News Bild Bischof Rudolf feiert Fest Darstellung des Herrn im Regensburger Dom

Bischof Rudolf feiert Fest Darstellung des Herrn im Regensburger Dom

Bitte um Gebet für Benedikt XVI.

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Am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, begeht die Kirche das Fest Darstellung des Herrn. Zusammen mit den Gläubigen feierte Bischof Rudolf Voderholzer dazu ein feierliches Pontifikalamt im Regensburger Dom Sankt Peter. Eröffnet wurde die Messfeier mit der traditionellen Kerzenweihe und einer feierlichen Prozession von der Sailerkapelle hin zum Chorraum des Domes. Unter ihnen war Weihbischof Dr. Josef Graf, Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen, sowie Mitglieder des Domkapitels. Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt von den Chorleitern der Domspatzen, Kathrin Giehl und Max Rädlinger. Aufgrund von positiven Coronatests mussten die Sänger der Regensburger Domspatzen kurzfristig in Quarantäne. Bischof Rudolf Voderholzer schickte ihnen einen Gruß mit den besten Wünschen und dem Versprechen, er werde für ihre schnelle Genesung beten.

Benedikt XVI. ist aufrichtiger und grundehrlicher Mensch

In seiner Predigt richtete Bischof Rudolf seine Gedanken auch auf Papst emeritus Benedikt XVI. In diesen Tagen muss er miterleben, „wie von verschiedenen Seiten versucht wird, sein Lebenswerk zu zerstören“. Bischof Voderholzer geht es dabei „nicht um Apologetik oder Mitleid, oder gar um eine erneute Leugnung von Schuld und Versagen“, sondern um das Festhalten von Gerechtigkeit. Er bezog sich auf die Aussage von Papst emeritus Benedikt XVI. im aktuellen Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising. Dabei geht es um die Frage der Teilnahme des damaligen Erzbischofs Ratzinger an einer Ordinariatskonferenz des Erzbistums München. Bischof Rudolf Voderholzer findet dazu klare Worte: „Hier handelt es sich um einen unbegreiflichen Fehler derer, die für Benedikt die Texte verfassen. In der von Benedikt autorisierten Biographie von Peter Seewald kann man auf der Seite 938 nachlesen, dass der damalige Erzbischof Ratzinger an der Sitzung teilgenommen hat aber auch, dass es gar nicht um die Frage ging, ob der betreffende Priester in der Seelsorge eingesetzt wird.“

Er schloss sich auch der Meinung seines Amtsbruders Stefan Oster aus Passau an, dass der damalige Erzbischof Ratzinger, wie fast alle damals, nicht die Opferperspektive innehatte. Alle mussten das lernen. Papst Benedikt XVI. war darüber hinaus einer der Ersten, der diesen Perspektivwechsel vollzog. Was jeder in seinem Hirtenbrief an die Kirche von Irland von 2010 nachlesen kann. Bischof Rudolf selbst habe Papst emeritus Benedikt XVI. immer als „einen aufrichtigen und grundehrlichen, auch einen sensiblen und liebenswürdigen Menschen kennengelernt“. Er sei auch stolz darauf als Direktor des Institut Papst Benedikt XVI. hier in Regensburg das theologische Wirken des ehemaligen Papstes zu betreuen „und es für die Zukunft aufarbeiten zu dürfen“. Papst Benedikt emeritus XVI. hat vielen Menschen mit seinen Schriften „den Glauben in seiner Schönheit und Heilsamkeit erschlossen“, sowie die Erkenntnis, dass sich „Glaube und Vernunft nicht ausschließen“. Die Gläubigen bat Bischof Rudolf, für Papst Benedikt emeritus, ihn selbst und alle Bischöfe zu beten, vor allem auch für ein gutes Gelingen der Beratungen des Synodalen Weges, die von Donnerstag bis zum Samstag wieder stattfinden.

