News Bild Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse zum Fest der Heiligen Familie bei den Mallersdorfer Schwestern

Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse zum Fest der Heiligen Familie bei den Mallersdorfer Schwestern

„Orientierung in bewegter Zeit“

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Mallersdorf 28. Dezember 2024

Das Patronatsfest im Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie wurde in diesem Jahr am Samstag, den 28. Dezember 2024 gefeiert. Dabei sagte Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer ein aufrichtiges „Vergelt´s Gott“, ein Dankeschön für das vielfältige Wirken der Mallersdorfer Schwestern. Musikalisch wurde die Pontifikalmesse unter der Leitung von Maria Dambacher gestaltet.

Wie in der Weihnachtsoktav gewohnt, empfing die Klosterkirche Mallersdorf am Fest der Heiligen Familie ihre Besucher im weihnachtlichen Schmuck. Nach dem feierlichen Einzug der Geistlichkeit und der Ministranten sprach Superior Prälat Gottfried Dachauer einen herzlichen Willkommensgruß an den Diözesanbischof. Dabei betonte er, dass Bischof Dr. Rudolf Voderholzer jedes Jahr bei den Mallersdorfer Schwestern zur gemeinsamem Patroziniumsfeier herzlich willkommen ist. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer drückte seine Freude aus und erklärte, dass das eigentliche „Fest der Heiligen Familie“ erst am 29. Dezember im liturgischen Kalender steht. Allerdings habe Papst Franziskus für diesen Tag die Eröffnung des Jubiläumsjahres 2025 in allen Kathedralen angesetzt. Und da müsse er natürlich auch in seiner Bischofskirche sein. Der Diözesanbischof betonte, dass durch eine Videoübertragung auch die Brücke ins Marienheim geschlagen werde, gleichzeitig aber auch nach Südafrika und Rumänien, wo die Mallersdorfer Schwestern ebenfalls segensreich wirken. Lob ernteten die Schwestern auch für den Aufbau ihrer Krippe.

Mallersdorf: Bischof Rudolf zieht ein

Fest der Heiligen Familie 2024 in Mallerdorf: Bischof Rudolf zieht ein.© Irmgard Hilmer

Der Wunsch, angenommen zu werden

Zum Einstieg seiner Predigt zitierte der Bischof aus einer Weihnachtskarte eines Mädchens, das sich für den Bischofsbesuch in einer Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge bedankt. Aus diesen Zeilen spricht die Sehnsucht nach Anerkennung, Geborgenheit und Liebe, die auch in vielen Einrichtungen der Mallersdorfer Schwestern Kindern und Jugendlichen vermittelt werden konnte.

Fest der Heiligen Familie 2024 in Mallersdorf

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zelebriert die Messe zum Fest der Heiligen Familie 2024 in Mallersdorf.

Pflege und Erziehung in den Familien

Bischof Rudolf griff das Motto des diesjährigen Familiensonntags in Deutschland auf: „Familien. Orientierung in bewegter Zeit“. Damit werde die herausragende Bedeutung der Familie in gesellschaftlich und weltpolitisch unruhigen Zeiten unterstrichen. „Familien haben sich als ruhender und Sicherheit bietender Pol in schwierigen Zeiten erwiesen und sie tun es weiterhin. Es darf nicht vergessen werden, dass solidaritätsstiftende Leistungen wie beispielsweise Erziehung und Pflege in sehr beträchtlichem Maß in den Familien erbracht werden“ zitierte Bischof Rudolf Erzbischof Dr. Heiner Koch aus Berlin, den Vorsitzenden der Kommission für Ehe und Familie in der Deutschen Bischofskonferenz. Bewährt habe sich dies in der Corona-Pandemie der vergangenen Jahre, die glücklicherweise überstanden sei. Gerade hier habe sich, so Bischof Rudolf, eindrücklich gezeigt, zu welchen Anstrengungen und Leistungen viele Familien in der Lage sind: „Die Pandemie ist überwunden, aber die Zeiten bleiben schwierig. Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und anderswo beschäftigen uns stärker als früher.“

