News Bild Bischof Rudolf empfängt den Vorstand der katholischen Männergemeinschaften
Bischof Rudolf empfängt den Vorstand der katholischen Männergemeinschaften

In die Gesellschaft hineinwirken

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Regensburg, 22. November 2023.

Eine zehnköpfige Delegation des Landesvorstands der katholischen Männergemeinschaften in Bayern e.V., an ihrer Spitze der Landesvorsitzende Dr. Günter Denzler, hat sich mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am frühen Samstagnachmittag zum Gedankenaustausch getroffen. Im Kolpinghaus hatte die Landesvorstandsversammlung stattgefunden. Nun besuchte man Bischof Dr. Voderholzer, der seit dem März 2023 auch der Landesbeauftragte für die Männerseelsorge in Bayern ist.

Mut zum Glauben

… so lautet das Jahresmotto 2024, dass bei der Versammlung in Regensburg gefunden werden konnte. Gerade auf dem Hintergrund der Christenverfolgung und -diskriminierung, so Landesvorsitzender Dr. Denzler, sei dieses Thema hochaktuell. Das laufende Jahr steht unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“ und will dazu motivieren, nach der coronabedingten Stagnation wieder Leben in die Arbeit der Männergemeinschaften zu bringen. Im kommenden Jahr wird auch die Landesversammlung in Regensburg stattfinden, bei der Bischof Rudolf zu den Mitgliedern sprechen wird.

Männer in allen Lebensbereichen

Vor dem eigentlichen Gedankenaustausch stand eine Vorstellungsrunde der Vorstandsmitglieder, die überwiegend aus den (Erz)Diözesen Bamberg und Regensburg kamen, aber auch aus München-Freising und Eichstätt. Ganz unterschiedlich sind die Tätigkeitsfelder der Herren, Arbeiter, Juristen, Politiker, ein Wirtschaftsingenieur und ein Priester, nämlich der Landespräses Pfarrer Jürgen Josef Eckl, der aus der Diözese Regensburg stammt. Die Geschäftsstelle wird von einer Frau geleitet, nämlich von Monika Goller aus dem Erzbistum Bamberg, die schon seit vielen Jahren äußerst engagiert in der Männerseelsorge tätig ist und die gar kein Problem damit hat, das Männer in Männervereinen unter sich sind: „Es muss auch Rückzugsorte für Männer geben“, weiß Monika Goller. Allen Vorstandmitgliedern ist gemeinsam, dass sie sich auch ehrenamtlich in Kirche und Gesellschaft einbringen, einer sogar seit über 50 Jahren als Lektor.

Themen, nicht nur für Männer

Nach der Vorstellungsrunde fand ein angeregter Gedankenaustausch statt, bei dem die unterschiedlichsten Themen zur Sprache kamen, seien es Bindungsängste, die heutzutage vieles ehrenamtliche Engagement schwer machen, die aktuelle Diskussion zur Geschlechtsidentität oder auch die Bedeutung der Laien in der Kirche. Bischof Rudolf Voderholzer verwies dabei auf die Verlautbarungen des Zweiten Vatikanischen Konzils, die die Weltchristen dazu aufrufen, in einer Sendung nach außen den Glauben in Politik, Wissenschaft, Kunst und Medien zu tragen und so in die Gesellschaft hineinzuwirken, und nicht nur nach innen. Bischof Rudolf freute sich auch darüber, dass die Verantwortlichen in der Kommunal- und Landespolitik durchaus die Verdienste der Kirche und des Glaubens für die Gesellschaft zu schätzen wüssten.

Sich nicht dem Zeitgeist andienen

Der heutige Landesverband Bayern der katholischen Männergemeinschaften geht zurück auf den „Landesverband der katholischen bürgerlichen Vereine Bayerns“, der 1903 gegründet wurde, „um der christlichen Sache im Allgemeinen zu dienen und im Besonderen die Interessen des katholischen Bürgertums zu fördern, sowie dessen Einfluss im öffentlichen Leben zu stärken“, wie auf der Homepage der KMG zu erfahren ist. In der Zeit des Nationalsozialismus verboten, erlebten die Männervereine nach dem Krieg eine Hochzeit, Empfänge im Bundeskanzleramt bei Dr. Konrad Adenauer spiegelten deren Bedeutung damals wider. Die emanzipatorische Bewegung genauso wie das „neue Männerbild“ unserer Tage beeinflussen die Arbeit der Männervereine immer wieder. Ein „mit der Zeit gehen“ bedeutet aber nicht, das sie sich dem Zeitgeist andienen oder gar mit ihm eins machen. Dafür braucht es sicher Mut – gemäß dem neuen Jahresmotto 2023: „Mut zum Glauben“.

Text und Bilder: Carl B. Prämaßing (ven)



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