Bischof Rudolf feiert im Dom die Heilige Messe mit tschechischen Priestern.

Bischof Rudolf feiert im Dom die Heilige Messe mit tschechischen Priestern

Mit Christus Brücken bauen


Priester zu sein, als in Tschechien noch das kommunistische System herrschte, bedeutete ein hartes Leben gezeichnet von ständig lauernder Gefahr. Um die Treue der Priester zu würdigen, die unter dem kommunistischen System in Tschechien gelitten haben, lädt das Sudetendeutsche Priesterwerk regelmäßig zu Urlaubstagen in Bayern ein. Deshalb sind in dieser Woche tschechische Priester im Schloss Spindlhof in Regenstauf zu Gast.

Die tschechischen Priester haben das kommunistische System noch erlebt und in dieser Zeit bei der Ausübung ihres Amtes Leid und Bedrängnis erfahren. Zwei von ihnen wurden im Geheimen geweiht, einer musste im Geheimen seine Ordensgelübde ablegen. „Wenn das bekannt geworden wäre, dann hätte das Gefängnis gedroht“, erklärt Pfarrer Karl Wuchterl, Ehrenvorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerks. Die Reise soll diese Lebensleistung anerkennen. Pfarrer Wuchterl: „Das ist jetzt ein kleines Dankeschön, dass sie einfach treu geblieben sind.“

 

Eine enge Beziehung

Am Dienstag feierte Bischof Rudolf Voderholzer mit ihnen im Chorraum des Regensburger Doms eine heilige Messe.

Mit großer Freude begrüßte der Bischof die sechzehn tschechischen Priester, die aus ganz Tschechien nach Regensburg gekommen waren. Er hob die enge Beziehung des Bistums Regensburg mit den tschechischen Nachbarn hervor: im Jahr 845 ließen sich in Regensburg 14 böhmische Fürsten taufen, 973 entließ der heutige Bistumspatron, der heilige Bischof Wolfgang, die Gebiete jenseits des Böhmerwaldes in die kirchliche Selbständigkeit. Auch in jüngerer Zeit ist das Bistum Regensburg der 1993 gegründeten Nachbardiözese Pilsen und deren Bischöfen in tiefer Freundschaft verbunden, so Bischof Rudolf. Während der Heiligen Messe am Festtag des heiligen Apostels Bartholomäus, der auch der Patron der Kathedrale in Pilsen ist, sprach Bischof Rudolf gemeinsam mit seinen Gästen die Gebete in tschechischer Sprache und das Hochgebet beteten sie „in der Weltsprache der Kirche auf Lateinisch“. Kein Wunder, dass bei dieser engen Beziehung im Vorstand des Sudetendeutschen Priesterwerks gleich zwei Regensburger Diözesanpriester vertreten sind: Der Rodinger Pfarrer und Regionaldekan Holger Kruschina ist 1. Vorsitzender, Pfarrer Alois Schmidt aus Bernhardswald ist Beisitzer. Auch Bischof Rudolf selbst ist Mitglied im Priesterwerk.

Das Hochgebet betete Bischof Rudolf gemeinsam mit den tschechischen Mitbrüdern in Latein, der Weltsprache der Kirche.



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