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Bischof Rudolf besucht Pfarrei Gaindorf zum 900-jährigen Bestehen

Worte Jesu im Herzen tragen

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Die ehemals größte Pfarrei im Dekanat Dingolfing feierte am Sonntag ihr 900-jähriges Bestehen. Mit seinem Besuch unterstrich Bischof Rudolf Voderholzer dieses außergewöhnliche Jubiläum. Um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, zelebrierte er um 15 und um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter die Heilige Messe. Mit einem herzlichen Willkommensgruß überraschten die in Vorbereitung stehenden Kommunionkinder den Bischof. Sie reichten ihm jeweils eine Blume, aus denen er selbst einen schönen Strauß legte. Mitglieder der Katholischen Landjugend standen Spalier am Kircheneingang.  In einem kurzen geschichtlichen Auszug stellte Stadtpfarrer Peter König die Pfarrei vor. Um 800 wurde Gaindorf von Grafen Gaino gegründet. Als Urpfarrei taucht der Ort erstmals 1100 auf, die urkundliche Erwähnung von Gaindorf als Pfarrei geht auf 1120 zurück. Im Jahr 1286 war sie die größte Pfarrei im Dekanat Dingolfing, zu ihr gehörten die Ortschaften Vilsbiburg und Frauensattling.  1370 wurde die Pfarrkirche geweiht, 1793 mit einer ersten Orgel ausgestattet und 1884 erweitert. Derzeit zählt die Pfarrei 583 Katholiken, seit 2018 bildet sie mit Vilsbiburg und Seyboldsdorf eine Pfarreiengemeinschaft.

Die Kindergartenkinder begrüßten ihren Bischof vor der Kirche mit Blumen.

Blick auf die Wiederkunft des Herrn

Er freue sich sehr, nach diesem festlichen Empfang zwei Gottesdienste mit vielen Gläubigen feiern zu dürfen, so Bischof Voderholzer. Dabei wolle er mit Allen Gott danken für die lange Wegstrecke der Pfarrei und um den Segen für kommende Jahrhunderte beten. „Gegen Ende des Kirchenjahres lässt die Liturgie nach vorne blicken auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus“, betonte der Bischof in seiner Homilie. In Bilderwelt gekleidet sei dies oft nicht leicht zu verstehen, mehr doch aus den Worten des Evangeliums. Niemand könne das Weltende berechnen, niemand kenne diesen Tag. Daher solle man vorbereitet sein, dass jeder Tag der letzte sein könnte. Wachsam, um jeder Zeit vor den Herrn treten zu können. In der 900-jährigen Geschichte der Pfarrei gab es sicher viele Phasen, wo die Menschen Grund hatten, das bevorstehende Ende zu befürchten. Aber trotz Katastrophen, Kriegen und Krankheiten war es nicht vorbei. Wunderbar trostvoll seien dagegen die Worte aus dem Evangelium „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“.

 

Jesu Worte im Herzen tragen

Bischof Rudolf nahm die aufmerksam zuhörenden Kinder mit in seine Predigt und fragte sie: „Was sind seine Worte“? Nicht auswendig sollten sie diese lernen, sondern innwendig tragen. Sie sollen sein wie ein Fundament oder wie ein Geländer. Es lohne sich, Jesu Worte zu kennen, ihnen nachzusinnen und sie im Herzen zu tragen.  „Ich bin das Licht“, „ich bin der gute Hirte“, „heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein“, „kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“. In jeder Messe darf der Priester im Namen Jesu sagen „das ist mein Leib, das ist mein Blut“.  Die Eltern und Großeltern würden sicher viele dieser Worte und deren Wert kennen, versicherte der Bischof.  „Liebe Kommunionkinder und Ministranten, nehmt euch ein Wort Jesu mit in die Nacht, tragt es in euren Herzen“.

„Vergelts Gott“ für das Wort

Ein besonderes Anliegen bei einem ersten Pastoralbesuch sei es ihm, die christliche Arbeit vor Ort zu würdigen, sagte der Oberhirte. Den Dank an Stadtpfarrer Peter König und Pfarrvikar Prosper Ngulu-Ngulu verband er mit dem Evangelium. Sie verkünden im Auftrag das Wort Gottes so, dass die Menschen es im Herzen bewahren können. Große Bedeutung habe das würdige Vortragen von Jesu Worten durch die Lektoren. Auch die Musik stehe im Dienst des Wortes, sie unterstützt, hilft verstehen und in die Tiefe gehen. „Ein herzliches Vergelts Gott für die mitreißende, flotte und jugendliche Kirchenmusik“.  Sehr wichtig seien ihm die Ministranten, die über lange Jahre einen treuen Dienst leisten. Der herrliche Kirchenschmuck, Mesnerdienste, die Teilnahme der Vereine mit ihren Fahnen und weiteres Ehrenamt sprächen von einer gut bestellten christlichen Pfarrgemeinde. Für den Advent empfahl Bischof Rudolf allen, die wunderbare Tradition der Hausgottesdienste zu nutzen. Nach den Gottesdiensten bat Stadtpfarrer Peter König um die Signatur der neuesten Vilsbiburger Backbücher, die auch ein geistliches Geleitwort des Bischofs enthalten. Mit dem Verkauf werden die Kirchenrenovierungen in der Pfarreiengemeinschaft unterstützt.

Bischof Rudolf signierte im Anschluss die neuen Vilsbiburger Backbücher.



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