Das komme nicht allein durch die Berichterstattung in den Medien, sondern auch weil man geflüchtete Menschen mit ihren Sorgen und einer ungewissen Zukunft alltäglich treffe. „Viele Kinder stellen Fragen und suchen Antworten – nach Kriegen, aber auch zu schwierigen wirtschaftlichen Situationen in den Familien“ betonte Bischof Rudolf. Er resümierte, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Familie aktuell offenbar wieder mehr erkannt werde. Zu dieser gesellschaftlichen Bedeutung komme aber entscheidend auch noch die religiöse Bedeutung der Familie hinzu, ganz so, wie sie durch das Zweite Vatikanische Konzil hervorhoben worden war. In der „Hauskirche“, die gerade in der Advents- und Weihnachtszeit erfahrbar werde, wenn Eltern, Großeltern mit Kindern und Enkeln um den Adventskranz und die Weihnachtskrippe versammelt sind, vielleicht auch miteinander singen und beten, werde der Glaube weitergegeben.

Fremden Kinder Heimat gegeben

Dann schlug Bischof Rudolf die Brücke zur Gründung der Mallersdorfer Schwestern. Für Kinder, die keine intakte Familie haben, habe der Selige Paul Josef Nardini im 19. Jahrhundert die Schwesterngemeinschaft gegründet. Viele Frauen hätten seitdem auf Familie und eigene Kinder verzichtet, um in der Nachfolge Jesu in den Spuren des heiligen Franziskus unzähligen Kindern eine Heimat, ein Zuhause zu geben. Der Patroziniumstag gibt die Gelegenheit, von Herzen Danke, ein „Vergelt’s Gott“ für alles zu sagen, was die Mallersdorfer Schwestern getan haben und noch tun. In vielfacher Weise werden Kinder bei ihnen aufgefangen. Nachdenklich berichtete Bischof Rudolf von einem aktuellen Zeitungs-Kommentar, in dem einerseits positiv über das Engagement in kirchlichen Einrichtungen gesprochen, andererseits deren spirituelle Gründung problematisiert wird. Bischof Rudolf fragte kritisch zurück, woher denn die Motivation und die Stärkung zum karitativen Dienst kommen. „Wir sind doch nicht einfach nur humanistisch und sozial da, sondern von der Liebe Christi her gedrängt, wie der Wahlspruch der Mallersdorfer Schwestern besagt. ‚Caritas Christi urget nos – die Liebe Christi drängt uns‘.“ Auch die heilige Mutter Teresa, so Bischof Rudolf weiter, habe aus den Sakramenten der Kirche und aus der Anbetung ihre Kraft empfangen. Und genau so würden die Mallersdorfer Schwestern ihre Kraft aus der Mitte des Gebetes, aus der Begegnung mit Jesus Christus inmitten der Heiligen Familie ziehen – und so könnten sie Kindern ein menschliches Zuhause bereiten. Es gehe nicht um eine angemaßte himmlische Legitimation, sondern darum, den himmlischen Auftrag erfüllen und empfangene Liebe weiterzuschenken. „Herzlich Vergelt’s Gott für ihren großartigen Dienst“ sagte Bischof Rudolf und nannte dabei explizit auch das Gebet für den Bischof, für die Weihekandidaten, für die vielen Anliegen der Kirche und der Menschen. „Die Not ist groß, aber Gott ist da. Wir dürfen ihm vertrauen und unser Bestes dazu geben.“

Krippe in der Kirche von Mallersdorf, 2024
Generaloberin Sr. M. Jakobe Schmid bei den Fürbitten

Generaloberin Sr. M. Jakobe Schmid bei den Fürbitten.

Schwesternchor und Instrumentalisten

Die Fürbitten sprach Generaloberin Sr. M. Jakobe Schmid. Ihre Mitschwestern übernahmen gemeinsam mit weiteren Ministrantinnen auch den Ministrantendienst sowie die beiden Lesungen. Gemeinsam mit Superior Prälat Gottfried Dachauer, Ortspfarrer P. Michael Ray, Prälat Wilhelm Gegenfurtner, Pater Aloysius und Kurat P. Gebendorfer am Altar und der versammelten Schwesterngemeinschaft im Gotteshaus feierte Bischof Rudolf die Heilige Eucharistie. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier hatte der Schwesternchor unter der Leitung von Maria Dambacher, die auch die Orgel spielte, übernommen. Violinen spielten Annette Baumann und Luci Berr, am Cello war Larissa Berger. Sie alle brachten Weihnachtslieder und die „Missa alla settecento“ von W. Menschick auf brillante Weise zu Gehör. Im Anschluss wurde das Patroziniumsfest im großen Speisesaal gefeiert.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer

(SG und sig)



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