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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf feiert Pontifikalamt zu 100 Jahre Kolping-Bezirksverband Regensburg
„Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen“
Regensburg, 24. Mai 2025
„Wir haben eben das Lied „Das ist der Tag den Gott gemacht hat“ gesungen, wir sind in der Osterzeit und feiern 50 Tage lang Ostern. Heute haben wir aber auch besonders die Gründung des Bezirksverbandes vor 100 Jahren dankbar im Blick“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstagabend in der Stiftsbasilika U.L.F. zur Alten Kapelle die zahlreich erschienenen Kolpingbrüder und -schwestern.
Zu diesem großen Jubiläum waren auch zahlreiche geistliche Vertreter des Kolping-Werkes gekommen, um mit Bischof Rudolf diese Dankmesse zu feiern: aus München der Landespräses Domvikar Christoph Wittmann, Diözesanpräses Stiftskanonikus Karl Dieter Schmidt, Bezirkspräses Pfarrer Michael Alkofer, Bezirksehrenpräses StD.i.R. Siegfried Schweiger und die Präsides Kaplan Matthias Merkl und Pfarrer Dr. Charles Wola Bangala sowie der ehemalige Bezirkspräses Pfarrer Franz Matok. Auch der Diakon stammte aus den Reihen des Kolpingwerkes, Domzeremoniar Thomas Steffl, früherer Bezirkspräses. Den kunstgeschichtlich so bemerkenswerten Kirchenraum der Alten Kapelle erfüllten die Domspatzen unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß mit ihrem gesungenen Gotteslob, begleitet an der Benedikt-Orgel von Kirchenmusikstudent Simon Rager.
Adolf Kolping ein Wegbereiter
Bei der Namenswahl des neuen Papstes Leo XIV. fiel der Blick natürlich auch auf den bislang letzten Träger dieses Namens, Papst Leo XIII., der mit seiner Enzyklika „Rerum novarum“ 1891 erstmals grundlegende Aussagen zur katholischen Soziallehre auf den Punkt brachte, getragen von den Prinzipien Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Die katholische Soziallehre war freilich vorbereitet gewesen durch zahlreiche Initiativen des 19. Jahrhunderts, und ein wichtiger Wegbereiter war da der Gesellenvater Adolph Kolping (1813-1865). Er erkannte die Nöte der Zeit, die durch die fortschreitende Industrialisierung, die Menschen betrafen. „Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist“, soll er einmal gesagt haben und so war das Handeln für ihn die einzige Konsequenz aus der sozial bedrückenden Situation der damaligen Zeit. In nur 20 Jahren baute er europaweit ein Netzwerk auf, das tausende Menschen Orientierung gab. Dies alles geschah in einer Zeit, wo es keine großartigen Kommunikationsmittel gab. Wie Bischof Rudolf in seiner Predigt betonte, war das Prinzip der Personalität Kolping sehr wichtig, begründet sich doch die Würde des Menschen darin, dass er nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde.
Dem Nationalsozialismus die Stirn geboten
Bischof Rudolf warf auch einen Blick in die 80 Seiten umfassende Festschrift und auf jene Menschen, die in Regensburg dem Kolpingwerk ein Gesicht gegeben haben, sei es der kürzlich verstorbene Domvikar Msgr. Harald Scharf oder der Konzelebrant Bezirksehrenpräses StD.i.R. Siegfried Schweiger gewesen. Und er warf auch einen Blick auf die Geschichte des Kolpingwerks. So wurde im Juli 1933 anlässlich des 1. Deutschen Gesellentages eine Veranstaltung mit rund 28.000 Teilnehmern in München von der SA gewaltsam aufgelöst, so dass am Folgetag das Festhochamt mit Erzbischof Michael Kardinal von Faulhaber nicht stattfinden konnte. Erstmals zeigte der Nationalsozialismus gegenüber einem katholischen Verband sein wahres, menschenverachtendes Gesicht. Im Nachhinein dürften die Kolpingleute stolz darauf sein, dass die Nazis im Kolpingverband den Gegenentwurf zu ihrer menschenverachtenden Ideologie erkannten. Nach dem Krieg war es das Kolpingwerk, das mit seiner sozialpolitischen Bildungsarbeit Maßstäbe setzte und den Aufbau Deutschlands nach dem verehrenden Krieg entscheidend vorantrieb. Aus den Reihen des Kolpingwerkes erwuchsen zahlreiche Politiker auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, die den Geist des Gesellenvaters in die Gesellschaft hineintrugen.
„Wir brauchen eine starke Mitte“
…das forderte Bischof Rudolf angesichts der großen Polarisierung in unserer Gesellschaft. Es braucht Frauen und Männer, die sich der Verantwortung stellten, Ämter zu übernehmen und diese nicht jenen zu überlassen, die unser Land nur in den Ruin führen würden. Der Regensburger Oberhirte nutzte seine Predigt dann noch dazu, allen ein großes Dankeschön auszusprechen: den Priestern und Diakonen als Präsides, den Weltchristen in den Vorständen und jedem einzelnen Kolpingbruder und jeder Kolpingschwester, die in den Kolpingfamilien wichtige Arbeit für die Gesellschaft leisten. Dass die Freude nicht zu kurz komme, bemerkte der Bischof, dafür sorge die Faschingszunft Lusticania, die auch ein „Kind des Bezirksverbandes“ ist und von deren Arbeit er sich jährlich bei deren Besuch überzeugen könne.
100 Jahre – 100 Gründe zu feiern
Bei sprichwörtlichem Kaiserwetter zogen 30 Bannerträger, Ehrengäste und die ganze Kolpingschar mit Blasmusik vorbei am Dom und der Porta Praetoria zum Kolpinghaus St. Erhard. Der „Bozener Bergsteigermarsch“ war ein kleiner musikalischer Gruß an die über 30-köpfige Delegation der Kolpingfamilie Brixen, zu der seit bald 50 Jahren ein enges freundschaftliches Verhältnis besteht. Das Festessen im bis auf den letzten Platz besetzten großen Kolpingsaal wurde durch Bischof Rudolf mit dem Tischgebet eröffnet. Dabei stand er auf der Bühne neben einem lebensgroßen Standbild des Gesellenvaters, der einem Handwerksburschen die Hand reicht. Bezirksvorsitzender Herbert Lorenz kam die freudige Aufgabe zu, den Festakt zu eröffnen. Grußworte sprachen Bischof Rudolf und Diözesanpräses Schmidt, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger sowie Joachim Kerer von der Kolpingfamilie Brixen. Höhepunkt war die Festrede des Landespräses Wittmann. Mit den Worten Adolph Kolpings: „Solange Gott uns Kräfte verleiht, schaffen wir rüstig und wohlgemut weiter. Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen" betonte Wittmann in seiner Rede und warf einen ermutigenden Blick in die Zukunft. Ehrungen verdienter Mitglieder, das Gebet um die Heiligsprechung Kolpings, der 1991 seliggesprochen worden war, und das traditionelle Kolpinglied rundeten den Festakt ab. Interesse am Kolpingwerk bekommen? Mehr Infos gibt’s unter www.kolping-bv-regensburg.de.
Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas und SG)











