Kaplan Henrik Preuß ist neuer Präsident

Mindelheim, 25. November 2023

Am vergangenen Samstag fand die Landestagung der Bayerischen Krippenfreunde in Mindelheim statt. Die Stadt par excellence für die Tradition der Krippen in Schwaben und die gesamte Krippenkultur. Mit der Jesuitenkrippe, ins Jahr 1618 datiert, erleben wir bis heute die Verankerung der Krippen in der Verkündigung und den Familien. Über 250 Krippenfreunde aus ganz Bayern waren zur Mitgliederversammlung angereist.

Beim Pontifikalamt in der Jesuitenkirche erinnerte der Gastprediger, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, die Krippenfreunde an die reiche Bilderwelt der Krippenkunst. Das Bild des Guten Hirten für Christkönig komme aus den Metaphern für das Königtum Israels. Daher seien nicht die Hirten zufällig die ersten Zeugen der Geburt des göttlichen Kindes, so der Bischof: „Nicht im Palast, sondern im Stall kommt der Herr in sein Eigentum. Eben ganz anderer Art ist das Königtum Christi, es offenbart sich im Holz der Krippe und am Stamm des Kreuzes. Bonus Pastor für uns!“, erläuterte Bischof Voderholzer. Vor der Kulisse der Mindelheimer Jesuitenkrippe mit ihren über 100 Figuren, faszinierte die Predigt des Bischofs mit ihren vielen biblischen und kunstgeschichtlichen Motiven. So war das feierliche Krippenamt zum Abschluss dieses dicht gefüllten Tages ein Höhepunkt für das Krippenapostolat und zugleich Sendung, diesen wunderbaren Dienst mutig und kraftvoll in die Zukunft hineinzutragen. Krippen waren und sind Glaubenszeugen, die wortlos mit ihrer eigenen Ausdruckskraft bekunden: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“  Allen Teilnehmern dieses Tages überreichte der Bischof ein Bändchen aus Anlass „800 Jahre Krippenfeier des hl. Franziskus in Greccio“.

Stabwechsel in der Vorstandschaft                                                                                       

Schon bei der vorhergehenden Mitgliedersammlung standen wichtige Tagungspunkte an. Es wurden Frau Annette Krauß, Frau Theresa Scharrer und Herr Rudi Ellenrieder für ihren großherzigen Einsatz mit der Ehrenmedaille des Verbandes geehrt. Nach der Wahl des Vorstandes, die nach fünf Jahren wieder anstand, konstituierte sich eine neue Vorstandschaft. Herr Kaplan Henrik Preuß löste den Präsidenten Msgr. Martin J. Martlreiter, der über fünfzehn Jahre dieses Amt innehatte, ab. Als neuer Präsident der Bayerischen Krippenfreunde wird er mit seiner Vorstandschaft die Geschicke des traditionsreichen Verbandes verantwortlich leiten. Klaus Porten und Msgr. Martin Martlreiter wurden zu Ehrenpräsidenten ernannt.

Krippen, ursprünglich ein Privileg der Kirchen und Klöster, haben mittlerweile in vielen Familien eine Herberge gefunden. Einmal vom Krippenvirus infiziert, nimmt die Begeisterung für die Krippen ihren Lauf.  So möge es gelten, was Papst Franziskus treffend vor einigen Tagen formulierte: „Weihnachten ohne Krippe kann ich mir nicht vorstellen.“

Text: Martin J. Martlreiter, Fotos: Guido Scharrer
(jas)