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Bischof Rudolf besucht die Justizvollzugsanstalt Regensburg

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Bischof Rudolf  Voderholzer stattete der Justizvollzugsanstalt  (JVA) Regensburg einen Besuch ab. In Konzelebration mit dem Seelsorger der JVA, Pater Clemens vom Kapuzinerorden, zelebrierte der Bischof eine Messe für die Gefangenen im Gottesdienstraum der JVA. Rund 60 Häftlinge, Männer und Frauen, kamen, um mitzufeiern.

 

Der Leiter der JVA, Christian Gessenharter, begrüßte den Bischof und erklärte, dass mit diesem Besuch Brücken auch hinein in das Gefängnis gebaut würden, gemäß dem Leitwort des 99. Katholikentages „Mit Christus Brücken bauen“, der 2014 in Regensburg stattgefunden habe. Seelsorge gehöre zu einem menschenwürdigen Justizvollzug, stellte Gessenharter fest. Pater Clemens, Pastoralreferent Johann Kerscher und der evangelische Diakon Jürgen Kuhnhardt betreuen in der JVA Regensburg die Gefangenen.

Dreimal im Monat finden katholische Gottesdienste statt, einmal ein evangelischer. Diese Gottesdienste seien sehr gut besucht, sagte Gessenharter, man könne von einer durchschnittlichen Kirchenbesuchsquote von zirka 30 Prozent ausgehen. Auch andere Religionsgemeinschaften würden in der JVA Regensburg seelischen Beistand erhalten.

 

Papst Franziskus habe der Kirche den Auftrag gegeben, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, stellte Gessenharter fest. „Sie, Herr Bischof, gehen heute an einen Randbereich unserer Gesellschaft und sprechen uns durch Ihre Anwesenheit Mut zu, unserer Aufgabe unablässig nachzukommen. Nämlich alles Mögliche und Erforderliche zu unternehmen, um die uns anvertrauten Menschen auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft zu begleiten“, sagte er. Bischof Rudolf betonte bei seinen einleitenden Worten vor den Gefangenen, dass er nicht als einer gekommen sei, der urteilen wolle, sondern als „der erste Beter und der erste Verkünder der Frohen Botschaft im Bistum Regensburg“.

In seiner Predigt ging der Bischof auf die Bedeutung des Wassers für den Menschen ein. Symbolhaft stehe es für Leben und Tod gleichermaßen. Da der Tag des Besuchs des Bischofs in der JVA auf den Tag der Taufe Jesu im Jordan fiel, ging der Bischof auf die Bedeutung dieses Geschehnisses ein.

 

Jesus habe sich von Johannes dem Täufer im Jordan taufen lassen, am tiefsten Punkt der Erdoberfläche, um all die Schuld, die die anderen getauften Menschen in den Wassern des Jordans abgewaschen hätten, auf sich zu nehmen und fortzutragen. Am Ende seines Lebens habe Jesus noch einmal die Schuld der Menschen auf sich genommen und den Tod dafür erlitten. Jesus gehe also zu den Menschen in ihrer tiefsten Erniedrigung und wolle sie auffangen. „Damit sagt Jesus: Keiner kann so tief fallen, dass er nicht von Gott aufgefangen wird. Was immer passieren wird, er ist bei mir und wird mich führen. Gott schaut nicht auf uns herab, sondern er möchte jedem den letzten Platz streitig machen und ihn auf sich nehmen.

 

Es gibt nichts Tröstlicheres als diese Botschaft Gottes,“ sagte der Bischof. Gott zeige Solidarität in jeder Lebenslage, er wolle immer bei den Menschen sein. Nach der Messe, die von der Männerquartett „Wohlklang“ aus Wackersdorf musikalisch umrahmt wurde (Leitung: Bastian Wagner), traf sich Bischof Rudolf mit Gefangenen zum persönlichen Austausch.



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