Bischof Rudolf feiert Vesper anlässlich des 95. Geburtstags von Prälat Georg Ratzinger
Am vergangenen Dienstag beging Domkapellmeister em. Prälat Georg Ratzinger seinen 95. Geburtstag. Anlässlich seines Ehrentages feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagnachmittag mit Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Domdekan Johann Neumüller, dem Domkapitel und zahlreichen Gläubigen eine Pontifikalvesper im Hohen Dom zu Regensburg. Auch Wilhelm Schraml, emeritierter Bischof von Passau und Weihbischof für das Bistum Regensburg, war dafür angereist. Nach dem geistigen Wohl wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt: Eine kleine Feier im benachbarten Bischofshof schloss sich der Vesper an.
In seiner Predigt bezog sich Bischof Rudolf auf ein Zitat des dänische Philosophen Sören Kierkegaard: "Das Leben verstehen kann man nur rückwärts, leben aber muss man es vorwärts." Die Eigenart der Zeit, die Einmaligkeit und Unumkehrbarkeit der Geschichte, die Unerbittlichkeit auch des Werdens und Vergehens bringen es mit sich, dass man das Leben - wenn überhaupt - verstehen und als Einheit begreifen kann nur in der Rückschau, in der Reflexion in ruhigen Stunden, die man sich immer wieder gerade auch dafür gönnen sollte. Und dass man es leben muss beherzt im Anpacken des hier und jetzt Notwendigen und als richtig Erkannten - ohne den Ausgang zu kennen, ohne alle möglichen Folgen und Konsequenzen vorwegnehmen zu können, erklärte Bischof Rudolf.
Denn er hat seinen Engeln befohlen, Dich zu behüten auf all Deinen Wegen
An einer Stelle der Vesper haben wir uns erlaubt, so Bischof Voderholzer an den Jubilar gerichtet, die Liturgie aus Anlass des Geburtstages ein klein wenig zu erweitern: "Direkt im Anschluss an meine Predigt wird der Chor eine Motette singen, die auch Sie, lieber Herr Domkapellmeister, oft einstudiert und hier im Dom und an anderen Orten dirigiert haben, eine Motette, die einen Vers aus dem Psalm 91 achtstimmig vertont: Felix Mendelsohn-Bartholdys 'Denn er hat seinen Engeln befohlen, Dich zu behüten auf all Deinen Wegen'.", so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der weiter erklärte, dass diese Motette somit ein Ständchen und ein besonderer Geburtstagsgruß an den Jubilar sein solle.