Ein Tag für die „Würde der Alten“

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auch auf die Bedeutung des liturgischen Festes der Darstellung des Herrn ein. Vierzig Tage nach Weihnachten dürfen alle Gläubigen noch einmal „ein weihnachtlich geprägtes Fest feiern, das freilich im bürgerlichen Alltag schon lange nicht mehr besonders in Erscheinung tritt“. Mit Blick auf das Evangelium(Lk 2, 22-40) richtete Bischof Rudolf den Blick auf den greisen Simeon. Um dessen Worte im Evangelium „rankt sich ein reiches Kerzenbrauchtum, ist doch das warme Licht, das von den Kerzen ausgeht, sinnenfälliger Ausdruck für das große Licht, das über allen Zeiten hin von der Gestalt Jesu Christi ausgeht“. Die beiden im Evangelium  namentlich genannten Leute, „der greise Simeon und die 84-jährige Hanna stehen für die Erwartung, für die Sehnsucht Israels nach dem wahren Licht, nach Erlösung und Heil“. Für Bischof Rudolf ist dieser Tag auch immer ein Anlass Simeon und Hanna als  „Patrone der alten Menschen“ zu sehen. Und so unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu danken und ihre Verdienste  besonders in den Blick zu nehmen. Für den Regensburger Oberhirten ist es somit ein Tag um „die Würde des Alters“ in den Mittelpunkt zu stellen. Denn Großväter und Großmütter geben oftmals den Glauben an ihre Kinder und Enkel weiter und stehen somit sinnbildlich für Simeon und Hanna. Auch in seiner Zeit als Kaplan und mithelfender Pfarrer sah Bischof Voderholzer überall „Hannas“, die gelebtes Zeugnis ihres Glaubens gaben und dieses Glaubensfeuer an die nachfolgende Generation weitergaben.

Am Herzen liegen Bischof Rudolf vor allem alle Seniorinnen und Senioren, die dieser Tage von der Coronapandemie besonders betroffen sind. Sie sind oft von „Besuchs- und Begegnungsmöglichkeiten abgeschnitten“. Zwar zu ihrem Schutz, aber „ich weiß auch von viel Leid und Schmerz. Sowohl bei den alten Menschen als auch bei den Angehörigen“, so der Regensburger Bischof. Besonders hob er auch die „unglaubliche Leistung aller Frauen und Männer in den Krankenhäusern und den Senioreneinrichtungen“ hervor. Sie seien die letzten zwei Jahre weit „über die Grenzen ihrer Belastbarkeit  gegangen, wofür sie Dank und auch Anerkennung und entsprechende Bezahlung verdienen“.  Die Situation ist momentan für alle Beteiligten schwierig. „Wir können nur hoffen und beten, dass sich bald wieder halbwegs Normalität einstellt, Normalität auch, was die Möglichkeiten der Begegnung betrifft“, so der Bischof.

Kerzenweihe an Lichtmess

Im Anschluss an die Messfeier und dem Pontifikalsegen erteilten Bischof Rudolf, Weihbischof Josef Graf und Dompropst Franz Frühmorgen den traditionellen Blasiussegen, der auf die Fürsprache des hl. Bischof Blasius, dessen Gedenktag der 3. Februar ist, allen Anwesenden gespendet wurde. Am 2. Februar feiert die katholische Kirche die Darbringung Christi im Tempel, von der die Bibel berichtet, wie der greise Simeon über das endlich gefundene „Licht der Welt“ jubelt. Gleichzeitig wird das Fest Mariä Reinigung begangen, denn auch Maria musste, wie es das mosaische Gesetz allen Frauen vorschrieb, 40 Tage nach dem sie ein Kind zur Welt gebracht hatte, zur Reinigung den Tempel besuchen. Im bäuerlichen Leben endete an diesem Tag das Dienstbotenjahr und für die Landwirte begann es. So finden sich auch zum 2. Februar viele Bauernregeln, wie z.B. „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“ Im Königreich Bayern war Mariä Lichtmess sogar bis zum Jahr 1912 ein gesetzlicher Feiertag. Am Lichtmesstag werden bis heute die Kerzen geweiht und in vielen Kirchen finden feierliche Lichterprozessionen statt.

 



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