauptaufgabe des Domkapitels, eine Priestergemeinschaft zu sein, die den Bischof mit ihrem Gebet unterstützt, übernehmen die einzelnen Mitglieder unterschiedliche Aufgaben in der Bistumsleitung: der neue Domdekan Dr. Batz als Generalvikar, der neue Domkapitular Dr. Stier als Offizial (oberster Kirchenrechtler im Bistum) und der neue Domvikar Dr. Schulz als Leiter der Abteilung Erwachsenen-Seelsorge. Darüber hinaus sind sie als Abteilungsleiter in der Personalführung, der Caritas, in Schule und Hochschule tätig, im Einsatz für Ordensleute und geistliche Gemeinschaften. Dem scheidenden Domdekan Prälat Dr. Josef Ammer, der auch Offizial war, dankte er gleich doppelt für seinen Einsatz, ebenso Domvikar Msgr. Harald Scharf, der am gestrigen Tag in das Stiftskapitel Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle aufgenommen worden und zuvor in der Männerseelsorge im Einsatz war. „Dass das Zentrum der Bistumsverwaltung eine Gebetsgemeinschaft bildet, macht noch einmal den Unterschied deutlich“. Hier treffen Professionalität in der Arbeit und die geistliche Dimension zusammen, die das Domkapitel von einer weltlichen Einrichtung unterscheidet. Mit dem Lobpreis Mariens, dem Magnificat, vertraute sich die gesamte Gebetsgemeinschaft der Gottesmutter an. Das „Salve Regina“ vor der Madonna der Verkündigungsgruppe am westlichen Vierungspfeiler gesungen, bildete den Abschluss der Pontifikalvesper am Kirchweihsonntag.

„Ein Kapitel für sich“

Regensburg ist wohl die einzige Bischofsstadt, die neben dem Domkapitel – bestehend aus zehn Domkapitularen und sechs beigeordneten Domvikaren – noch zwei weitere Kapitel hat: Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle und das Kollegiatstift zu den heiligen Johann Baptist und Johann Evangelist. Dem Domkapitel stehen der Dompropst und der Domdekan vor, die aus den Reihen des Domkapitels ernannt werden. Sie sind in erster Linie die Gebetsgemeinschaft um den Bischof und unterstützen diesen in verschiedenen Aufgaben in der Bistumsleitung oder in diözesanen Einrichtungen. Deren Ornat dient nicht dekorativen Zwecken, sondern jedes einzelne Element hat eine tiefere Bedeutung. So soll das Kapitelskreuz bei den Domkapitularen nicht nur auf deren Brust liegen, sondern das Kreuz Christi und dessen Nachfolge verdeutlichen. Der Schulterumhang – Mozetta genannt, beim Domkapitular violett, beim Domvikar schwarz – symbolisiert Christus, den der Amtsträger sozusagen als Gewand anlegt, das Birett eine Krone, nicht Zeichen der Macht, sondern Lohn in der Ewigkeit für den Dienst an Gott und den Menschen. Im Domkapitel sind nun wieder alle zehn Stellen besetzt.

Text und Fotos: Carl B. Prämaßing

(jas)



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