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Bischof Rudolf besucht Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim Köfering

Gott hat unter uns sein Zelt aufgeschlagen

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Alteglofsheim/Köfering, 5. Januar 2025

Mit einem Pastoralbesuch in der Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim-Köfering hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am 2. Sonntag nach Weihnachten seinen Weg in das Bistum hinein fortgesetzt. Pfarrer Pater Joseph Puthussery begrüßte den Oberhirten in Köfering-St. Michael und dankte für den Besuch, der angesichts der Herausforderungen in der Kirche vor Ort und weltweit eine Quelle der Stärkung und Hoffnung sowie ein sichtbares Zeichen der Einheit und Nähe zwischen Bischof und Gläubigen sei. Bischof Rudolf dankte für die Begrüßung und die Einladung. Anlass seines Hierseins sei zunächst die Segnung der Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche Alteglofsheim am Nachmittag, was sich nun gut mit der Feier der Eucharistie in der zweiten Pfarrei der Pfarreiengemeinschaft habe verbinden lassen.

Das Evangelium des zweiten Sonntags in der Weihnachtszeit greift noch einmal den Prolog des Johannesevangeliums auf, jenen erhabenen und unerschöpflichen Hymnus auf das ewige Wort des Vaters, das in Zeit und Geschichte „Fleisch“, das heißt „konkreter Mensch“ geworden ist. Der Bischof erläuterte, dass die Aussage, das Fleisch gewordene Wort habe „unter uns gewohnt“, im griechischen Urtext wörtlich heiße, es habe „unter uns gezeltet“, habe „unter uns sein Zelt aufgeschlagen“. Wer dabei an Urlaub oder Zeltlager denke, habe freilich den Sinn noch nicht erfasst, der sich erst vor dem alttestamentlichen Hintergrund erschließt.

Beim Zug des Volkes Israel durch die Wüste hinein in das gelobte Land gewann das Zelt als provisorische Behausung eine wichtige Bedeutung. Das Zelt ist der Aufbewahrungsort der Gesetzestafeln, der in Stein gemeißelten Worte Gottes mit den Zehn Geboten, gedacht als Wegweiser und Orientierung für sein Volk, mit dem er den Bund geschlossen hat. Im Bundeszelt, dem Allerheiligsten, ist Gott und seine Herrlichkeit im Volk gegenwärtig, und später bildet es im Tempel das Zentrum. Der Evangelist Johannes nimmt darauf Bezug und verkündet: In Jesus hat Gottes Herrlichkeit als fleischgewordene Wort unter uns sein Zelt aufgeschlagen. Dies bedeutet, so Bischof Rudolf, dass fortan Gott nicht nur in den steinernen Gesetzestafeln, als Weisungswort, als Gebot, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut unter uns gegenwärtig ist, um uns die Gemeinschaft mit Gott wiederzuschenken. In Jesus Christus ist die Herrlichkeit Gottes unter uns erschienen, und der Mensch findet in seiner Nachfolge den Weg zum Leben. Und Jesus hat, so Bischof Rudolf, „seine Zelte nicht wieder abgebrochen“, als er in seiner Auferstehung und Himmelfahrt zum Vater zurückgekehrt ist, sondern er hat mit der Berufung der Apostel und der Geistsendung Sorge dafür getragen, dass er unter uns bleibt in der Feier der Eucharistie, in den Sakramenten. Er ist gegenwärtig in der Kirche, im „Zelt“, im „Tabernaculum“, mitten unter uns.

Die Weihnachtskrippe: Gesamtwerk der Pfarrfamilie

Seinen ersten Besuch in Köfering nahm Bischof Rudolf zum Anlass, allen Personen zu danken, die die Kirche vor Ort tragen und mit Leben erfüllen. Pfarrer Pater Joseph habe vor einem Jahr die Aufgabe übernommen, die Gemeinschaft noch tiefer zusammenzuführen, als äußeres Zeichen für diesen wichtigen und unschätzbaren Beitrag werde er am 26. Januar mit dem Titel eines Bischöflich Geistlichen Rates geehrt. Kirchenpfleger Thomas Kleinert, der Bischof Rudolf für seine Impulse, den Glauben in der Welt von heute zu leben und zu teilen, dankte, lenkte den Blick auf die Krippe in der Pfarrkirche, die seit 40 Jahren die Botschaft von Weihnachten verkündet. Als äußeres Zeichen übergab er eine besonders gestaltete Kerze zur Erinnerung. Musikalisch gestaltet wurde die Eucharistiefeier vom Kirchenchor unter der Leitung von Vera Seleznyova und Matthias Fäth an der Orgel. Bei einem Stehempfang im Rathaus war im Anschluss noch Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch. Bischof Rudolf trug sich in Anwesenheit von Bürgermeister Armin Dirschl in das Goldene Buch der Gemeinde ein.

Bischof Rudolf besucht Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim Köfering

Dreiklang von Kindern, Krippe und Sternsingern

Bei der Andacht in Altegolfsheim-St. Laurentius präsentierte Dr. Manfred Lohner, Sprecher des Pfarrgemeinderates, die Weihnachtskrippe, die als Werk der gesamten Pfarrfamilie entstanden ist und von Josef Meilinger „mit Hirnschmalz, Herzblut und Handschweiß“ geschaffen wurde. Diesen Teil des Besuches, so Bischof Rudolf, präge der Dreiklang Kinder-Krippe-Sternsinger. Die bewusst als Heimatkrippe entstandene Krippe ermögliche dem Betrachter, nicht nur Zuschauer, sondern Mitwirkender zu sein. Zusammen mit den Kindern stellte Bischof Rudolf die einzelnen Figuren in der Krippe vor, erschloss ihre theologische Bedeutung und leitete von drei heiligen Königen über zu den Sternsingern, die die Botschaft von der Krippe in die Häuser tragen, denn „Weihnachten muss man weitererzählen“. Auf seine Anregung hin sei ein Hirte mit einem Lamm als Geschenk an das neugeborene Kind in das Ensemble aufgenommen worden, dessen Symbolik bereits auf das Osterlamm verweise. Ein Dank ging an alle Personen und Institutionen, die Figuren gestiftet haben, so dass das Spektrum der Krippe von der Verkündigung an Maria bis zur Flucht nach Ägypten reiche. Nach der Segnung der Krippe waren alle Kinder eingeladen, den persönlichen Segen des Bischofs zu empfangen. Die musikalische Gestaltung hatte der Kirchenchor übernommen, Professor Magnus Gaul setzte Akzente an der Orgel.

 

Text und Fotos: Martin Jäger

(SG/jas)



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