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Bischof Rudolf firmt 61 Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft Kulmain-Immenreuth

Wer nach dem Glück jagt, der verjagt es


Kulmain, 9. Juli 2025

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer spendete am vergangenen Mittwoch 61 Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klasse aus der Pfarreiengemeinschaft Kulmain-Immenreuth das Sakrament der Firmung. In der festlich geschmückten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Kulmain gestalteten einige Firmbewerber mit dem Kyrie-Ruf und den Fürbitten den Gottesdienst mit.

Pfarrer Markus Bruckner begrüßte Bischof Rudolf herzlich: „Schon lange war kein Regensburger Bischof mehr zur Firmspendung in Kulmain, Ihnen ein herzliches Willkommen bei uns. Ein langer Weg der Vorbereitung geht zu Ende und findet heute seinen Höhepunkt.“ Das Evangelium vom Pfingsterlebnis trug Pfarrvikar Dr. Linus Chukwudi Nwankwo vor. In seiner Ansprache legte Bischof Rudolf aus, wie eine festliche Eucharistiefeier unsere fünf Sinne anspricht. 

Wichtig ist für Bischof Rudolf, dass der Heilige Geist uns den Weg zu einem erfüllten Leben zeigen will. Und das sei vor allem die Frage, was ich für andere tun kann und wo ich für andere da sein kann. „Schon die Philosophen und die Dichter wissen: Alle jagen nach dem Glück. Und das Glück jagt hinterher und kommt gar nicht mit. Weil wer nach dem Glück jagt, der verjagt es!  - Wer nicht krampfhaft nach seinem Glück sucht, sondern im richtigen Augenblick das tut, was notwendig ist: Für andere da zu sein, für andere ein gutes Wort einzulegen, sich mit den Ausgestoßenen zu solidarisieren, das macht glücklich. Und der Heilige Geist ist die Kraft der Liebe und der Empathie in Dir.“

Bei der Spendung des Firmsakraments wurden die in der Vorbereitung theoretisch besprochenen Zeichen für die Firmlinge sinnlich spürbar. Zusammen mit ihren Paten traten sie vor den Firmspender, der Pate legte seine rechte Hand auf die Schulter seines Patenkindes. Der Bischof legte jedem Firmling die Hände auf, salbte ihn mit Chrisam, sprach ihn mit Vornamen an und bekräftigte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

Firmvorbereitung in der Pfarrei Kulmain

Christine Erhart verantwortet dies schon seit einigen Jahren. Sie findet hier eine gute Möglichkeit, die jungen Christen in ihrem persönlichen Glauben zu stärken. Die Vorbereitung der ausgebildeten Katechistin war vom Gedanken getragen, die Firmlinge innerlich zu berühren. Wie auch in der Pfarrei Immenreuth bildete das Jugendgebetbuch YOUCAT einen passenden Einstieg in ein aktives Gebetsleben und in eine persönliche Beziehung zu Jesus. Jeder Jugendliche erhielt es zu Beginn der Firmvorbereitung mit einer persönlichen Widmung von Pfarrer Bruckner überreicht.

Einen besonderen Zugang fanden die insgesamt sechs ehrenamtlichen Firmvorbereiter, als sie den jungen Christen Karten mit Begriffen wie „einmalig“ oder „wertvoll“ und QR-Codes gaben. Sie leiteten zu Berichten von Musikern und Sportlern weiter, die von ihrer besonderen Beziehung zum Glauben und zu Gott berichteten. Bei der Schatzsuche „Wer ist der Heilige Geist?“ tauchten die Firmlinge tiefer ein. Jede Station beginnt mit einer Frage, über die sie kurz nachdenken sollten. Dann schlugen sie die Bibel an der betreffenden Stelle auf und ergänzten einen Lückentext. Am Ende jeder Station gab es noch ein paar Extra-Einsichten zum Thema und einen Gebetsimpuls. In einer Luftballon-Challenge verdeutlichten Christine und Peter Erhart, wie das Leben mit Gott sein kann, nämlich prall und lebendig. Ein Luftballon muss aufgeblasen und verknotet werden, damit man mit ihm spielen, ihn drücken oder ihn verformen kann, sprich mit ihm in Beziehung kommen kann. Entsprechend ist die Besiegelung bei der Firmung das Zeichen für ein immerwährendes lebendiges Band zwischen dem Heiligen Geist und dem Gefirmten. Zwei externe Referenten brachten den Jugendlichen die Symbole der Firmung und das Sakrament der Eucharistie näher. Der frühere Kulmainer Kaplan Dr. Justin Kishimbe und der Passionisten-Frater Franz-Maria berichteten dabei auch über ihre eigene Berufung.

Firmvorbereitung in der Pfarrei Immenreuth

Maria Bock ist als Pfarrgemeinderätin im Team des Familiengottesdienstes und in der Ministrantenausbildung aktiv. Höhepunkt der Firmvorbereitung war für die Jugendlichen der Tag in Johannisthal, dem Exerzitien- und Bildungshaus im Naturschutzgebiet Waldnaabtal. Zusammen mit Pastoralreferentin Heidi Braun von der Regensburger Fachstelle Gemeindekatechese und weiteren Pfarrgemeinderätinnen erarbeiteten sie sich die Bedeutung der Firmung und ihrer Zeichen. In einem Stationenlauf lernten die jungen Christen die sieben Gaben des Heiligen Geistes kennen. Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit können zu wichtigen Helfern werden, um den eigenen Weg im Glauben und im Leben zu finden.

Feuerzungen und Glaskreuze

Die Firmlinge stellten sich ihren Pfarrgemeinden in Gottesdiensten vor. Auf einer Tafel in Mariä Himmelfahrt in Kulmain und an einer Buche in Herz Jesu in Immenreuth blieben sie den Kirchgängern über längere Zeit präsent: Fotos und Namen der Jugendlichen strahlten von Feuerzungen auf die Gemeinde aus. Als besonderes Andenken gestaltete jeder Firmling für sich ein Glaskreuz. Aus Rohlingen konnten sie ihr individuelles Kreuz farbig und mit Symbolen erstellen, das dann gebrannt wurde. Bischof Rudolf segnete im Firmgottesdienst die Kreuze, die fortan an die Firmung erinnern. 

Text und Fotos: Peter Pirner
(jas)



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