News Bild Bischof Rudolf feiert Vesper zum Tag des Gott geweihten Lebens mit vielen Ordenschristen
Bischof Rudolf feiert Vesper zum Tag des Gott geweihten Lebens mit vielen Ordenschristen

„Orden – Leuchtendes Zeichen des Himmelreiches“

Home / News

Regensburg, 4. Februar 2024

„Wie ich sehe sind Sie alle trotz des Faschingstreibens in Regensburg gut durchgekommen. Wir freuen uns mit den Veranstaltern und Teilnehmern des Faschingszuges, immerhin ist der Fasching eine katholische Erfindung…“, so grüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer schmunzelnd die Ordenschristen, die am Sonntagnachmittag in die Stiftsbasilika Unserer Lieber Frau zur Alten Kapelle gekommen waren.

Der Tag des Gott geweihten Lebens wird weltweit am 2. Februar begangen und im Bistum immer am folgenden Sonntag mit einer Pontifikalvesper und einem anschließenden Umtrunk im Ordinariat gefeiert. Der Einladung von Ordinariatsrätin María Luisa Öfele, Leiterin der Hauptabteilung Orden - Geistliche Gemeinschaften, waren zahlreiche Ordenschristen und Mitglieder Geistlicher Gemeinschaften gefolgt, dass die Sitzplätze in der Alten Kapelle nicht ausreichten. Dem Bischof assistierten Abt Thomas Maria Freihart OSB (Abtei Weltenburg) und Abt Petrus-Adrian Lerchenmüller OPraem (Abtei Windberg) sowie Diakon Pater Benedikt Eble CP (Passionisten-Kloster Schwarzenfeld). Kirchenmusikalisch unterstützte die Mädchenkantorei der Regensburger Domspatzen unter Leitung von Elena Szuczies den Gesang der Gläubigen.

 

Ein bewegtes Jahr für die Orden im Bistum

Zu Beginn seiner Predigt blickte Bischof Rudolf auf die Ereignisse des letzten Jahres in der Ordenslandschaft des Bistums: Die Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut hatte mit Schwester Christiane Hansen OCist eine neue Äbtissin bekommen, die Benediktiner-Abtei Metten mit Pater Athanasius Berggold OSB und die Prämonstratenser-Abtei Windberg mit Pater Petrus-Adrian Lerchenmüller OPraem jeweils einen neuen Abt. Und auch andere Ordensgemeinschaften hatten neue Oberinnen und Obere bekommen. Man gedachte auch Pater Dr. Martin Bialas CP, der am 1. Februar 83-jährig verstorben war.

Zeugnis geben für den lebendigen Gott

In bewegten Zeiten, in denen der Umgangston rauer geworden sei und sich viele fragten, wie es weitergehen solle, sei es die Aufgabe der Kirche und der Orden sich nicht anzudienen für bestimmte Interessen, sondern einfach Kirche zu sein, unter den Menschen Zeugnis für den lebendigen Gott zu geben. Innerhalb der Kirche seien es dann auch die Ordensleute und die Mitglieder der Geistlichen Gemeinschaften, die durch ihr Leben nach den Evangelischen Räten der Armut, Ehelosigkeit und des Gehorsams ein Vorbild im Glauben darstellten, ein „Leuchtendes Zeichen des Himmelreiches“, wie es das Zweite Vatikanische Konzil in „Perfectae caritatis“, dem Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens, formuliert. Der Bischof dankte allen für ihren Dienst des „den Himmel offenhalten“, für das Leben in der Nachfolge und ihr Gebet. Er legte ihnen ans Herz, „immer wieder am Ursprungscharisma ihrer Gemeinschaft Maß zu nehmen…“

 

Marienlob und Eucharistische Prozession

Die Predigt mündete dann in das Magnifikat, den Lobpreis Mariens, deren Ja-Wort zu Gott und seinem Plan der „Ursprung geistlicher Lebensweihe“ sei. Unter den Klängen von „Schönster Herr Jesu“ zog die Eucharistische Prozession durch die Basilika, mit Kerzen begleitet von sechs Mitgliedern des Geweihten Lebens. Der Sakramentale Segen durch den Bischof und das „Salve Regina“ schlossen die Vesper am Sonntagnachmittag ab. Beim anschließenden Umtrunk im Bischöflichen Ordinariat gab es noch reichlich Gelegenheit zum Austausch. Ordinariatsrätin María Luisa Öfele nutze die Gelegenheit, mit all jenen Ordenschristen ins Gespräch zu kommen, für die sie seit über 20 Jahren kompetente und engagierte Ansprechpartnerin ist. Unter den zahlreichen Gästen waren nicht nur Ordensleute und Mitglieder Geistlicher Gemeinschaften, sondern auch Interessierte an dieser Lebensform, die spüren konnten, es lohnt sich um des Glaubens willen, dieser Berufung zu folgen. Wer weiß, ob nicht in naher Zukunft eine junge Frau oder ein junger Mann den Weg in einen Orden oder eine Gemeinschaft starten wird.

 

Stichwort: Gott geweihtes Leben

Im Jahre 1997 hatte Papst Johannes Paul II. den neu geschaffenen „Tag des geweihten Lebens“ mit dem Fest der „Darstellung des Herrn“ verbunden. Damit sollten, so der Wunsch des Heiligen Vaters, alle Formen des geweihten Lebens in der Kirche nicht nur gewürdigt, sondern auch gefördert werden. Mit „Gott geweihtes Leben“ bezeichnet die Kirche all jene, die nach einem verbindlichen, lebenslangen Versprechen sich Christus ganz hingeben, deren Ganzhingabe die Kirche auch eine rechtliche Form gibt und diese damit anerkennt. Das sind die Ordensmänner und -frauen in den traditionellen Orden ebenso wie in den Ordensgemeinschaften oder den Gesellschaften apostolischen Lebens, in den Säkularinstituten oder auch die Gott geweihten Jungfrauen (Virgines consecratae), eben alle, die nach den evangelischen Räten der Jungfräulichkeit, der Armut und des Gehorsames leben.

 

Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas)



Nachrichten