News Bild Bischof Rudolf feiert Dankvesper an seinem Weihetag und ehrt verdiente Weltchristen und Priester

Bischof Rudolf feiert Dankvesper an seinem Weihetag und ehrt verdiente Weltchristen und Priester

„Relevant zu sein ist eine Nebenwirkung“

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Regensburg, 26. Januar 2025

„Ich bitte Sie an diesem zwölften Jahrestag meiner Weihe weiterhin um ihr Wohlwollen und vor allem um ihr Gebet“, mit diesen Worten schloss Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagnachmittag im Dom St. Peter seine Predigt. Genau auf den Tag vor 12 Jahren hatte er aus den Händen von Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx die Bischofsweihe empfangen.

In der Pontifikalvesper an diesem Sonntag assistierten ihm Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen und Weihbischof Dr. Josef Graf. Zum gemeinsamen Gebet waren neben dem Domkapitel, den beiden Stiftskapitel und Priestern aus dem Bistum zahlreiche Gläubige und Fahnenabordnungen der katholischen Verbände und Studentenverbindungen gekommen. Den Dank zum Klingen brachten die Regensburger Domspatzen unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und Domorganist Professor Franz Stoiber an der Domorgel.

Stichwort „Relevanzverlust“

Im Kontext der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung 2023 und dem kürzlich dazu erschienenen Auswertungsband sei für viele Beobachter, so Bischof Rudolf in seiner Predigt, der zunehmende „Relevanzverlust“ von Kirche und Religion im gesellschaftlichen Leben eine besorgniserregende Tatsache. Die Bedeutung von kirchlichen Verlautbarungen und Handeln sowie von amtlichen Vertretern in öffentlichen Diskussionen schwinde. Wie nun diese Relevanz wiedergewinnen? Dem Ruf nach mehr Relevanz in der Gesellschaft stellt Bischof Rudolf den Gedanken gegenüber, dass Relevanz nicht angestrebt werden könne, sondern eher eine Nebenwirkung sei. Genauso wie man den Zustand des Glücks nicht anzielen könne. Wer nur daran denkt, wie er glücklich werden könne, wird es nicht werden. „Wer unbedingt relevant sein will und alles tut, um relevant zu sein, der wird nicht relevant, sondern macht sich lächerlich“. Kirche solle sich hier auf ihre drei Grundvollzüge besinnen, den Dienst am Nächsten im sozial-caritativen Bereich, die würdige Feier der Liturgie und das Bewusstsein, das ihr eine Kraft innewohnt sowie die Verkündigung, auch dann, wenn die Botschaften manch einem ungelegen kommen. Nicht vermeintliche gesellschaftliche Erwartungen seien das Maß unseres Handelns, sondern das Wort Gottes.  

"Relevant wird, wer etwas zu sagen hat, wer einen guten und wichtigen Dienst tut, wer ein Alleinstellungsmerkmal hat. Relevant ist der oder die, ohne die etwas Wesentliches fehlen würde."

Im Kolpinghaus sprach Bischof Rudolf seinen besonderen Dank aus durch die Verleihung der St. Wolfgangsmedaille und den Ehrentitel Bischöflich Geistlicher Rat.

„Danke für Ihre Treue“

In seiner Predigt sprach er auch ein großes Vergelt´s Gott für Hilfe und Unterstützung aus, von den Weihbischöfen und dem Generalvikar über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bischöflichen Büro und im Ordinariat bis hin zu den Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarreien, Dekanaten und Regionen. „Ich erfahre es täglich neu, wie sehr ich auf Sie angewiesen bin, danke für Ihre Treue.“ Nach dem Magnificat und dem Eucharistischen Segen sprach Bischof Rudolf diesen besonderen Dank im Kolpinghaus durch die Verleihung der St. Wolfgangsmedaille und den Ehrentitel Bischöflich Geistlicher Rat aus.

