Vertreter geistlicher gemeinschaften zusammen mit bischof Voderholzer

Bischof Rudolf begegnet Vertretern der Geistlichen Gemeinschaften und Kirchlichen Bewegungen

Ein Sauerteig echter Hoffnung sein


Regensburg, 15. Mai 2025

Bei einem Treffen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Geistlichen Gemeinschaften und Kirchlichen Bewegungen im Bistum Regensburg dankte Bischof Rudolf Voderholzer für das Glaubenszeugnis, das diese Gemeinschaften ablegen. Auch der Leiter der Hauptabteilung „Orden und Geistliche Gemeinschaften“, Domkapitular Prof. Dr. Josef Kreiml, freute sich, dass zahlreiche Gemeinschaften gekommen sind und die Schwerpunkte ihres Glaubenslebens vorstellten. 

In seiner Einladung zu dieser Begegnung schrieb Bischof Rudolf, dass die Mitglieder der Geistlichen Gemeinschaften und Kirchlichen Begegnungen in besonderer Weise aufgerufen sind, die Hoffnung des Glaubens zu leben. In seiner Verkündigungsbulle des Heiligen Jahres 2025 („Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“) hat Papst Franziskus geschrieben: „Wir sind verankert in der Hoffnung auf die Gnade, die uns zu einem Leben in Christus befähigt. … Möge unser gläubiges Zeugnis in der Welt ein Sauerteig echter Hoffnung sein“ (Nr. 25). Bei dem Treffen stand die Frage im Mittelpunkt, wie die verschiedenen Gemeinschaften in der Kirche ein überzeugendes Glaubensbeispiel geben und andere zur Nachfolge Christi ermutigen können. 

Zehn Gemeinschaften waren vertreten 

Nach dem einleitenden Gebet, das Bischof Rudolf sprach, stellten sich die Angehörigen der verschiedenen Gemeinschaften und Bewegungen vor und nannten die Schwerpunkte ihrer Aktivitäten. Vertreten waren die Charismatische Erneuerung in der Katholischen Kirche, die Dominikanische Laiengemeinschaft, die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), die Jugend 2000, das Katholische Evangelisationswerk Regensburg, die Legio Mariä, der Neokatechumenale Weg, das „Regnum Christi“, die Schönstatt-Bewegung und die Anbetungsgemeinschaft St. Petrus in Otzing. Manche Gemeinschaften bieten „Exerzitien im Alltag“ an und leben nach dem Leitspruch „Gott suchen und finden in allen Dingen“ (Ignatius von Loyola). Es gibt Familientagungen und Vorträge. Auch Familientrainerkurse wurden besucht. Geistliche Schulungen, Exerzitien und Wallfahrten werden durchgeführt. Die „Jugend 2000“ im Bistum Regensburg kann sich auf rund 100 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stützen. Auch heuer wird über Pfingsten wieder das „Pfingstfestival“ an der Bischof-Manfred-Müller-Schule in Regensburg durchgeführt, bei dem an den verschiedenen Tagen weit über 1000 junge Menschen die Gottesdienste mitfeiern, sich in verschiedenen Foren über den Glauben austauschen und sich gegenseitig stärken. Beim Gespräch mit Bischof Rudolf wurden sehr viele Anregungen, die das geistliche Leben der Mitglieder vertiefen können, gegeben. Außerdem wurde als Anliegen genannt, die Geistlichen Gemeinschaften in den Pfarreien und Dekanaten bekannter zu machen. Der Austausch der verschiedenen Gemeinschaften untereinander ist sehr wünschenswert, um sich gegenseitig zu bereichern und sich durch neue Ideen inspirieren zu lassen. 

Was heißt Jüngerschaft? 

Ausführlich wurde bei den Gesprächen über das Thema „Jüngerschaft“ nachgedacht. Entscheidend ist, dass es immer ein „Mehr“ in der Beziehung mit Christus und in der Pflege der christlichen Gemeinschaft sowie der Nächstenliebe gibt. Es soll Orte geben, wo über einen längeren Zeitraum oder auch permanent geistliche Impulse zur Förderung des Wachstums im Glauben gegeben werden. Wo können Menschen, die sich bekehrt haben, eine Heimat finden? Wo lerne ich, wie ich die Nachfolge Christi in meinem Leben umsetzen kann? Wo lerne ich mehr über meinen Glauben als Hilfe zum Leben? Für diese Fragen müssen wir als Kirche gerüstet sein. 

Papst Leo XIV., ein Papst, der Hoffnung vermittelt 

Bischof Rudolf berichtete über seine Romreise in der Osterwoche anlässlich der Diözesanwallfahrt zum Heiligen Jahr. Als die Pilgergruppe am Ostermontag in Rom ankam, ist Papst Franziskus gestorben. Bischof Rudolf hatte die Gelegenheit, mit den Pilgern aus der Diözese Regensburg am offenen Sarg von Papst Franziskus ein Gebet zu sprechen. Dem neuen Papst Leo XIV. ist Bischof Rudolf in den vergangenen Jahren mehrfach in Rom begegnet, als dieser als Kardinal noch Mitglied des Dikasteriums für die Glaubenslehre war. Bei seinen ersten Begegnungen mit den Gläubigen und seinen ersten Ansprachen hat Papst Leo XIV. die Menschen sehr beeindruckt und große Glaubensfreude ausgestrahlt. 

Neues Dekret zu Geistlichen Gemeinschaften 

Bei der Begegnung der Vertreterinnen und Vertreter der Geistlichen Gemeinschaft und Bewegungen mit Bischof Rudolf Voderholzer stellte Domkapitular Josef Kreiml das Dekret zu den Geistlichen Gemeinschaften vor, das die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrs-Vollversammlung im März 2025 beschlossen hat. Bischof Rudolf hat dieses Dekret Ende April im Amtsblatt für die Diözese Regensburg in Kraft gesetzt. Die deutschen Bischöfe stellen in diesem Dekret fest, dass allen Geistlichen Gemeinschaften für das Leben der Kirche „große Bedeutung zukommt“. Mit ihrer Veröffentlichung wollen die Bischöfe dazu beitragen, das Wirken der Geistlichen Gemeinschaften zu einer noch besseren Entfaltung zu bringen, eine ständige Erneuerung der Geistlichen Gemeinschaften von innen heraus zu fördern und die Verantwortung der Gemeinschaften für ihre Mitglieder ins Bewusstsein zu heben. Jede Geistliche Gemeinschaft soll zu ihrem Diözesanbischof engen Kontakt halten und sich auch in das Leben der eigenen Pfarrei einbringen. 

Text: Prof. Josef Kreiml
(jas)



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