Ehrungen für verdiente Weltchristen und Priester

Generalvikar Msgr. Dr. Roland Batz dankte bei seinen Eröffnungsworten im Kolpinghaus St. Erhard Bischof Rudolf für seinen unermüdlichen Dienst, der nicht vom „Geist der Verzweiflung, sondern vom Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit“ getragen sei, so wie es in der Schriftlesung an seinem Weihetag vor 12 Jahren geheißen habe. Bischof Rudolf selbst stellte die zu ehrenden Personen vor und überreichte dann die Auszeichnung. Jeder bekam auch noch eine Festschrift zum Wolfgangsjahr überreicht. Die St. Wolfgangsmedaille wird seit 1973 verliehen und ist die höchste Auszeichnung für Weltchristen im Bistum Regensburg, die heuer an acht Personen verliehen wird:

Rudolf Kneidl aus Neustadt an der Waldnaab ist seit 50 Jahren in der Kolpingfamilie seiner Heimatpfarrei äußerst engagiert, sein unermüdlicher Einsatz in der ambulanten Krankenpflege macht ihn zu einem Vorbild für viele.

Gertrud Riederer-Eichacker aus Landshut hat sich mit ganzem Herzen der Hospizarbeit verschrieben, die sie in und um Landshut bistumsübergreifend praktiziert, vielen Sterbenden hat sie schon in den letzten Lebensstunden beigestanden.

Herbert Scheuerer aus Regensburg hat in über 50 Jahren beim Malteserhilfsdienst Generationen von Maltesern geprägt, zahlreiche Ämter und Funktionen übernommen und manche Wallfahrt nach Altötting oder Lourdes begleitet. Zweimal kam ihm die Ehre zu, sich bei Besuchen von Papst Benedikt XVI. um diesen persönlich kümmern zu dürfen.

Die Eheleute Siegfried und Teresia Schweiger aus Dietfurt engagieren sich seit Jahrzehnten schon als Mesner, Lektoren und in der Kirchenverwaltung. Ihr Körnerteppich mit heilsgeschichtlichen Szenen am Erntedankfest ist seit über 30 Jahren ein Anziehungspunkt für viele Gläubige und die, die es vielleicht noch werden wollen.

Bernhard Stahl aus Tirschenreuth kann auf eine klassische Ehrenamtskarriere zurückblicken, vom Ministranten übe die Arbeit im Pfarrgemeinderat bis hin zur Kirchenverwaltung. Der aktive Wallfahrer berichtet dann danach auch gerne in Vorträgen über diese Wallfahrten.

Herbert Wenk aus Niederaichbach war einst Bayerns jüngster Pfarrgemeinderatssprecher, ein Ehrenamt, das er 22 Jahre ausübte. Auch dem Malteserhilfsdienst kam sein Organisationstalent zu Gute in 12 Jahren Leitertätigkeit. Dabei pflegte er auch Kontakte zu den ungarischen Maltesern.

Bischöflich Geistliche Räte 2025

Pater Joseph Saju Puthussery V.C. ist Leiter der Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim und Köfering. Der indische Ordensmann ist seit 22 Jahren Priester und seit 18 Jahren im Dienst im Bistum Regensburg. Mit ihm wird Weltkirche vor Ort lebendig, er bewegt viele in seinen Pfarreien zum ehrenamtlichen Einsatz und genießt dort große Wertschätzung für seine Arbeit.

Pfarrer Alois Schmidt ist Leiter der Pfarreiengemeinschaft Bernhardswald, Lambertsneukirchen, Pettenreuth und Benefizium Kürn. Der Sohn sudetendeutscher Eltern erlernte erst den Beruf des Groß- und Einzelhandelskaufmannes und wurde dann Berufssoldat. Nach seiner Pensionierung bei der Bundeswehr ging er seiner Berufung nach und wurde 2010 mit 59 Jahren zum Priester geweiht. Soldatisch kurz und knapp hielt er auch im Namen aller Geehrten die Dankesworte und gratulierte Bischof Rudolf auch noch einmal zum Weihejubiläum.

Text und Fotos: Carl Prämassing

(jas)

Weitere Infos

Lesen Sie gerne die Predigt von Bischof Rudolf im Wortlaut.



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